Beiträge von Fluxit im Thema „Perditions Mouth - SOUL SPIRE - erste Screens“

    Ich habe PM schon lange durch Becki auf dem Schirm, weil ich Rondelle mag und es praktisch keine kooperativen Rondellspiele gibt.
    Mittlerweile habe ich mir auch das Video zu Soulspire angeschaut. An dieser Stelle erstmal ein großes Danke an Beckikaze und Melhilion dafür, dass ihr Interessierten wie mir überhaupt solche Übersichten verschafft, an die ich sonst nur schwierig dran käme und die es mir erlauben, das Kaufpotential für ein nicht soo günstiges Spiel abschätzen zu können!


    Ich wollte beide Spiele mögen, echt. So wirklich überzeugt bin ich nun leider nicht. Weder von Abyssal Rift noch von Soulspire.

    Die Monsteraktivierung von AR hat mir nie gefallen. Zum einen, weil durch die Aktivierung vieler Monster so Polonaiseparaden gefühlt relativ dummer Monster enstanden, die man nach meinem Verständnis am besten irgendwo blockte, zum anderen, weil man durch die zufällig gezogenen Monsterschritte auf dem Rondell nie wusste, ob jetzt bewegt / gespawnt / gekämpft wurde oder mehreres auf einmal. Anders als für Becki, der sich dann halt auf alles einstellt, ist mir das an der falschen Stelle zu viel Dynamik. Aber was jetzt im Vergleich mit SS auffällt: Sie ist immerhin schnell abgehandelt und braucht praktisch kein Material. Das finde ich schlank und damit gut.

    Die Monsteraktivierung von SS ist hingegen selber ein kleines Monster. Und was mir AR in Sachen Spannung da zuviel hatte, ist mir hier zu wenig. Ich kenne ja die ganze Runde schon. In Middara hat mich das nicht gestört, aber da wird relativ zügig wieder neu gemischt und wenn da 8 Karten liegen, ist das noch überschaubar. Aber einmal um das ganze Brett? Das ist alles andere als schlank. Mein erster Gedanke war der von Yakosh-Dej, ich hausregele das so, dass man nur ein paar Karten auslegt, aber wenn ich das richtig verstehe, geht das nicht mal eben so, weil manche der (Spawn-)Platzhalter in der Runde ersetzt werden können. Klar, kann man auch hausregeln, aber hier hätte ich mir echt einen Kompromiss gewünscht, z.B. zusammengefasste Monstergruppen. Designtechnisch verstehe ich auch durchaus, dass man erst alle Karten legt, damit man danach halt einfach spielen kann, aber es wirkt auf mich statisch und überladen, alleine durch die Menge der Karten. Und das sage ich als Bauchspieler. Ich käme anders als Becki nie darauf, mir das alles für eine Runde durchzurechnen, das wäre mein Horror und würde mir den Spielspaß schlicht zerstören. Aber alleine dass sie da liegen macht ja auch schon was mit einem als Spieler. Drama zugunsten von Informationslast zu tauschen war für mich die falsche Designentscheidung.

    Und nebenbei: In AR ging der Marker für die Monster immer im Uhrzeigersinn. Rondell hat. Das war intuitiv. Jetzt wird er nach jedem Monster resettet und geht wieder zurück. Das kann ich rational durchaus verstehen. Aber das in einem Rondell? Da sträubt sich bei mir alles. Alles. Da hätte ich es konsequent richtig gefunden, das Rondell weiterlaufen zu lassen. Das lässt sich nicht nur viel schwieriger durchrechnen, sondern dann würden die Monster auch unterschiedliche Schritte machen. Und man wüsste eventuell eben auch gar nicht, ob das Monster auf Ini-Platz 10 eben doch mit einem kämpfen will oder nicht.


    Ansonsten meine Kurzmeinung:

    + Brett mit wechselbaren Aussparungen. Die alte war halt immer die Gleiche. So gibt's mit wenig extra Material trotzdem Abwechslung. Gut gemacht.

    + Heldenauswahl. Große vs kleine Base hätte ich nicht gebraucht, aber geschenkt.

    - Szenarios: Brauch ich nicht. Ich will nicht lesen. Machina Arcana war für mich das Maximum (und nebenbei immer noch einer der am schlankesten und dennoch komplexen Titel, an dem sich für meinen Geschmack praktisch jeder "houndreds of tokens!!"-Kickstarter eine große Scheibe abschneiden kann). Trotzdem finde ich es gut, dass sich die Kampagne je nach Szenarioausgang deutlich unterscheiden kann. Von mir aus kann das aber wegbleiben. Ich bin auch alles andere als überzeugt, dass ich Bock auf weitläufige Szenarioregeln habe, wenn ich bedenke, dass ich selbst bei Spirit Island oft die wenigen Regeln der Nationen vergesse. Sowas funktioniert mMn bei digitalen Titeln besser, weil der Computer diese Regeln für einen kontrolliert und man nicht selber daran denken muss. Ich möchte lieber über meinen Spielerzug nachdenken.

    o Fraktionen: Ich finde es interessant, dass man sich welchen anschließen kann. Ob ich die auf der Karte mitspielen will, daran habe ich große Zweifel.


    Mein Fazit 1: Ich hol mir erstmal keine von beiden Version. Oder vielleicht doch eben mal den ersten Teil, wenn der Markt nach der SS-Auslieferung irgendwann mal gesättigter werden sollte.

    Mein Fazit 2: Ich mache mir eine "Ko-op Rondell"-Notiz für eigene Spieldesigns in 2024. In dieser (schönen!) Lücke ist noch gut Platz.

    Danke für deine schriftliche Zusammenfassung. Als jemand, der nicht so gerne / viele Videos schaut, finde ich das sehr hilfreich.

    Perdition Mouths war schon länger auf meinem Radar und auch wenn ich mangels Gruppe und Zeit wohl nicht zuschlagen werde, schaue ich hier sicher mal wieder rein.