Beiträge von Neva Kee im Thema „12.07.-18.07.2021“

    Letzte Woche bei uns:

    Die wöchentliche Runde pausiert wegen Urlaub gerade. Dafür war, dank Ferien der Kinder, ein wenig mehr Zeit für Spiele innerhalb der Familie:


    #Bohnanza :

    Den Kindern neu gezeigt, waren sie beide schnell begeistert und hatten viel Spaß am Handeln, Feilschen und Anbauen der Bohnen...nicht zuletzt die Bilder tragen natürlich nach wie vor ihren Teil zum Spaß bei - Das Spiel kam dann auf vielfachen Wunsch ein paar Tage später nochmal auf den Tisch und ich denke weitere werden folgen ;)


    #BloodRage :

    Da die meinem Sohn versprochene Spielrunde Blood Rage noch ausstand, haben wir auch das mit der Familie gespielt. Hat gut funktioniert und alle hatten schnell kapiert, wie es funktioniert (das erste Zeitalter haben wir nur zufällig verteilt und nicht gedraftet, danach dann normal).

    Da auch die Aufgaben ja eher geradlinig sind, war auch das für die Kinder gut koordinierbar. Natürlich können sie nicht immer einschätzen, wann es sich lohnt, Risiken einzugehen und wann besser nicht. Dennoch haben auch so beide schon kleine Taktiken verfolgt (einzelne Krieger mit in einen Kampf stellen, um als Verlierer Ruhm / Wut zu stehlen, etc.).

    Da es während des Spiels allerdings zu einem kleinen außerspielerischen Streit kam, bin ich unsicher, wie das Spiel dadurch letztlich meiner Tochter im Gedächtnis bleiben wird.

    Meinem Sohn hats jedenfalls gefallen.


    #DieAbenteuerdesRobinHood :

    Da meine Frau das zum Geburtstag bekommen hatte, haben wir auch Die Abenteuer des Robin Hood mit den Kindern angespielt.

    Die ersten zwei Kapitel lassen sich schon recht gut an, wenngleich es mechanisch nicht sonderlich viel bietet, was aber nicht wirklich schlimm ist, da es sich kurzweilig spielt. Die Story und die freischaltbaren kleinen Törchen machen neugierig und Lust auf mehr. Ich denke, dass es in dem Format, wie es ist, sicherlich die Kapitel, die es hat, ggf. mit ein paar Längen zwischendurch, tragen dürfte.

    In seinen Grundprinzipien und seiner Machart erinnert es natürlich schon an Andor, ist aber deutlich weniger mechanisch und eher storylastig. Die Idee des Risikomanagements mit Schatten und Lichtungen, sowie dem Überwältigen der Wachen und auch das Bewegungssystem finde ich sehr gelungen.

    Es stellte sich allerdings heraus, dass es meiner Tochter zum Teil sehr schwer fällt, Aktionen zugunsten der Gruppe zu machen, die ihr selbst nichts Tolles bringen. Ich hoffe, dass wir in diesem Spannungsfeld das Spiel zur Freude von Allen dauerhaft fortsetzen können.


    #OathCroniclesOfEmpireAndExile :

    Da sich die ehemalige Root-Online-Runde hier aus dem Forum darauf geeinigt hatte, mal Oath auszuprobieren und mich netterweise dafür aufgenommen hat - haben wir zu viert eine TTS-Runde Oath gespielt.

    Für mich und zwei der anderen war es die erste Runde (auch wenn teils frühe Prototyp-Erfahrungen da waren), daher gab es erst einmal eine Regeleinführung und die erste Runde wurde "nach Plan" anhand des Walkthroughs gespielt.

    Danach waren die grundsätzlichen Regeln klar, wenngleich die Strategie nicht so leicht zu durchschauen ist. Gerade aus dieser "Undurchsichtigkeit" ergeben sich für mich bisher interessante Aspekte, da mein Spiel dadurch weniger taktisch orientiert, sondern mehr auf Intuition und Story-Aspekten beruhend war, was definitv auch gut zur Intention des Spiels passt, das Spiel als Erlebnis zu sehen und nicht zu verbissen zu verfolgen.

    Die ausliegenden Orte und Karten tragen zudem definitiv super dazu bei, dass sich eine inhärente "Story" aus der Spielsituation ergibt, wenn man sich ein wenig darauf einlässt. Dazu trägt bei, dass es jede Karten nur einmal gibt, sie nette Illustrationen haben und sie völlig unterschiedliche Dinge darstellen (Bogenschützen, Banditenhaupmänner, marodierende Monster, aufgebrachte Bürger, Tavernen, Tavernenlieder, Burgbefestigungen, Bücherverbrennungen, Pakte mit Dämonen, etc.), die jedoch sofort jede Menge Assoziationen ermöglichen, um eine eigene Story darum zu bauen, da sie genutzt, angeheuert, verschoben, zerstört, kombiniert, etc. werden können.

