Beiträge von Braz im Thema „02.08.-08.08.2021“

    Echt?

    …..ich, bin da schon rigoroser in der Betrachtung…

    :rotkart:   :mobb:

    Ich erinnere nur an meine Kritiken an Dune Imperium. Das bei mir keiner vor der Tür mit einen brennenden Kreuz gestanden hat :butcher: , hat mich im Nachhinein tatsächlich verwundert…. so blieb es doch bei ein paar kleinen Spitzen…. nach dem Motto „Halt jetzt endlich deine Klappe…. wir wollen nur Gutes vom Spiel hören…“. :hau:

    ;)

    Mein erster Eindruck des Spiels war „boah, typischer Euroschrott“, inzwischen bin ich zwar weiterhin skeptisch und würde es nochmal mitspielen zur endgültigen Meinung.

    Echt? Ok, es liegt noch auf meinem pile of Shame, aber eigentlich fand ich die Spiele vom Autor meist sehr interessant (Earth Reborn, Dungeon Twister, Archipelago)....ich bin noch immer sehr gespannt, wenngleich es momentan, wegen einiger Neuheiten, spielerisch bei mir eher untergeht....

    Wir kommen derzeit so wenig zum spielen, daher noch kein Bericht von mir. Mit wie vielen Spielern spielt ihr es denn? Zu zweit kommen wir bisher relativ zügig durch (so 1,5 bis 2h)

    #Unsettled

    Es war eine Partie zu zweit....ich kann mir vorstellen, dass es bei uns auch in die Richtung 1.5-2h gehen wird....aber 60-90 Minuten? Das finde ich tatsächlich schon sehr sportlich.

    Bei mir kam #Unsettled auf den Tisch...genau genommen ging es auf den Planeten Wenora


