Beiträge von Sepiroth im Thema „Internationale Spieltage SPIEL '21“

    Das ist zumindest meine Realität. Und wenn man dann vorab auf PR-Events hört, wie die Verlage nach Cons und Messen lechzen, dann fällt es mir persönlich schwer, mir da andere Szenarien vorzustellen. Ich mag mich aber auch irren.

    Als Gegenbeispiel würde ich jetzt Pegasus nennen, die über alle Messetage mit etwas angepassten Zeiten (mehr am Abend) andauernd Beispielrunden mit Supportern angeboten haben. Daneben wurde über Twitch gestreamt und über den 25%-Gutschein durch das Discord-Quiz würde ich sogar tippen, dass die Preise besser als am Stand waren.

    Dass der Verkauf direkt auf der Messe und der direkte Kontakt mit den Kunden und Hobbyisten trotzdem von einem Hersteller von Brettspielen bevorzugt wird, da sind wir uns ja einig. Auch ist klar, dass es mindestens für die ganzen kleinen Verlage nicht machbar ist gleichzeitig on- und offline präsent zu sein. Auf der anderen Seite bräuchte es dafür aber eben auch eine Unterstützung durch die Messe. Wieder am Beispiel Pegasus: Discord und Tabletopiaumsetzungen sind da durch die CONSpiracy und die allgemeine Einstellung des Verlages schon vorhanden. Trotzdem war es auch über die SPIEL.digital teilweise schwierig zu erkennen, was gerade wie angeboten wird. Und die eigentliche Peripherie kam ja eben vom Verlag. Wenn das nicht vorhanden ist, ist es tatsächlich quasi unmöglich sinnvollen digitalen Mehrwert zu schaffen.

    Und wir haben dieses Jahr gesehen, was passiert, wenn Verlage sich zwischen analog oder digital entscheiden müssen. Das Angebot der SPIEL.digital war im Vergleich zur analogen SPIEL eine absolute Ernüchterung.

    Nein das haben wir nicht gesehen! Denn die Verlage konnten sich nicht entscheiden, da nur die Verlage auf der SPIEl.digital sein durften, die auch einen Stand vor Ort gebucht hatten!

    Dass es viele gibt, die das nicht anders können, ist mir bewusst - aber das ist aus meiner Sicht kein Verdrängungseffekt sondern ein zusätzliches Phänomen

    Aber genau darum geht es doch die ganze Zeit. Dass man mit einem ZUSATZangebot eben so viel erreichen könnte. Für die, die zu weit weg sind, keinen Urlaub bekommen, familiäre Verpflichtungen haben oder eben auch digital vorziehen, aus welchen Gründen auch immer.

    Genau diese Chance wurde dieses Jahr vertan und es steht eben zu befürchten, dass dies durch andere Messen (GenCon) oder durch einen Konkurrenten abgegriffen wird. Das ganze dann aus der Befürchtung, dass mit einem digitalen Angebot an alle keiner gekommen wäre. Und genau wegen deinen Argumenten, die ja weiter oben auch schon genannt wurden, kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Aber so war halt die Entscheidung des Merz-Verlages. Wir werden sehen ob es ihnen auf die Füße fällt oder ob sie doch recht hatten und es dieses Angebot nie geben wird, auch nicht bei anderen Messen oder von Konkurrenten.

    Ein ECHTES Gegenangebot in Form einer Digital-Messe KANN nur von einem Mitbewerber kommen, der sich darauf spezialisieren will

    Aber genau das verstehe ich nicht. Also wenn ihr die 50 digitalen Tische anbietet, haben diese doch eine andere Zielgruppe als die Demotische vor Ort. Gerade weil die haptischen Komponente bei Spielen so wichtig ist, gehen doch so viele so gerne auf die "echte" Messe und lassen sich die Spiele nicht digital erklären.

    Und welcher Australier oder welche Amerikanerin überlegt sich ernsthaft nach Deutschland für diese Messe zu fliegen, wenn dort nicht gearbeitet werden muss?

    Es ist also imo eine andere Veranstaltung, aber genau deshalb könnte der Merz-Verlag seine Stellung nutzen und auch dieses Feld beackern und sicher auch Profit daraus ziehen. Sie haben halt nur keine Lust darin zu investieren. Aber eine echte Konkurrenzsituation sehe ich einfach nicht.

