Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „13.09.-19.09.2021“

    Da blende ich mich einmal ein, weil genau diese Diskussion hatten wir mal innerhalb der Familie.


    Auch ich schreibe "Zeit und Muse" ohne ß.

    Für mich sind die Musen die Schutzgöttinen der Künste und wenn man so wie #Bender30 eine so kreative Sache wie Spielen ausführt, dann stand einem eine "theoretische" Muse zur Seite. So falsch wie das "vermaledeite Internetz" es verlautet kann das gar nicht sein.

    Naja, die Redewendung heißt "Zeit und Muße", wobei Muße schlicht seit dem Mittelalter für den Teil der Freizeit steht, der einem zur freien Verfügung steht (Muße – Wikipedia).


    Du darfst da gerne dich von der Muse küssen lassen, aber damit wirfst du mindestens zwei Konzepte / Redewendungen ein bisschen durcheinander. Macht aber ja nix, Neologismen sind ja spaßig und auch Teil der Sprachentwicklung :)

    Heute war es endlich soweit, #Pandemain , das mittelalterliche Brotbackspiel durfte Mehrspielerpremiere zu viert feiern. Es ist wirklich ein ganz klassischer Worker-Placer-Euro, erinnert mich gar nicht so sehr an Agricola oder Village, sondern vielmehr an Die Säulen der Erde nebst Erweiterung, aber mit einigen deutlich komplexeren Elementen: 13 verschiedene Einsetzorte, die aber streng logisch aufgebaut sind. Um Brot zu backen, muss man zuerst die Zutaten an verschiedenen Orten besorgen, sie dann mit Hilfe von Backmeistern am Ofen des Feudalherren erhitzen und zuletzt dann in die Dörfer fahren um sie zu verkaufen. Zu beachten ist, dass Brot am Abend altert und an Wert verliert (und Milch gleich ganz sauer wird). Und auch der Marktmechanismus ist ziemlich clever umgesetzt, man bekommt zwar alles noch, aber es wird teurer und schwieriger sich passend zu platzieren.


    Parallel dazu muss man seine Arbeiter auch um ihr Seelenheil sorgen lassen und sie in die Kirche schicken, ein "Inquisitionstrack" verpasst einem sonst massive Nachteile (und hält auf der anderen Seite durchaus spielentscheidende Boni bereit). Ich habe heute weitgehend auf diesen Kirchentrack gesetzt und bin damit gut gefahren (86 Punkte geholt), aber wenn das mehrere tun, wird das sicher so auch nicht mehr funktionieren. Eine wichtige Regel, die in der letzten Runde relevant ist, hatte ich bei der Erklärung geschlabbert (jedes Brot im Vorrat bringt am Ende 3 SP, was die nötige Motivation für die letzte Runde bietet, da nochmal wie ein Irrer zu backen), wodurch das Ergebnis sicher knapper ausgefallen wäre.


    Insgesamt ist das Spiel für einen Kickstarter extrem gut austariert, das Regelwerk ist soweit gut und stimmig erklärt, ein paar kleinere offene Fragen hab ich noch (darf ich in der Kirche auch eine Kuh opfern, die bereits Milch gegeben hat etc.), aber insgesamt ist es trotz der Komplexität (klares Expertenspiel) doch dann nach der Erklärung doch sehr fluffig und selbst zu viert in zwei Stunden runtergespielt, das geht auch noch schneller. Die Varianz ist durch unterschiedliche Startbedingungen, unterschiedliche Boni und unterschiedliche Bäckermeister schon recht hoch; es sollen auch noch weitere Szenarien kommen, die das nochmal weiter erhöhen dürften (dem Spiel liegen einige Plättchen bei, die man bisher nicht nutzen kann).


    Angeblich hat ein Youtuber Skellig mit dem Spiel genervt, in deren oder Strohmanns Portfolio würde der Titel jedenfalls wirklich gut passen, auch wenn vielleicht der vorhandene deutsche Markt für das in den Kernmechanismen ja dann doch etwas altmodische Spiel durch den Kickstarter schon abgedeckt wurde.


    Für die Solofans da draußen aber in jedem Fall eine starke Empfehlung, die drei Automa sind wirklich völlig unterschiedlich und sehr stark. Jeder hat eine eigene Strategie, mit der er/sie sich durchs Spiel fräst und einem das Leben schwer macht.

    Entweder hast du unglücklich zitiert oder ich stehe auf dem Schlauch bzw hab ich schlecht ausgedrückt, denn ich stimme dir genau zu. :) Brauche ich auch auf keinen Fall immer, eher sogar lieber selten. Fühlt sich tatsächlich nach Arbeit an, find sie aber dennoch gut.

    Schlecht zitiert, ich wollte Dir zustimmen und gleichzeitig sagen, dass ich bisher auch nur sehr selten flammende Plädoyers für Fractures gelesen habe.

    Ich hätte gerne viel in die Wochenthreads geschrieben, aber momentan ist eher spielerische Flaute angesagt. Daher ist der erste Eintrag auch ein Nachtrag aus dem August.


    Anachrony mit Fractures of Time

    Fazit: Tolle Erweiterung, die aber eine Schippe auf Komplexität und Spielzeit drauflegt. Brauch ich persönlich nicht immer hinzunehmen.

    Keine Kritik, aber ich lese da eigentlich immer das Gegenteil und lasse die eigentlich auch eher raus, es sei denn, ich spiele mit Leuten, die das Grundspiel schon über haben. Mit Erweiterung finde ich die Komplexität auch schon im "Arbeitsbereich", nicht so schlimm wie bei Trickerion, aber trotzdem brauch ich das nicht immer.