Beiträge von MetalPirate im Thema „Unknowns - Deutscher Spielepreis 2021“

    Ich hatte Faiyum eigentlich auf der Liste, aber die Schwächen einzelner Partien (bei genialen anderen Partien) lassen das für mich einfach nicht ganz zuende designt erscheinen. Oder anders formuliert: Das Design ist hochgradig volatil und erlaubt so auch veritable Scheisspartien. Und das ist dann begrenzt lustig.

    Im Faiyum-Thread hatte ich ein bisschen was dazu geschrieben, welche Bedeutung die niedrigste Karte des zukünftigen Marktes hat und wann man meiner Meinung nach das Start-Setup verwerfen und neu mischen sollte. Oder in kurz: Ja, das Design ist volatil, Scheißpartien sind möglich, aber es lässt sich verhindern.


    Wer starke Kombos entdeckt, hat auch den Sieg verdient.

    So isses. Im Übrigen denke ich auch, dass viele Spieler nicht alle kleinen Spitzfindigkeiten von Faiyum richtig spielen und sich bei Regelverständnisfehlern schnell Imbalancen ergeben. Und ja, die Regel ist nicht unbedingt optimal, da hätte man manches besser lösen können. Wobei man da auch nicht zu hart urteilen sollte. Ein innovatives Spiel hat's da halt auch schwerer als das hunderste Worker Placement Spiel, das altbekannte Mechanismen bloß neu zusammenrührt.


    Ich bin der Meinung, auch ein vierter oder fünfter Platz im persönlichen Ranking ist viel eher "wirklich toll" als "ganz nett".

    Glaubst du wirklich, dass in jedem Jahrgang fünf Spiele erscheinen, die auf Dauer "behaltenswert" sind? Und dass man die bei der Wahl zum DSP schon als solche identifiziert hat? Noch dazu in Corona-Zeiten?

    Bei mir gibt's nicht mal rückwirkend betrachtet in jedem Jahrgang ein Spiel, das ich mit 9/10 oder höher bewerten würde. In manchen Jahrgängen gibt's vielleicht drei oder vier Top-Spiele, aber in anderen nicht mal eines...

    Was mir bisher auffällt: Faiyum ist nicht ganz vorn dabei, aber wenn das Spiel bisher genannt wurde, dann immer unter den Top-3, davon am häufigsten auf Platz 1.

    Sowas spricht meiner Meinung nach für ein Spiel. Lieber wenige, die ein Spiel wirklich toll finden, als viele, die es ganz nett finden.

    ...wenngleich die Spiele des deutschen Spielepreises ja nicht deutschsprachig sein müssen, korrekt?!

    Es gibt meines Wissens keine offizielle Vorgabe, die das Wählen nicht deutschsprachiger Titel verbietet, aber für mich gehört das bei einem Deutschen Spielepreis einfach mit dazu.

    Publikumspreise werden IMHO in der Zeit von Social Media sowieso schon immer wertloser, weil immer mehr Leute zum Mitstimmen animiert werden, die überhaupt keine Ahnung von der Sache haben, über die sie abstimmen. Da brauchen wir nicht noch eine mögliche internationale Einflussnahme obendrauf.

    Wie habt ihr beim Deutschen Spielepreis 2021 abgestimmt?

    Gar nicht. Außer #Bonfire, #Faiyum, #CastlesOfTuscany und dem deutschen #Everdell (sind die überhaupt im fraglichen Zeitraum erschienen?) habe ich, glaube ich jedenfalls, keine der relevanten deutschsprachigen Neuheiten gespielt. Innerhalb dieser vier würde ich so sortieren:

    1. Faiyum
    2. Bonfire
    3. (Everdell)
    4. (Castles of Tuscany)

    Faiyum wegen Originalitätsbonus knapp vor Bonfire, dann etwas Abstand zu den beiden anderen. Von mir aus zähle nur die ersten beiden; da bin ich sicher, dass die auch in normalen Jahren in den Top-5 wären.