    • Bei #Unsettled handelt es sich um ein kooperatives Spiel
    • Die Story: Man gerät in ein Wurmloch, landet auf der anderen Seite und hat kein Essen mehr. Nun scannt man vorhandene Planeten nach möglichen Nahrungsquellen und landet mit seinem Schiff auf einem vermeintlich geeigneten Planeten.
    • Das Spiel besitzt im Basisspiel 2 Planeten: Wenora und Grakkis
    • Wenora ist der empfohlene Einstiegsplanet. Jeder Planet ist charakterisiert durch eine besondere Fauna und Flora. Die gestrandeten Astronauten finden also auf jedem Planeten andere Gefahren. Da gibt es Eisplaneten, Planeten voller Pilze und Sporen, Vulkanplaneten etc...
    • Auf jedem Planeten gibt es 3 mögliche Szenarien von denen eins am Anfang ausgewählt wird. In jedem Szenario muss man versch. Teilaufgaben erfüllen, damit die Geschichte weiter geht und man schlussendlich auch am Ende gewinnt.
    • die Planetenoberfläche wird auf dem Spielbrett durch viereckige Plättchen verdeckt ausgelegt. Das einzige Plättchen, das am Anfang offen ausliegt, ist das Landungsschiff. Danach wird der Planet erkundet.
    • Dadurch, dass die Plättchen variable, aber basierend auf einem Muster, ausgelegt werden, können diverse Örtlichkeiten von Spiel zu Spiel an anderer Stelle und zu einem anderen Zeitpunkt auftauchen. Hierdurch kann man jeden Planeten mit jedem Szenario durchaus öfters durchspielen. Es ist also nicht so, dass man nach 2 Planeten mit jeweils 3 möglichen Szenarien (=6 Spielrunden) alles gesehen hat, bzw der Spielspaß flöten geht, weil man vermeintlich alles schon gesehen hat.
    • Spielmechanik im Groben:
      • Gespielt wird reihum, beginnend mit dem Startspieler.
      • Jeder Spieler hat 3 unterschiedlich farbige Würfel mit den Werten 1-3 und einem Stundenglas Symbol (die beiden anderen Seiten des Würfels zeigen nur ein großes Symbol, welches für die Art bzw. Farbe des Würfels steht)
      • Diese Würfel muss (!) man auf Aktionsfelder einsetzen. Aktionsfelder befinden sich hauptsächlich auf dem eigenen Playerboard, können aber auch auf erkundeten Planetenplättchen liegen. Die Kosten der Aktionsfelder sind in erster Linie das Heruntertickern der Augenzahl des Würfels von 3 auf ein Stundenglas Symbol. Parallel zu den Würfelaktionen gibt es noch kostenlose Zusatzaktionen, die man, würfelunabhängig, machen kann. Die Würfel dienen lediglich zum Heruntertickern der Zeit. Sie werden also nicht im Spiel geworfen, sondern dienen als Zeitmesser, den man herunter- oder hochdreht.
      • Hat man ein Stundenglassymbol am Anfang einer Runde auf einer Würfelseite und muss den Würfel, wie üblich, einsetzen und heruntertickern, dann tickert man nicht den Würfel herunter, denn er befindet sich schon auf dem untersten Wert, sondern die allgemeine Zeitanzeige auf einem gemeinsamen Plan schreitet voran. Nach einem gewissen Wert springt die Zeitmessung wieder auf 0 und jeder Spieler verliert einen Ausdauerpunkt, von denen es 6 gibt. Ist man erschöpft (man hat 6 Ausdauerpunkte verbraucht), kann man keine Aktionen mehr machen. Ist jeder Spieler erschöpft, verliert an das Spiel. Es geht also gegen die Zeit! Gleichsam gibt es Aktionsfelder, die die Augenzahl eines Würfels wieder erhöhen können.
      • Man läuft also auf einem Planeten, legt seine Würfel auf Aktionsfelder, die sich auch auf aufgedeckten Planetenkarten oder dem Playerboard befinden können, erledigt seine Aufgaben (von denen es 3 gibt) und hofft, rechtzeitig wieder zurückzufliegen.
      • Spielmechanisch würde ich es als kooperatives Dice-Placement Explorationsspiel betrachten.
    • Positiv:
      • Der kooperative Aspekt steht hier ganz stark im Vordergrund: Aktionen müssen abgesprochen werden und da es mE keinen einzig mögliche Weg gibt, sehe ich das Alpha-Leader Problem zwar gegeben, aber es gibt versch. Möglichkeiten und schlussendlich kann man mit seinem Astronauten hinziehen, wohin man selbst möchte. Von daher: Die Möglichkeiten sind oft ein Schritt ins Unbekannte....von daher...Alpha Leader sicherlich möglich, aber ich sehe das eher als relativ
      • Der Planet, Wenora, war sehr stimmungsvoll. Das Spielerlebnis dadurch sehr immersiv. Auch passieren auf dem Planeten versch. Dinge und Gegebenheiten ändern sich, was das Erforschen wirklich spannend macht.
      • Ich finde es spielerisch fordernd, aber regeltechnisch (was man in seinem Zug machen kann) deutlich angenehmer als #RobinsonCrusoe zu spielen. Bei #RobinsonCrusoe fühle ich mich immer wie die Sau durchs Dorf getrieben....dieses Gefühl hatte ich hier nicht: Der Explorationsaspekt ist hier deutlich ausgeprägter, da der Schwierigkeitsgrad bei #Wenora angenehm fordernd war. Es sei jedoch erwähnt, dass dies der einfachste Planet ist. Andere Planeten (es gibt insges. , wenn man die Erweiterungsplaneten mitzählt, 6 Planeten) werden auf der Planetenschachtel als deutlich schwieriger angegeben. Wenora ist z.B. mit 1/4 Schwierigkeitslevel angegeben...andere Planeten liegen hier bei 3/4 oder 4/4 Punkten...
      • Die Grafik ist einfach traumhaft: Die Planeten sind toll illustriert und so macht das Erforschen wirklich viel Spaß
      • Die Spieleschachtel besitzt ein ungewöhnliches Maß. Dennoch ist sie sehr funktional gestaltet. Ebenfalls die Planetenboxen (jeder Planet hat seine eigene kleine Spieleschachtel) finde ich großartig, da ein schnelles Abbauen und Wiederaufbauen wirklich möglich ist. Selbst die Planetenboxen, es wurde hier stellenweise bemängelt, dass die Planetenboxen mit Karten und Sleeves nicht passen würden, was ich nicht bestätigen kann), fand ich als Segen. Das Spiel hat bei uns 3.5h gedauert und wir hatten es zwischendurch abgespeichert. Das Abspeichern ging wirklich super fix und alles wurde schnell ab- und wieder aufgebaut. Das Auf- oder Abbauen dauerte bei uns z.B. nur ca. 5 Minuten. (Bilder vom Spiel via z.B. Handy waren aber für das Abspeichern notwendig)
    • Negativ:
      • Die Anleitung finde ich stellenweise zu redundant und lange. Das ist schon ein Brocken und nicht gerade wenig zu lesen. Das stellt mE vermutlich schon einmal eine große Hürde für viele dar.
      • Einige Stellen im Spiele waren dennoch zu ungenau und nicht in der Anleitung erfasst. Das darf nicht passieren (Bsp: Tentakeln am Rücken, Distress und Sporen)...stellenweise war eine Sache im Spiel sogar falsch beschrieben...das ist einfach ärgerlich
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    Achtung: Spoiler für Wenora / Scenario A

    Auf BGG hatte jnd das gleiche Problem wie ich und konnte gelöst werden.....

