Ich will zum Beispiel immer schnell sehen, wie die Spieleranzahl (und manchmal auch Dauer) ist. Da hatte ich schon öfter mal ne Diskussion mit
Hans im Glück, warum die das auf die Hälfte ihrer Seiten nicht draufdrucken. Oder ganz schlimm: Nur am Schachtelboden. Damit ich jedes scheiß Spiel aus dem Schrank ziehen muss.
Diese Verpackung muss also auch Informationen vermitteln.
Ein klassischer Verlag würde dir sagen, dass der Sinn eines Covers ist, dass du das Spiel auf die Rückseite drehst. Das ist alles was es tun muss. Dann hast du schon gewonnen. Das bleibt auch online der Fall. In dem Fall ist es nur häufig: Ich will wissen, was es macht und wie es aufgebaut aussieht. Und das kann dann auch die Detailseite zeigen. Nicht anders gehe ich selbst vor, wenn ich auf
BGG surfe und Spiele scoute. Selbes Prinzip.
Und ich habe schon sehr häufig in meinem Leben ein Spiel wegen einem Cover in die Hand genommen, umgedreht und dann wieder wegelegt, weil mich das Spiel nicht catchen konnte. Cover: Egal.
Ich stimme Dir zu, dass ein Cover mich dazu anregen soll, mich näher mit einem Spiel zu beschäftigen, d.h. die Rückseite anzuschauen/durchzulesen. Mir geht's beim Cover um die Ästhetik, ob mich das Design neugierig macht. Vielleicht schaue ich noch auf den Verlag, da man als Vielspieler dadurch häufig schon grob einschätzen kann, ob es was sein könnte. Diese vielen Logos würden die Wahrscheinlichkeit zumindest in meinem Fall verringern, dass ich mir die Rückseite überhaupt anschaue, weil es mich optisch nicht anspricht. Das spricht einfach nicht dafür, dass der Verlag darauf vertraut, dass das Produkt (bzw. die Details auf der Rückseite oder andere Informationsquellen) für sich spricht, wenn man irgendwelche unbedeutenden Awards oder Dinge wie "Made in Germany" aufdruckt.
Die eigentliche Entscheidung, fällt dann aber natürlich nicht anhand des Covers - weder in die eine noch die andere Richtung. Also ich habe mir noch nie ein Spiel nur gekauft, weil vorne irgendwelche Awards abgebildet waren. Die erwähnten Infos schaue ich mir in Ruhe auf der Rückseite an, wenn mich das Cover entsprechend eingeladen hat. Wenn die Spiele zuhause sind, brauche ich die Rückseite eigentlich nicht mehr, da ich schon weiß, mit wievielen man das Spiel spielen kann, wie komplex es ist und wie lange es dauert.
Deshalb sehe ich mir die Rückseite zuhause auch kaum noch an, während die Cover schon öfter mal prominent platziert werden. Für die Seiten wäre es aus meiner Sicht optimal hier unterschiedliche Dinge zu haben. Eine reine künstlerische, eine mit Infos und die anderen beiden genauso oder irgendwo dazwischen.
Und natürlich sollte man zwischen Kinder-/Familienspielen für den Massenmarkt und Nischenspielen unterscheiden. Aeon's End würde ich zur zweiten Kategorie zählen. Bei der ersten Gruppe kann ich verstehen und glaube auch, dass diese Dinge verkaufsfördernd sind, bei der zweiten Gruppe wäre ich mir nicht so sicher. Die Leute, denen diese Awards was sagen, informieren sich dann dort vorab entsprechend und haben die Info bereits oder informieren sich nachdem ihnen das Spiel im Laden aufgefallen ist. Aber dann bleibt halt die Frage, ob ein Spiel mehr auffällt, weil es hübsch künstlerisch gestaltet ist oder weil möglichst viele Logos drauf sind. Wenn letzteres der Fall wäre, könnte man doch einfach auch komplett auf das Hintergrundbild verzichten, damit noch mehr Awards Platz finden!?