    Zur SPIEL.digital sagt sie, dass das ein kompletter Reinfall war und es das nicht nochmal geben wird, sondern man eher auf ein Youtuber-Messeteam oder ähnliches setzen wird.

    Im Endeffekt sagt sie verklausuliert, dass sie keinen Bock mehr auf eine SPIEL.digital hat. Denn beerdigt hat der Merz-Verlag sie imo selbst, indem sie den Zugang (zumindest 2021) nur für die Verlage gestattet hat, die auch physisch vor Ort sind. Dass das dann ein Reinfall wird, weil 90%+ nicht beides stemmen können - zumindest in diesem schwierigen Jahr - war doch vorher klar, oder? Ein Mehrwert hätte doch nur mit den "Daheimgebliebenen" entstehen können, die sich voll aufs digitale konzentrieren hätten können. Eben wie Asmodee, die ganzen Amerikaner und Briten oder Asiaten. Gerade die hätten dann auch für Publikum sorgen können, das eben nicht anreisen kann. Dazu hätte der Merz-Verlag aber auch noch weiter investieren müssen. Auf der einen Seite verständlich, dass sie das nicht wollten, aber dann kann man das auf der anderen Seite auch klar so kommunizieren. Denn so kommt es so rüber, als ob das an den Verlagen lag, dass es ein Reinfall war, was imo komplett falsch ist. Es lag nur am Merz-Verlag.

    Ich hatte irgendwie mein einem großen Keyforge-Ausverkauf gerechnet. Ich dachte der Hype ist vorbei und ich kann mir das für kleines Geld jetzt auch mal ansehen. Scheint aber nicht so zu sein.

    Ich habe in einem Podcast eine gute Vermutung gehört:

    Keyforge wird derzeit zurückgehalten, weil die Ressourcen für den Digitaldruck so teuer sind, dass man die Preise erhöhen müsste. Das will man nicht und deswegen "schiebt" man die neue Produktion nach hinten und schiebt das Softwareproblem vor.

    Steht schon drin.

    hieraus ergibt sich die Pflicht diesen mitzuführen, denn wie sollst Du diesen sonst vorlegen?

    NEIN! Nur dass hier kein falsches Bild entsteht. Es gibt keine Mitführpflicht! "Auf Verlangen vorzeigen" heißt, dass Du ihn ggfs. daheim holen/zeigen musst. Aber Du musst ihn nur besitzen.

    Dass es in vielen Situationen ggfs. leichter ist einen dabei zu haben, steht auf einem anderen Blatt. Aber eine mündliche Verwarnung bei einer verdachtsunabhängigen Kontrolle ist Quatsch und im Kern rechtswidrig. Natürlich kann es Fälle geben, bei denen Du einen Ausweis auch tatsächlich mitführen musst (z.B. Waffe) aber die sind handverlesen.

    Auch hier fürchte ich, dass viele Verlage nur die Möglichkeit für ein entweder/oder haben.

    Es ist zumindest klar, dass nur Verlage digital dabei sein können, die auch offline dabei sind. Pegasus beispielsweise wird aber definitiv auch online anwesend sein und da wird auch die Möglichkeit zu diversen Erklärrunden vorhanden sein.

    Wie das bei anderen Verlagen sein wird, habe ich noch nicht gelesen.

    Im weiteren Sinne auch bis sechs Jahre. Aber auch da ist die Regelung ziemlich krass, weil sie strenger ist als die fast aller Bundesländer bis auf die beiden Sachsens.

    Auch als Vater Frage ich mich halt, warum man in der jetzigen Zeit mit 0-5-jährigen Kids auf die Spielemesse gehen muss. Vor allem da ja die Anspielmöglichkeiten aufgrund der aktuellen Situation wenig bis überhaupt nicht möglich sein dürften.

    Ich finde das zum Schutz der Kinder und auch der anderen Besucher sinnvoll und begrüßenswert und kann den Merz-Verlag gut verstehen.

    Aber danke, dass es dir wichtiger ist, mich zu belehren, als einfach meine Frage zu beantworten und den Inhalt wiederzugeben ...

    Ist halt schwierig nachzuvollziehen, denn bei mir geht es auch und ich habe keine FB-Account.

    Steht aber nur drin, dass die Aussteller mit physischer Präsenz auch einen Online-Stand umsonst bekommen.