    Da zudem Karten, die aus dem Spiel gehen, nur zeitweise verschwinden, sich aber bei Bedarf bewusst wieder von jedem Spieler hervorholen und wieder ins Spiel bringen lassen, entwickeln sich kleine "Story-Arcs", bei denen z.B. Bogenschützen die Seiten wechseln und ihre ehemaligen Kameraden angreifen. Aber auch die anderen Karten lassen viele solche Dinge zu: Da gibt es kleine Versammlungen der Anführer aller Spieler in einer Taverne (weil ihr Effekt einfach stark ist, so dass alle Spieler dort teilhaben wollen), die dann vom marodierenden Monster zerstört wird, draußen steht schon länger der wütende Mob und danach werden die Tavernenlieder dort ausgespielt, so dass man lustige Bezüge zu der davor dort stehenden Taverne herstellen kann...

    Dies alles wird ermöglicht durch eigentlich recht einfache Mechanismen, die allerdings durch ihre Abhängigkeiten und Verzahnungen eine Vielfalt erlauben, die Spaß macht und eine Welt erzeugen, in die man gut eine gewisse Lebendigkeit hineininterpretieren kann, da vor allem die Effekte bei bisher allen Karten super das Thema der jeweiligen Karte einfangen und logisch wie auch interessant umsetzen.

    Wer dieses Spiel rein mechanisch spielt wird, wie ich finde, wichtige, wenn nicht grundsätzliche Aspekte des Spiels verpassen, die einen guten Teil des Spielspaßes ausmachen.

    Obendrauf kommt das Zwischenspiel zwischen den Mitspielern, das Geplänkel, die Angebote für Bündnisse, Unterstützung, etc., welches ebenfalls die Thematik noch weiter vertieft. Da das Gleichgewicht im Spiel nicht stabil haltbar ist, haben alle Spieler immer wieder die Chance das Spiel zu ihren Gunsten zu kippen, was das Ganze bis zum Schluss spannend macht und zu verschiedenen Kingmaker-Situationen führen kann und wird.

    Das wird im Spiel bewusst verwendet und ist auch so gedacht und macht das Erlebnis noch einmal individueller, ungerechter, aber eben auch emotionaler. Man erzählt eben wie versprochen seine eigene Geschichte, die dann im nächsten Spiel ihre Fortsetzung erhält, bei dem dann viele Elemente wieder auftauchen werden, aber eben auch neue hereinkommen und andere verschwinden (bye bye marodierendes Monster ;) ).


    Letztlich habe ich in diesem Spiel als Kanzler tapfer versucht, mein Königreich gegen Einflüsse von Außen zu verteidigen und das sah auch erst recht gut aus, dann jedoch nicht mehr, so dass ich mir einen Verbündeten als Bürger in mein Reich hinzugeholt habe, was zunächst zum beiderseitigen Vorteil war. Zuletzt hatte ich jedoch keine Chance mehr, so dass ich am Ende nur noch die Entscheidung zwischen zwei gleichwertigen Parteien treffen konnte. Also ob ich den Sieg und die Herrschaftsnachfolge an den (bösen!! ;) ) geheimniskrämerischen Querulanten abgeben sollte oder doch besser an den selbst hinzugezogenen Unterstützer im eigenen Reich, der mich inzwischen mit seinem Einfluss bei der Bevölkerung und seinen Artefakten einfach überflügelt hatte.

    Damit ich in Würde abdanken und das Königreich wenigstens in eine gewissen "friedliche" Thronfolge überleiten konnte, habe ich mich für den eigenen Bürger entschieden. Mal schauen, was im nächsten Spiel daraus wird.

    Wie man also daraus lesen kann, hat es mir und wohl auch den Übrigen Spaß gemacht, denn es wird eine Fortsetzung geben - ich bin schon sehr gespannt, was sich nun daraus ergeben wird, wie sich das Spiel verändert, was bleibt, was anders wird, etc.
    Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr und ich bin gespannt, ob sich diese Spannungskurve auch über weitere Partien erhalten kann.

    Wenn ich entweder irgendwo eine günstige "echte" Version auftreiben kann oder eine deutsche Version erscheint, dann werde ich sicherlich versuchen, auch mal irgendwie eine Live-Runde ins Leben zu rufen - da das Spiel aber sicher nichts für jeden ist, könnte das leider schwieriger werden...