Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Preiserhöhungen bei Schwerkraft und anderen Verlagen“

    Meine Erfahrung mit Wenigspielern und "neuen" Mitspielern ist sofortiges Abwinken, wenn Spiele mehr als 20-30 Euro kosten. Sieht man ganz gut an Robinson Crusoe: als das bei Amazon auf unter 30 Euro ging, hatten plötzlich sehr viele in meinem Bekanntenkreis und bei Spieletreffs ein Exemplar dabei, Gleiches galt für Azul und Fügelschlag. Der Betrag mag sich mittlerweile etwas erhöht haben, aber ein Schmiedeprojekt oder Kickstarter wäre für diese Klientel (ich würde es den erweiterten Markt nennen) unvorstellbar, ebenso die Idee, ein Insert zu kaufen das soviel kostet wie das Spiel selbst (da bin ich selbst aber auch schon raus). Die Figurensets zu Agricola lagen damals wie Blei in den Regalen, was mich vermuten lässt, dass das Aufhübschen des Spielmaterials auch ein eher kleines Klientel (oder eben nicht den typischen Eurospieler) ausreichend interessiert. Daher denke ich, dass die steigenden Kosten, wenn sie deutlich über der Inflation liegen, den Markt tatsächlich verkleinern werden.

    Da der Verlag so gut wie nichts in Eigenregie herstellt, ist es halt immer davon abhängig wie gut die Qualität beim Ausgangsprodukt war. Über Teo Regen sich wenige Menschen auf weil die Quali in Ordnung ist und da auch der Preis soweit stimmig ist im Vergleich zu Spielen anderer Verlage. Aber dass TFM Ärger auf sich zieht ist ja auch nichts Neues, das ist nunmal sicherlich der meistgekaufte Titel des Verlags.


    Preiserhöhungen finde ich selbst völlig okay, aber nicht bei schon hergestellten, gelagerten Titeln, denn da erhöht sich ja nix mehr am Herstellungspreis (und dass Schwerkraft lieber alles im Lager lässt als es zu verramschen ist nunmal deren Geschäftsgebaren, aber das will ich nicht auch noch mitfinanzieren). Allerdings ist in meinem Bekanntenkreis jetzt schon der Preis für viele Spiele viel zu hoch. Da wird schon seit ein paar Jahren, seit der durchschnittliche UVP auf 40-50 gegangen ist, nur noch im Angebot gekauft. Robinson Crusoe etwa haben sich fünf Menschen geholt, als es unter 30 Euro gegangen ist. Die hatten da offenbar ihre persönliche Schmerzgrenze.