Beiträge von velvre im Thema „06.09.-12.09.2021“

    City of Angels

    In Fall Nr. 4 Bloddy Christmas durfte ich endlich einmal als Ermittler antreten und das Szepter des Stichels weiterreichen. Ohne zu viel verraten zu wollen sei gesagt, dass mir ein Wortspiel sehr gut gefallen hat und ich nach einem voreiligen Rateversuch einer Ermittlerin und dem 2 Runden später folgenden Lösungsversuch meiner Frau dann selbst 2 Runden vor Spielende den Fall erfolgreich aufklären konnte. Mir gefällt das Spiel auch nach nunmehr 4 Fällen bzw. sogar 5 immer noch richtig gut. Vor allem wenn man Fälle bereits kennt kann man es immer noch als Stichel mit anderen Leuten spielen und nach wie vor ist der Reiz von verschiedenen Informationen die jeder im Laufe des Spiels besitzt enorm hoch. Die 4 Fälle bisher empfand ich als unterschiedlich genug und absolut nicht langweilig und so bin ich auf die weiteren Fälle gespannt.


    Grand Austria Hotel + Let's Waltz!

    Als dieses Spiel herausgekommen ist hat mich der Hype total genervt und so ließ ich es links liegen. Vor einigen Tagen lernte ich es dann zu zweit kennen, da es in einer 3er Geburtstagsrunde in gut 2 Wochen gespielt werden soll. Da mir Lorenzo der Prächtige richtig gut gefällt war die Erwartungshaltung an GAH ungemein hoch.


    Die Erweiterung gefällt mir gar nicht! Die farbigen Würfel verleiten dazu Aktionen zu nehmen, die man eigentlich nicht benötigt um fix von einer prominenten Persönlichkeit zu profitieren. Wer die dazu passende Aktion ohnehin machen möchte nimmt die Person gern mit aber damit könnte ich noch halbwegs leben. Meine Hauptkritik richtet sich an die Ballsäle in denen getanzt werden darf. So ein Schmarrn! Während man die Persönlichkeiten noch ignorieren könnte, ist das bei den Ballsälen leider nicht der Fall. In den Runden 3, 5 und 7 wird einer davon gewertet und wer dort kein Tanzpärchen vorweisen kann wird mit -5 Punkten bestraft während andere dort auch noch durch eine Wertung punkten. Das finde ich doppelt ungerecht zumal es die Zimmerbelegung erschwert und teilweise sogar verhindert, wenn man keine Minuspunkte kassieren möchte. Positiv wird häufig betont, dass man durch die Ballsäle fertig bedinete Gäste, für die man keine Zimmer freigemacht hat, unterbringen kann. Das mag sicherlich einigen willkommen sein, mir gefiel es jedoch nicht, weil die Grundidee des Spiels darunter leidet und Tanzmuffel doppelt bestraft werden.


    Damit das Spiel mich nicht zu sehr erschlägt haben wir leider auf die Hotels verzichtet, die einen asynchronen Start ermöglichen. Das wäre ein Element gewesen, für das ich voll und ganz die Zielgruppe bin. Ich würde dem Spiel erneut eine Chance geben und zwar mit der schwierigen Tagseite und den Hotels. Ob sich das so in der Geburtstagsrunde ergeben wird steht allerdings noch in den Sternen, weil eine Mitspielerin die GAH liebt auch nicht so recht von der Erweiterung angetan ist. Ich werde berichten...


    BAD HOLZHAUSEN (BHH) 2021

    Endlich!!! Nach 1 1/2 Jahren endlich wieder ein Spieletreffen. Ich war super begeistert, es einrichten zu können und an meinen obligatorischen 4 Tage teilnehmen zu dürfen.


    Am Freitag spielte ich mit brille01 und seinem Sohn eine schöne Partie Everdell. Die beiden waren so angefixt, dass es nicht die letzte Partie gewesen sein sollte. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieses Spiel bald in deren Spielebestand eintreten wird. ;)

    Pearlbrook ließen wir allerdings für den Anfang beiseite. Da es sich bei Pearlbrook ohnehin um die schwächste Erweiterung von allen handelt war das nicht weiter schlimm. Mir gefällt diese allerdings gut. Vor allem den Botschafterfrosch und die schönen Perlen möchte ich nicht mehr missen.