    Spore Clouds in Survival Task A | Unsettled: Wenora

    Hinzu kam aber noch die Frage, wann Tentakeln denn Spore Clouds entfernen?! In der Regel steht, dass Tentakeln beim Verlassen des Feldes mitgenommen werden und somit erst beim Betreten eines neuen Feldes ihre Aktion, nämlich die Vernichtung der Spore Clouds durchführen können. "Beim Verlassen des Feldes"...was ist aber, wenn ich direkt angrenzend zu diesem riesen Quallen-Viech stehe und sich auf diesem Feld bereits eine Spore Cloud befindet? Laut Regel bekomme ich die Tentakeln, welche die Spore Clouds konsumieren, erst beim Verlassen. Muss ich also aus dem Feld heraus um dann wieder zurückzukommen, damit die Tentakeln die Spore Clouds vernichten?! Schlussendlich hatten wir uns dazu entschlossen, dass dies thematisch keinen Sinn ergibt. Schließlich wabbern die Tentakeln von dem Muttertier zum Astronauten und treffen auf dem Weg dorthin auf die Spore Clouds. Bedeutet: Obwohl in der Regel steht, dass man erst beim Verlassen des Feldes die Tentakeln bekommt, haben wir uns dazu entschlossen, dass dies für das direkt am Muttertier angrenzende Feld keinen Sinn ergibt.

    Entscheide ich mich also dafür, dass die Tentakeln die Spore Clouds direkt futtern....was ist dann aber, wenn ich zusätzlich das Feld dennoch verlassen würde (mit Hilfe von Luna, die auf ein anderes Feld zieht und man eine Eigenschaftskarte besitzt, die besagt, dass man für die Abgabe von "Data" mit Luna mitreisen kann, ohne dass Node-Verknüfungspunkte getriggert werden. Dürfte ich in diesem Fall eine 2. Spore Cloud nihilieren, weil die erste ja direkt das Ausgangsfeld gesäubert hat und beim Verlassen sich erneut eine Tentakel an meine Ausrüstung heftet?!

    Kurzum: Wir haben uns dagegen entscheiden.

    ...aber das sind alles so Punkte, die eigentlich regeltechnisch abgedeckt werden müssten bzw. korrigiert gehören.

      • Das Spiel dauert sehr lange. Nicht, dass es uns langweilig gewesen wäre, im Gegenteil. Die 3.5h waren genau richtig. Aber das Spiel wirbt mit 60-90 Minuten....no wayyyy....gut, es gibt auch Rubik-Würfeldreher, die den Würfel in 20 Sekunden schaffen oder sog Speed Runs von Morrwind in 15 Minuten, wo der Rest der Spieler 70-100h am PC spielt....aber 60-90 Minuten für Unsettled?! Da muss man schon genau wissen, was man wie macht...

    Fazit:

    Der erste Planet hat super viel Spaß gemacht. Es ist ein Spiel, was sich von anderen Explorationsspielen mE gut abhebt und auch neben einem #RobinsonCrusoe im Regal Platz hat. Mit 2 Planeten im Basisspiel hat man erst einmal geschätzte 25h Spielspaß (3-4h pro Abenteuer pro Planet; 3 Abenteuer gibt`s im Basisspiel mit 2 Planeten = 3 Abenteuer x 3h x 2 Planeten = 18h. Dann spielt man evtl. nicht jedes Abenteuer nur 1x, einfach weil der Planet variabel aufgebaut ist....)...da steckt schon ordentlich Spielspaß in der Basisbox...nur reizt es halt eben, auch andere Planeten und deren Besonderheiten kennen zu lernen. Orange Nebula hat hier schon angekündigt, dass es neue Planeten geben wird, wie eigentlich auch zu erwarten war, bei einem solch modularen Spielprinzip, bei dem die Spielbox der Spielkern, das Rückgrat, darstellt und die Planeten die Variabilität mitbringen.

    Tolles Spiel. Tolles Spielprinzip. Ich freue mich auf weitere Planeten. Die Erstpartie hat aber mega Lust auf mehr gemacht!

    Bislang eine :9_10:

    (mit Abstrichen in der Spielregel und ein paar Regelunklarheiten, die nicht in der Regel abgedeckt sind...dennoch tolles Spielprinzip.)

    Anbei ein paar Bilder vom Spiel

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