NIchtsdestotrotz möchte ich nicht ursächlich verantwortlich sein ihn anzustecken (auch wenn er/sie die Impfung verweigert). Das moralische Dilemma ist, für mich, durchaus spurbar
Verstehe ich. Wenn man den Impfverweigerer kennt und ansonsten für einen netten Kerl hält (analog natürlich auch für die weibliche Form), dann möchte man da natürlich Rücksicht nehmen, insbesondere wenn man sich dafür nicht großartig einschränken muss.
Aber ich denke, dass sich hier genau wie in den USA als modus vivendi für (halb-)öffentliche Veranstaltungen wie Spieletreffs die Einstellung durchsetzen wird: "Mich interessiert nicht, ob du geimpft bist oder nicht. Ich will mit dir spielen und nicht über Sinn und Unsinn von Impfungen streiten. Aber wenn du nicht geimpft bist und dich hier infizierst, ist das dein ganz privates Problem." Je mehr alles wieder geöffnet wird, umso mehr wird man auch als Impfbefürworter in diese Richtung gedrückt. Das als Privatsache zu deklarieren, ist mehr oder weniger der einzige Weg, wie man mit den real existierenden Impfverweigern halbwegs harmonisch zusammenleben kann.
Die Verweigerer werden sich doch ohnehin früher oder später anstecken - ist es dann nicht letztlich egal bei wem?
Alles eine Frage von Wahrscheinlichkeiten, nicht von schwarz oder weiß. Aber grundsätzlich: Ja. Die Impfverweigerer erwerben ihre Immunisierung durch Infektion. Mit allen inkludierten Risiken.
Im Übrigen nehmen die Impfverweigerer umgekehrt oft auch nicht allzu viel Rücksicht auf Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, bzw. für die aufgrund ihres Alters noch kein zugelassener Impfstoff existiert. Zusammen genommen: die Gruppen, die auf eine Herdenimmunität angewiesen wären. Eine unendliche Rücksichtnahme können Impfverweigerer von mir daher auch nicht erwarten.