    Danach schloß sich des Brilles's Töchterchen uns an und wir stiegen in die Tiefen und machten dabei sehr viel Klong! Oh weh, dabei soll man doch schlafende Drachen nicht wecken. Ich kannte bislang nur Clank in Space und wollte gern herausfinden, ob Klong etwas für meine Kinder/Familie wäre. Während die Weltallversion etwas komplexer aber auch genialer ist und länger dauert, ist Klong etwas kurzweiliger. Aufgrund des hohen Preises und der zahlreichen Erweiterungen bin ich mir allerdings unsicher ob ich es anschaffen werde. Gut hört sich die Abenteuererweiterung an, die vor allem einen asynchronen Start ermöglicht.


    Lovecraft Letter wurde dann als Absacker aufgetischt. Ich kannte es noch nicht und finde es nicht schlecht. Man könnte es durchaus als eine Art Weiterentwicklung von Love Letter bezeichnen. Es verändert zwar nicht viel, hat aber einige neue Karten, die nicht wirklich neu sind, einen aber in den Wahnsinn treiben. Spielt man eine solche Karte aus und ist wieder am Zug, deckt man zunächst eine Karte auf und vollzieht damit eine Wahnsinnsprobe. Deckt man dadurch eine Wahnsinnskarte auf, dreht man völlig durch und fliegt sofort aus dem Spiel hinaus. Übersteht an die Probe kann man fortan Wahnsinnskarten ausspielen die Wahnsinnigen einen stärkeren Effekt erlauben. Eine wahnsinnig raffinierte kleine mechanische Stellschraube an der hier gedreht wurde.


    Der Samstag begann nach dem Frühstück mit spielerischem Nachschlag in Form von Die verlorenen Ruinen von Arnak. Mit einem Endstand von 68/65/62/50 ging es zumindest für die Plätze 1-3 richtig eng aus. Ich war doch sehr erstaunt, mich in meiner allerersten Partie gegen die ganzen BHH Cracks durchsetzen zu können. :):):) Unabhängig von diesem Erfolgserlebnis gefällt mir die Gesamtkomposition unfassbar gut. Ich gehöre voll und ganz zur Zielgruppe dieses Spiels, dass mit echt richtig schönem Material, einer stimmigen grafischen Gestaltung und einem vorzüglichen Mix bekannter Mechaniken auskommt. Einfach herrlich und da ich bald Geburtstag habe weiß ich nun endlich, was ich mir zu diesem ehrwürdigen Anlass wünsche. Die Erweiterung, die einen asynchronen Start ermöglicht MUSS ich ganz ganz ganz unbedingt haben. Warum habe ich die eigentlich noch nicht vorbestellt? Ach so...ich schreibe ja noch an diesem Bericht. Okay, das wird später noch erledigt.


    Nach diesem Freudenfest durfte ich Viticulture inkl. Tuscany, In Vino Veritas und Metallmünzen erklären. Für mich gehört Viticulture immer noch mit zu meinen persönlich besten Arbeitereinsatzspielen, neudeutsch auch als Workerplacement bekannt. Vor allem thematisch ist es sehr stimmig und mit den zusätzlichen Besucherkarten wurde der oft kritisierte Glücksfaktor etwas abgeschwächt. Dabei fällt mir ein, dass ich mir die "Besucher aus dem Rheingau" als alternativen Kartensatz für Sommer- und Winterbesucher zulegen wollte, die ebenfalls weniger Siegpunkte generieren und den Fokus stärker auf Produktion und Aufträge legen. Ist jetzt notiert. Viticulture kam so gut an, dass es bei einer Mitspielerin direkt auf die Weihnachtswunschliste gelandet ist und in meiner kurzen Zeit in BHH noch 2x aufgetischt worden ist. Eine Spieleperle die immer noch nicht vergoren ist.


    Danach brachte ich brille01 und seinem Sohn Architects of the West Kingdom bei. Ich hatte es als sehr simples Spiel in Erinnerung, mußte aber dennoch einige Detailregeln, trotz vorherigen Blick in die Regeln, nachlesen. Mir gefallen Aktionsfelder in denen man mit jedem eingesetzten Arbeiter immer mehr Ressourcen bekommt. Dazu der Kniff, fremde Arbeiter einzufangen, damit deren Ressourcensammellei nicht überhand nimmt und im Hungerturm abzuliefern um Silber zu bekommen und anderen dadurch die Rückkehr von Arbeitern zu ermöglichen, gefällt mir sehr gut. Dazu passt die Möglichkeit gefangene und nicht ausgelieferte Arbeiter mit einer anderen Aktion zu befreien, damit diese nicht frecherweise von den lieben Mitspielern gehortet werden, sehr gut. Leider kenne ich den Nachfolger Paladine des Westfrankenreich nicht, der etwas besser sein soll.


