Beiträge von Huutini im Thema „Zur Kenntnis: Versuch der Verbesserung der Diskussionskultur im RSP-Bereich“

    Es klingt aus dem Eingangspost so heraus, dass es einfach nicht funktioniert. Oder lese ich es nicht richtig?

    Da steht nur, dass es ihm nicht gefällt, wie es ist. Von "funktionieren" steht da nix.


    Ein Diskussionsbereich kann auch nicht "funktionieren" oder "nicht funktionieren".

    Was ICH im Eingangspost lese ist, dass Sankt Peter eine sehr konkrete Vorstellung davon hat, wie exakt es in seinem RSP-Bereich hier aussehen sollte, und es gelingt ihm nicht, das so zu formen.

    Daran können nun - wie etliche User hier meinen - die Teilnehmer des RSP-Bereichs Schuld sein oder, wie andere User hier meinen, Sankt Peters Vorstellungen.


    DAS kriegt er nicht zum Laufen.

    Das ist dann seine Abwägung, ob er sich von seinen Vorstellungen verabschiedet, oder vom RSP-Bereich.


    "Funktionieren" ist ja noch was anderes.

    Ein bisschen verwirrt bin ich immer noch.

    Monatelang ist der abgetrennte RSP-Bereich kein Problem, bis er vor zwei Tagen eines wird, weil - offensichtlich - irgendein ominöser User dort Unfrieden stiftet, woraufhin jetzt "der Umgangston dort verbessert werden, oder der Bereich komplett geschlossen" werden müsse.

    Dem geht voraus, dass dort nichts gelernt werden könne, weil man nur ideologische Grabenkämpfe führe - wohl gemerkt, nachdem schon im alten RSP-Bereich jede Menge Informationen zu finden waren (denn ja - es sind Informationen, und hilfreiche noch dazu, wenn ein "linksradikaler Grünwähler" erklärt, warum schwarze Würfel oder braune Scheiben rassistisch sein können, oder warum das N-Wort ein Problem sein kann. Der ideologische Grabenkampf findet doch dann statt, wenn ein "Konservativer oder Liberaler" (um hier mal Metalpirates Gebetsmühlenaufteilung zu verwenden) darauf erwidert: "Das sehe ich anders, ich tunke meine kleinen braunen Holzscheiben weiterhin in Zigeunersoße, verstehe nicht, warum da irgendjemand heult?!?")

    Außerdem wird darüber geklagt, dass dort Politiker beleidigt würden, womit irgendein Point of No Return schon überschritten sei - wenn hier im offenen Bereich aber in jeder Diskussion über die Diskussionskultur regelmäßig so einer wie Bierbart andere User offen und mit Namen beleidigt, oder wie aktuell pst ominös das halbe Forum mit "die üblichen Verdächtigen sind doof und machen alles kaputt!" angeht, dann ist das keine noch so kleine Reaktion wert. Wie denn nun?

    Das ganze wirkt auf mich immer noch so, als würde hier am RSP-Bereich gemäkelt, weil dort nicht das stattfindet, was man selbst dort sehen will, bzw. Dinge geäußert werden, die man selbst anders sieht oder nicht hören will, und als Argumente werden dann Punkte aufgeführt, die einen an anderer Stelle überhaupt nicht stören. Und das populärste Argument dazu ist dann: "Die lassen keine anderen Meinungen zu."
    Und ja: Wenn man der Ansicht ist, dass ein RSP-Bereich - egal in welcher Form - nur dann Sinn hat, wenn dort nur die eigene Meinung vorherrscht, oder das, was man gerne dort lesen will, dann wird er zwangsläufig für die Hälfte des Forums überflüssig sein. Wenn man dann aber darüber nachdenkt, ihn zu schließen, weil dort andere Sachen geäußert werden und damit angeblich Meinungen unterdrückt werden, erscheint mir das äußerst paradox.

    Entweder will man dort Meinungsaustausch - dann darf man aber nicht immer behaupten, die geäußerten Meinungen würden andere Meinungen unterdrücken, oder man will dort eine genau festgelegte Form der getätigten Aussagen, dann muss man halt auch klar sagen: "Hier bitte nur Aussagen, die nicht behaupten, dass jemand anderes falsch liegt", und kann dann warten, bis der Bereich ausgetrocknet ist.

    Halten wir es nicht mehr aus, wenn einer statt Laschet "LASCHet" schreibt? Halten wir diese Stichelei echt nicht aus?

    Es trägt zur Eskalation bei. Noch dazu eine komplett unnötige Eskalation in einem BRETTSPIEL(!)-Forum.

