Ich frage mich ja, ob alle, die bei der Sammelbestellung im Thread nebenan mitmachen bzw. noch mitmachen wollen, wirklich wissen, was sie da unterstützen ... oder ob da nicht vielleicht der günstige Preis für ein Spielworxx-Spiel im Vordergrund steht.
Heute habe ich mir die Regeln mal näher angeschaut. Das Spiel wird nach Erscheinen garantiert nicht viel weniger kontrovers diskutiert werden wie jetzt #Tharos. Besonders tolle Spielberichte hier im Forum oder Noten auf BGG erwarte ich auch bei Squaring Circleville nicht. Beide Spiele sind zwar spielmechanisch eine ganz andere Baustelle: Null Zufall nach dem Setup (Squaring Circleville) vs. strategisches Zufallsmanagement als dominanter Faktor (Tharos). Aber massenkompatibel ist das eine Spiel genauso wenig wie das andere. (Keine Kritik! Das ist schließlich die genau Ecke, in die Uli B. mit Spielworxx hin will!)
Aber: Auch Squaring Circleville dürfte sehr spezielle Gruppen brauchen, um zu "funktionieren", fast mehr noch als Tharos. Trotz Bewerbung als Spiel für 1-4 Spieler sind Mehrheitenspiele wie dieses nun mal eher für 3+ Spieler geeignet und dann braucht's bei Squaring Circleville außerdem noch Mitspieler, die (a) gleichzeitig hohe Mitspieler-Interaktion, (b) im Kern recht abstrakte Spiel und (c) außerdem noch potenzielle Grübelorgien mögen. Alles hier ist komplett durchrechenbar und so manche potenzielle Mitspieler werden das -- leider! -- auch tun wollen. Und das alles bei gleichzeitigem Vorhandensein einer Grafik, die nicht unbedingt einen hohen Aufforderungscharakter hat. Die Grafik ist ja selbst für Spielworxx-Verhältnisse unterdurchschnittlich. (Was ich bei Spielworxx vermutlich nie verstehen werde, ist, warum man exakt den gleichen spielerischen Inhalt nicht auch "netter" präsentiert. Dass ausgerechnet so ein Spiel, das im Kern eh schon Mechanik pur ist, so ein dröges Excel-Spielbrett verpasst bekommt anstatt da ein paar nette Gebäude-Zeichnungen dagegen zu setzen, das ist ... eigenwillig.)
Beim Regellesen habe ich mich manchmal an #Maharaja (Phalanx/Cranio), #Rialto (Pegasus), #TheWalledCity (Mercury Games) oder #Calimala (ADC Blackfire) erinnert gefühlt. Ein bisschen auch an #TammanyHall (Pandasaurus), jedoch ohne dessen explizite Gemeinheiten. Auch #SquaringCircleville ist ein im Prinzip recht einfaches Spiel mit klarem, unverfälschtem Fokus auf diverse Mehrheitenwertungen, dabei mit etwas spielmechanischem Zeug drum herum gestrickt und eher wenig Zufall, so dass dann ein gehobenes Kennerspielniveau herauskommt. Sowas ist nett mit den richtigen (aber leider immer seltener werdenden!) Mitspielern, die sowas locker mitspielen können anstatt es totzugrübeln. Massenkompatibel geht jedenfalls anders.
Ganz ehrlich: Tharos finde ich deutlich interessanter, das hat das besondere Etwas, das Squaring Circleville leider ziemlich abgeht. Nach der schönen historisch-thematischen Motivation ist das doch alles eher generisch. Okay, zugegeben, das Rondell mit Doppelaktionen durch Feldfarbe und Abtragen von Türmchen daneben hat was. Das ist neu. Aber was damit gemacht wird, ist dann stinknormales, potenziell grübellastiges Mehrheitenzeugs, schon mindestens hundert mal gesehen. Ohne den günstigen Preis der Sammelbestellung hätte ich hier nicht mitgemacht.