    Zum Tagesende machten wir Bekanntschaft mit Res Arcana. Mir hing in Erinnerung ein seichtes Spiel mit ungefährer Spieldauer von einer Stunde. Leider kam das Spiel mit Anfangskarten in falscher Reihenfolge absolut nicht richtig in Schwung. Während die Mitspielerin zu meiner linken unfassbar viele Ressourcen einnahm und damit kaum etwas anfangen konnte, schaffte ich es sehr schnell einen Feuerdrachen ins Spiel zu bringen während mir dann auch schon die Luft wegblieb und ich nach gut 1h immerhin noch einen dieser besonderen Orte bekommen konnte und bei 3 SP herumdümpelte. Auch Axayacatl sah gegen 0:11 Uhr nicht sonderlich begeistert aus und so beschlossen wir zu fortgeschrittener Stunden das Spiel abzubrechen. Vielleicht hätte es mir mit passenden Karten mehr Spaß gemacht und vielleicht wäre so etwas beim draften nicht passiert. Ich für meinen Teil muß das jedoch nicht unbedingt herausfinden. Für meinen Geschmack gibt es wesentlich bessere Kartenspiele.


    Ja ist denn schon Sonntag? Die Zeit in BHH vergeht wie im Fluge und da es keine Zeit zu verlieren geht sondern höchstens Spiele stand dieser Tag im Vergleich zu den anderen mit genau diesem Thema, also verieren, hoch im Kurs. Ein echt dunkler BHH Sonntag, zumindest für mich und so rächt es sich, wenn man nur 2-3x im Monat zum spielen kommt. Immerhin konnte ich mit FBI Anno 1800 spielen. Das Spiel entpuppt sich als staubtrockenes und dennoch interessantes Puzzle. Noch nie habe ich erlebt, wie man mit Spielerfahrung überdeutlich glänzen konnte. So war ich dem Untergang immerhin mit Platz 2 von 3 und einem unfassbar knappen Ergebnis dieser beiden Plätze von 172/94/93 ganz klar auf einer Talfahrt. Anno 1800 würde ich definitiv wieder einmal mitspielen, muß es selbst aber nicht unbedingt haben.


    Weiter ging es mit Cloud Age. Dieses Spiel war so schön, dass es nicht enden wollte, denn wir spielten 8 anstelle von 6 Runden. Die glückliche Spieleigentümerin hielt die in einem Regelhalbsatz erwähnte Rundenanzahl von 6 irrtümlich für 8. Wir stolperten sehr darüber, dass uns die Karten in den Wolkenhülle und die Ausrüstungskarten ausgingen. Das war schon mehr als merkwürdig für ein Spiel von AlexP deshalb konnten wir nicht glauben es richtig zu spielen. Zwischendurch wurde immer wieder in den Regeln nachgelesen, aber wir konnten den Fehler nicht finden. Auch Frau Google konnte uns nicht helfen. 8 Runden erschienen uns auch als völlig logisch, da ja immerhin 8 kleine Holzwürfel zum Abwurf nach der Bewegungsphase vorhanden waren. Das hätte man grafisch besser auf dem Luftschiff lösen und verdeutlichen können...

    Unabhängig davon hat mir Cloud Age sehr gut gefallen, auch wenn für mich persönlich Maracaibo Pfister's bestes Spiel ist. Ich denke, Cloud Age wird früher oder später den Weg zu mir finden. Mir gefällt es richtig gut, das Luftschiff aufzumotzen. Leider haben wir die Einstiegsversion ohne Pflanzen gespielt. Meinetwegen muss man keine Abstriche bei einem Spiele machen. Vor allem wenn man Spiele kennenlernt weiß man nie, ob man es noch einmal spielt und es wäre schade, wenn einem nur durch fehlende Spielelemente ein besseres Spielerlebnis entgeht. Letztendlich muß das immer die Spielgruppe entscheiden mit welcher Variante gespielt wird.