    Und wer will schon nicht-brettspielrelevante Sticheleien in einem BRETTSPIEL(!)-Forum, die zu einer Eskalation beitragen könnten? ;)


    Es wäre natürlich schon gut, wenn sich die politischen Meinungen wieder etwas mehr mischen und gleichmäßiger verteilen.

    Also nicht mehr 2/3 der aktiven Nutzer Grün-Wähler und ansonsten mehr Linksradikale als Konversative oder Liberale?

    SCNR ;)


    SCNR ;)

    Ich finde das auch einen schwierigen Ansatz, Sankt Peter . Die verschiedenen Meinungen, ganz allgemein gesprochen, sind ja auch sonst in der Welt nicht gleichmäßig verteilt.

    Wenn 90% aller Menschen von etwas wissen, aber 10% etwas anderes glauben, wird eine Diskussion darüber nie ausgewogen erscheinen (sollte sie auch gar nicht m.E., das würde den 10% ein falsches Bild vermitteln).

    Genau. Der berühmte False-Balance-Bias.

    Noch etwas, was ich für problematisch halte: Wenn 99 Wissenschaftler sich auf den Konsens einigen, dass die Erde rund ist, und 1 Wissenschaftler behauptet, die Erde sei eine Scheibe, dann wird daraus keine sinnvolle "Diskussion", wenn man einfordert, dass man ruhig der Ansicht sein darf, dass die Erde eine Kugel ist, solange man auch Verständnis für die Argumente aufbringt, dass sie vielleicht doch eine Scheibe ist.
    Das ist kein 50:50 Verhältnis, sondern ein 99:1 Verhältnis, und das darf sich dann auch sehr gerne - und sollte sich auch sehr gerne - in den Reaktionen zeigen. Denn nur so findet man wirklich einen sinnvollen Inhalt in der Debatte.

    Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, was genau jetzt abgefordert wird ... :/

    Das heißt, ich darf nur noch sagen, dass ich Laschets Reaktion auf die aktuelle Notlage passend und hilfreich finde, wenn ich gleichzeitig an anderer Stelle der Ansicht bin, dass Laschet inkompetent ist? Oder darf ich Laschet nur noch für einen geeigneten Kanzlerkandidaten halten, wenn ich an anderer Stelle Baerbock oder Scholz auch für gute Kandidaten halte?

    Darf ich die Corona-Maßnahmen nur noch kritisieren, wenn ich an anderer Stelle jemandem Recht gebe, der sagt, dass die Maßnahmen nicht weit genug gehen?

    Das klingt jetzt vielelicht sarkastisch, ich meine das aber ernst.

    Denn so liest sich das hier für mich:

    Hierfür wünsche ich mir, dass Jeder der Teilnehmer nicht dogmatisch und einseitig Interessen vertritt und für abweichende Sichtweisen prinzipiell kein Interesse aufbringt, sondern, dass jeder versucht unabhängig von seiner politischen Leidenschaft, Energie aufzubringen, um zumindest die Argumente des anderen zu verstehen.

    [...]
    Bist Du in der Lage frei von Ideologie auch in einen inhaltlichen Diskurs einzusteigen, dann herzlich willkommen.


    Wie soll das denn funktionieren?
    Den Ansatz sollte man mal im Fußballthread versuchen: "Bitte nur noch über euer Borussia Dortmund sprechen, wenn ihr frei von Ideologie auch Interesse an den Argumenten der Schalke-Fans habt." Kann man einfordern, aber das ergibt für mich und mein Verständnis dann keine "Diskussion" mehr, sondern nur noch das Geheuchel von Verständnis.

    Wenn man für Laschet ist, MUSS man doch gegen Baerbock sein. Wenn man die Corona Maßnahmen für übertrieben hält, MUSS man die Maßnahmen doch ablehnen. Da jetzt einzufordern, das abzuschalten, halte ich für unmöglich, womit man nur einfordern kann, es nicht mehr zu zeigen oder auszusprechen, womit man aber gar keinen Grund mehr hat, irgendwas zu sagen.

    Und ich teile auch nicht die Ansicht, dass das einen inhaltlichen Diskurs fördert. Zweihundert Jahre wissenschaftspraxis zeigen, dass man auch mit komplett konträren Ansichten, ohne jedes Verständnis für die Position des anderen, einen Diskurs führen kann. In Fällen wie Reich-Ranitzky gegen Günther Grass kann das sogar sehr unterhaltsam sein.

    Aber vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden. Es ist halt die Lesart, die es für mich hat. :/