Beiträge von pst im Thema „[Proof of Concept] Vermeer – Das Brettspiel“

    3. Die häufigste Aktion ist „Warten“. Das ist zwar thematisch, weil es nun mal dauert, bis die Pflanzen wachsen. Aber es ist fühlt sich unbefriedigend an, wenn man einfach nichts tut. Im C64-Spiel war das faktisch egal, weil Wartezeiten übersprungen wurden.

    Vielleicht habe ich die aktuellen Regeln nicht verstanden, man wartet doch nur, wenn andere dran sind, nicht anders als beim Computerspiel? Bloed ist halt, wenn man gerade auf langer Reise ist und der andere macht viele kleine Aktionen. Dann ist man lange nicht dran. Das war aber beim Computerspiel sogar noch schlimmer, da dort die Zeit ablief und nicht einfach zum naechsten Ereignis gesprungen ist. Dafuer hat man das Computerspiel wahrscheinlich oft alleine oder nur zu zweit gespielt.

    Vielleicht sollte man nicht versuchen, das Spiel als "Mini-Euro" umzusetzen, sondern als Solo-(Duo)-Aufbauspiel, das, wie das Computerspiel auch, gar nicht unbedingt an einem Abend durch sein muss. Natuerlich ist das eine enge Nische. Aber war die erfolgreiche Vermarktung das grosse Ziel?

    Mir ist klar, dass ich an dieser Stelle vom C64-Spiel abweiche, aber ich will ein gutes Spiel machen, keine 100%-Umsetzung. Wie sowas in die Hose gehen kann, hat M.U.L.E. vor ein paar Jahren schön gezeigt.

    Gerade MULE finde ich als Brettspielumsetzung sehr gelungen. Man kann es spielen, wie das Original, oder auch mit allerlei alternativen Regeln. Waere es anders, waere es nicht die Brettspielumsetzung von MULE, sondern ein von MULE inspiriertes Brettspiel. Kann man natuerlich machen, dann sollte aber das Etikett stimmen.


    Bei MULE stoeren mich eigentlich nur 2 Dinge: Das Spielbrett, das man haette teilen sollen und, dass man nicht einfach gemeinsam auf der Karte spielt (Was problemlos geht, haben wir gemacht) und der hohe mechanische Aufwand im Spiel. Letzteres ist wirklich der Abstammung vom Computerspiel geschuldet. Es gibt halt staendig etwas abzuhandeln. Wenn man dann Spieler hat, die das nicht alleine hin bekommen, wird es muehsam.

    Ich finde schon, dass man moeglichst nah am Original bleiben sollte, sonst ist es keine Brettspielumsetzung des Originals mehr, sondern allenfalls davon inspiriert. Aber man koennte durchaus wie bei MULE Regelvarianten mit einplanen. Da liegt es dann an den Spielern, wie nah sie am Original bleiben wollen.


    Von wegen Original: Der Spielbericht klingt sehr spannend, aber mir geht irgendwie der Kern, die Sammlung der Bilder etwas verloren? Wenn wir Vermeer gespielt haben, haben wir das allerdings oft auch ignoriert und es nur als stundenlanges Aufbauspiel gespielt. Das ging dann durchaus wesentlich laenger als 2 Stunden. Fuer ein Brettspiel ist das nach meinem Geschmack aber schon ziemlich ordentlich, bei mehr Spielern duerfte sich die Spielzeit ja noch entsprechend verlaengern. Nun frage ich mich, wie man das gescheit unter einen Hut bekommen koennte? Verschiedene Zielvorgaben fuer Original und Aufbauspiel? Wobei Original sehr, sehr lange dauern duerfte.

    Es ist immer der letzte Spieler auf der Leiste am Zug. Sein Marker steht auf dem aktuellen Datum, genauso wie der Datumsmarker.

    Ich glaube bereits da ist ein Verständnisproblem. Es gibt nur die Wochenmarker der Spielerinnen. Es gibt keinen Datumsmarker. Wo hattest Du das denn herausgelesen?

    Das war als ein Alternativvorschlag gemeint. :)

    Zitat

    Daneben gibt es noch Ereignisse (rote Felder). Sobald der Wochenmarker der ersten Spielerin in diesem Jahr ein Ereignisfeld überschreitet bzw. erreicht, findet ein Ereignis statt, dass ggf. die Spielerin, ggf. aber auch alle anderen Spielerinnen betreffen kann. Zu den Ereignissen gehören dann auch die Aufträge und die Ankündigung einer Auktion.