    Die Idee mit einem Luftschiff herumzudüsen und an bessere Karten zu kommen, die man durch eine Wolke verdeckt aus der Vogel... äh... Luftschiffperspektive sieht ist schlichtweg innovativ. Vor allem FBI nahm zeitweilig seine Brille ab und hing super dicht über der Karte auf der Suche nach Details. Echt urig, wenn ein Spiel so etwas hervorrufen kann. Ich habe richtig große Lust Cloud Age richtig zu spielen und die Pflanzen kennenzulernen und noch ein wenig mehr von dem Cloud Age Universum.


    Inzwischen war der Abend weit fortgeschritten und so wurde am dunklen Abend ein Bonfire entfacht. Ich mag einfach Spiele von Stefan Feld und so war ich sehr auf Bonfire gespannt. Um es vorweg zu nehmen bin ich zum ersten Mal von dem Thema so enttäuscht wie noch nie zuvor. Ich finde es total ätzend irgend so einen fremdartigen mysteriösen Kult zum Sieg zu führen. Das fühlt sich unschön und nicht richtig an und es ist das erste Spiel, wo ich für mich persönlich das Thema völlig ausblenden muß und das nervt arg. Andererseits wirkt Bonfire wie eine Weiterentwicklung von Luna, was durchaus sein könnte. Ich für meinen Teil hätte mir hier erstmalig von Stefan Feld einen Titel im Weltraum gewünscht und das wäre bei Bonfire durchaus möglich gewesen. Anstelle mit einem Schiff Inseln abzugrasen, hätten es auch Planeten sein können, auf denen man Artefaktscheiben findet, die man in seine Raumstation bringt, So sieht das Spiel ganz schön bunt aus und auch die Ressourcen sind, wie der Rest des Spiels ganz schön abgedreht und irgendwie schräg,


    Zum Einstieg wurde Bonfire echt gut erklärt, doch zu fortgeschrittener Stunde war es doch eine ganz schöne Einstiegshürde weil es sehr viel zu lernen gab. Am Ende stellte sich heraus, dass mir sinnvolle Aktionsplättchen fehlten. Ich war zu sehr darauf fixiert Gold und Jokerplättchen durch abdecken der Bonusfelder zu bekommen. An mancher Stelle habe ich Aktionsplättchen dennoch etwas zu oft 2:1 getauscht und so kam ich als einziger ganz knapp nicht über 100 Punkte. Obwohl mir das Thea völlig missfällt, beschäftigt mich das Spiel. Ich will es besser spielen und habe große Lust mir ein Tableau zu schnappen und das puzzeln mit den Aktionsstreifen zu optimieren. Ich werte es als gutes Zeicheb, wenn mich ein Spiel so sehr beschäftigt, wie schon lange keines mehr, trotz nahezu gruseligem Thema.


    Nach einer kurzen Nacht kam der Tag meiner Abreise. Dankenswerterweise bekamen wir unter der Leitung von Herbert eine 4er Runde Mare Nostrum hin, bei der auch montsegur (habe ich mir hoffentlich richtig gemerkt) mit von der Partie gewesen ist. Mare Nostrum schlummert seit dem Kickstarter ungespielt auf meinem Pile of Shame und so war ich froh es nun spielen und in Aktion erleben zu dürfen. Unser Spiel verlief weitgehend friedlich. Es gab lediglich ein einziges Scharmützel, bei dem mir die militärisch führenden Römer das Gebiet Asien abnehmen konnten. Militärisch und kulturell lag ich weit hinten, hielt jedoch als Katharer eisern die Vorherrschaft im Handel. Mit meinem legendären Helden Hannibal durfte ich bei jedem Warensatz eine Ware doppelt einsetzen. In Verbindung mit den hängenden Gärten, die 2 Waren am Rundenende speichern konnten, führte dies zum Bau der großen Pyramiden mit 11 verschiedenen und 1 gleichen, also 12 Waren. Die Kombination aus Hannibal und den Gärten ermöglichte das große Wunder und damit einen schönen und runden Abschluß nach dem desaströsen schwarzen Sonntag. :):saint:


    Bad Holzhausen ist immer wieder eine Reise wert und mit dem Auto sind es für mich nur rund 100min Fahrzeit. Das ist echt klasse und so reichte es auf dem Hin- und Rückweg für einen Podcast von brettagoge für den ich zuvor nie Zeit fand. Nun bin ich podcastmäßig auch echt angefixt und werde mir mehr davon anhören und so landete heute eine Podcastapp auf meinem Smartphone.


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