Beiträge von bentastik im Thema „Golem - Engine-Builder von Simone Luciani, Virginio Gigli und Flaminia Brasini [Herbst 2021]“

    Ich habe das Spiel nun hier stehen trotz seiner Ähnlichkeit zu Praga Caput Regni und jetzt drei Partien im Kreuz (2p,3p,4p).

    Im direkten Vergleich landen beide Spiele bei mir etwa gleichauf, wobei auf Dauer PCR die Nase etwas vorne haben könnte.

    Folgende Punkte einmal im Vergleich mit PCR:

    Golem wirkt insgesamt deutlich aufgeräumter, das Board mit seinen drei linearen Wegen und den zusätzlichen Flächen für die Rundenwertungen, Buchauslage und Friedhof sind gut auszumachen und Überblick über den gesamten Feldzustand und die Entwicklung der unterschiedlichen Spieler ist

    sofort präsent.

    Die Entwicklung der drei Punktepfade (Bücher, Golem, Artefakte) auf seinem Playerboard ist ebenfalls ziemlich sauber gestaltet, die Mechaniken

    unterscheiden sich hierbei in jedem Bereich, sind hier aber auch wieder geradliniger (in der Gestaltung) als bei PCR.

    Der Überblick über die Siegpunkte ist hier ebenfalls eleganter. Jeder Bereich arbeitet mit einem Multiplikator in Form von freigeschalteten Menoras

    auf seinem Board bis zu 8 pro Bereich, der Multiplikand geht bis auf 4 (gefüllte Regale im Bereich Bücher, gebaute Golems im Bereich Golems, Aktivierte Artefakte im Bereich Artefakte) und die Maximalsumme von 32 pro Bereich somit leicht zu überschlagen. In der Endwertung kommt dann noch die Summe von der Kramerleiste dazu (und die Punkte für erfüllte Aufträge, wenn ihr die nicht auf der Kramerleiste stellt). Auf den Leisten auf dem Spielbrett gibt es noch pro Bereich einmalig eine neunte Menora zu holen für den Spieler, der zuerst mit seinem Studenten über die Schwelle läuft. Dies kann die Maximalwertung in einem Bereich somit auf 36 erhöhen für einen Spieler.

    Beide Action- Selection Mechaniken haben hier ihren besonderen Kniff und sind somit auf ihre Weise interessant.

    Bei Golem ist hier die Auswahl über die Kugel etwas geradliniger, durch die unterschiedliche Faktoren aber trotzdem sehr interessant.

    Die Reihe, aus der ich die Kugel entnehme, bestimmt über die Aktion, die damit ausgeführt wird. Die Anzahl der Kugeln, die in der Reihe liegen, gibt

    der Aktion etwas mehr Power, und die Farbe der Kugel erlaubt mir zusätzlich eine Bewegung meines Studenten auf dem Board und sind für die Rundenwertung ebenfalls relevant. Die Rundenwertungen verlangen von mir jeweils eine Kombination der Kugeln Rot, Gelb oder Blau, die ich in der Runde als Aktionen ziehe. Diese erlauben mir bei Auswahl auch direkt zusätzlich, meinen Studenten der entsprechenden Farbe auf dem Board ein Feld weiter zu bewegen. Nun befinden sich dort jedoch noch Weiße und Schwarze Kugeln im Pool. Die weiße erlaubt mir keine Bewegung, zählt dafür jedoch als Joker für die Rundenwertung. Die Schwarze erlaubt mir sogar zwei Bewegungen, zählt aber quasi als Niete für die Rundenwertung.

    Über das Passen gibt es auch nochmal die Möglichkeit, verbliebene Kugeln nochmal neu werfen zu lassen, falls jetzt einmal gar nichts passendes für mich über ist.

    Hier ist die Interaktion in dem Ringen mit den Mitspielern um die verfügbaren Aktionen somit weniger kompetitiv als in PCR. Auf dem

    Spielfeld ist hier die Interaktion auch deutlich geringer, ich kämpfe hier lediglich um noch verfügbare Boni auf dem Friedhof sowie ggf.

    um die zusätzlich zu erreichende Menora am Ende der Lanes.

    Das Spielgeschehen auf dem zentralen Board ist hier bei Golem ebenfalls deutlich geradliniger als bei PCR. Die drei linearen Wanderpfade

    werden hier mit leicht variierenden Tiles bestückt, die Mechaniken mit der Bewegung und Aktivierung von Studenten und Golems

    ist hier auf allen drei Pfaden gleich, wohingegen die Spielbereiche und Mechaniken bei PCR sich deutlich voneinander unterscheiden.

    Beide Spiele bedienen unterm Strich somit dieselben Spielmotive bei mir.

    Golem ist hier das klar geradlinigere und übersichtlichere Spiel,

    Praga Caput Regni dafür das klar thematischere Spiel mit härteren Abweichungen in den Mechaniken der unterschiedlichen Punktebereichen

    und höherer Interaktion in der Action- Selection sowie auf dem Spielfeld.