    Das ergibt fuer mich keinen Sinn. Es ist immer der letzte Spieler auf der Leiste am Zug. Sein Marker steht auf dem aktuellen Datum, genauso wie der Datumsmarker. Der letzte Spieler macht eine Aktion, sein Zeitmarker wird weiter gesetzt auf seinen naechsten "Aufwachzeitpunkt" - also das Ende seiner Warte- oder Reisezeit. Dann wird der Zeitmarker vor gesetzt auf das naechste Ereignis oder zum naechsten Spielermarker, je nachdem, was zuerst kommt. Ist es ein Ereignis, wird es abgehandelt, dann wandert der Zeitmarker wieder weiter. Ist es ein Spielermarker, ist dieser am Zug, siehe oben.

    pst: Das mit den Bildern habe ich im Übrigen echt noch nicht verstanden. Könntest Du einmal den Ablauf aus Deiner Sicht beschreiben, wie das Ereignis "Auktion" aussieht, dann die Auktion selbst mit Erstehung eines Gemäldes und dann die Auswertung am Spielende? Irgendwie hänge ich dabei, was daran schwierig ist, dass auf der Rückseite der Karte "Fälschung" oder "Original" steht und nur der Höchstbietende sich die Rückseite nach der Ersteigerung anschauen darf. Also ich verstehe nicht, was da mit Sleeves, faltbaren Karten, blickdichter Rückseite etc. gearbeitet werden soll.

    Fuer mehr Details muesste ich es erst nochmal selbst spielen. Hatte ich dieses Wochenende vor, kam aber nicht dazu.

    Man kann natuerlich die Bilder mit der Bildseite nach oben und damit der Faelschungsinformation nach unten auf dem Stapel haben. Dann sieht man aber immer das naechste kommende Bild und muss halt penibel darauf achten, dass man beim Hantieren die Unterseite nicht sieht. Finde ich nicht sehr praktisch. Karten, die man mit einem optischen Filter identifizieren kann, waeren eigentlich noch cool.

    Naja, du könntest es schon genauso gestallten, dass die Wahrscheinlichkeiten genau gleich sind, z.B. nur dann einen Münzwurf machen, wenn zwei gleiche am Spielende Gemälde vorhanden sind. Bei Karten kann es auch Vorkommen, dass du nur Nieten ziehst. Das Auswürfeln am Ende ist trotzdem vermutlich schlechter wie die Karten, da es einen ziemlichen Aufwand am Schluß bedeutet und vermutlich eher nervt als zusätzliche Spannung zu erzeugen. Außerdem hast du nicht die Option während des Spiels schon zu wissen, ob dein Kunstwerk gefälscht ist (falls es die gibt)

    Die gibt es, man kann das Kunstwerk pruefen lassen.


    Es wird halt schwierig, wenn man die Kunstwerke wirklich schon bei der Ausgabe als Faelschung oder Original definieren will. Aber moeglich ist es schon. Man koennte mit Sleeves arbeiten und so Kunstwerk und Echtheitszertifikat verknuepfen. Oder mit gefalteten Doppelkarten.

    Wenn es 40 Gemäldekarten im Spiel gibt und 20 sind davon eine Fälschung, dann weißt Du sicher, dass 50% echt sind. Wenn Du einen Würfel wirst, hast Du eine statistische Wahrscheinlich für 50% echt, aber es kann, wenn es blöd läuft, dazu führen, dass alle Bildern Fälschungen sind. Das ist der Grund, wieso in TIME Stories der Würfel durch Karten ersetzt wurde. Die Berechenbarkeit macht es einfach … naja, berechenbarer halt. :D

    Nein, wenn ein Bild am Ende doppelt vorliegt, wuerfelst du nur eins aus. Das andere ist immer das Gegenteil. Dann geht die Sache auf.

    Es kann dann auch sein, dass jeder Spieler eine Fälschung erworben hat

    Das fänd ich frustrierend, wenn das per Würfelwurf entschieden wird. Dafür ist es zu wertvoll und spielentscheidend, um es so zufällig zu entscheiden.

    Zufall ist Zufall. Ob sich der Zufall waehrend des Spiels entscheidet und am Ende aufgedeckt wird, oder beides erst am Ende stattfindet, macht keinen Unterschied.

    Ich moechte hier die Texte unter "Loesung" empfehlen: C64 Emulatoren & Spiele Da versteckt sich einiges Wissen, wie das Spiel ablief. Muss es auch mal wieder spielen. :)