Schöner Thread, sehr interessantes Thema! Auch wenn ich im anderen Thread bereits etwas geschrieben habe, möchte ich mich hier auch noch mal äußern.
Ist es also eventuell doch weniger Cult of the new und vielmehr ein Rosinenpicken der absoluten Perlen aus einer Vielzahl an Möglichkeiten. Dass zwar ganz viele Spiele tatsächlich nur wenig gespielt werden, daies aber weniger an der immer größer werdenden Auswahl liegt, sondern einfach daran, dass die Spiele für die Spielgruppe/Solospieler schlicht nicht überzeugend genug sind, um sich komplett reinzustürzen?
Oder gibt es tatsächlich mittlerweile gehäuft Erfahrungen, dass wirklich (!) hervorragende Spiele ruckzuck links liegen gelassen werden und keinen Stich mehr sehen gegen die Neuerwerbe?
Bei mir ist das nicht so, allerdings übt der Reiz des Neuen auf mich seit jeher wenig Faszination aus. Denke, es ist primär Charaktersache, ob es einem mehr gefällt, sich dem Bekannten zu widmen und die Erfahrungen stetig weiter zu vertiefen, oder ob jemand lieber viele neue Dinge kennenlernt und seinen Horizont dadurch fortlaufend erweitert. Natürlich gibt es auch viele Stufen dazwischen, das sind ja so die "Gegenpole" im Hobby, würde ich mal sagen. Hier tummeln sich ja ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, wenn diese einem einen Einblick in ihre Sicht auf die Brettspielwelt gewähren, ist es für mich persönlich mitunter teils sehr überraschend, aber immer spannend. Gerade, wenn Leute eine völlig andere Herangehensweise haben, die ich nicht leben, aber über die ich gerne etwas lesen möchte.
Für mich war es sehr wichtig, dass ich mir nach gründlicher Recherche sowohl einen Bestand fürs Solospielen, als auch einen für gemeinsame Spielerunden mit meinem Mann aufgebaut habe. Wird bei mir nicht gemischt, ist und bleibt strikt getrennt. War sehr froh, als die Kaufphase dann ein Ende hatte und ich mich jetzt den Spielen widmen kann, die ich mir herausgesucht habe. Mein Sortiment ist sehr vielseitig, um mich die nächsten Jahrzehnte zu erfreuen. Möchte mir auch mit der Zeit Titel für Titel die Regeln so sicher aneignen, dass sie jederzeit abrufbar sind.
Mir ist egal, ob irgendwann die Verfeinerung von Spiel und Mechanik XYZ auf den Markt geworfen wird, denn kein Spiel wird in meinen Augen schlechter, wenn jemand irgendwann ein neues herausgebracht hat, das seinem Vorbild sozusagen überlegen ist. Jedes Werk steht für sich und muss ja keine Vergleiche gewinnen, sondern mir einfach nur gefallen und Freude bereiten.
Ich denke, das trifft nur für einen Teil der Szene zu. Es gibt nach wie vor viele Menschen, die Spiele auch ein paar Dutzend Mal spielen. Die tummeln sich aber seltener in Foren wie diesem, weil sie nur selten auf der Suche nach neuen Spielen sind.
Da stimme ich Dir zu, kann ich in meinem Umfeld auch beobachten - und von mir selbst. Wobei ich für meinen Teil ja weiterhin im Forum bleibe, auch wenn ich kein Interesse mehr an neuen Spielen habe, da ich einfach gerne hier bin.
Och die gibt es auch hier
Jepp
Glaube aber, damit zur Minderheit zu gehören, auch wenn es bestimmt ganz natürlich ist, dass nicht über jede Partie berichtet wird, wenn ein Spiel oft auf den Tisch kommt, sondern eher im stillen Kämmerlein gespielt wird. Dafür wecken neue Titel und erste Eindrücke doch mehr Interesse. Wenn mir jedoch danach sein sollte, zu schreiben, dann werde ich dies tun, selbst wenn es die hundertste sein sollte