Beiträge von Imperator I. im Thema „Nichtspieler und die Einstiegshürde der Spielregeln“

    Meine Frau und ich haben unsere Freunde/Bekannte im Prinzip in 5 Kategorien eingeteilt (ohne, dass die Leute davon wissen, hehe), die sich genau danach richten, inwieweit man denen Brettspiele näher bringen kann...


    Kategorie 1: Penetrante Nichtspieler - für mich unverständlich, aber die gibt es. Haben früher mal Hotel oder Spiel des Lebens gespielt, das war der Olymp, mehr kommt nicht. Da können die Regeln noch so einstiegsfreundlich sein, die kriegen wir einfach nicht an den Tisch.


    Kategorie 2: Nichtspieler, die nicht ganz abgeneigt sind, mal was auszuprobieren: Hier können wir die "Party"-Spiele rausholen. Dixit, Just One, Concept etc., was halt in geselliger Runde Spaß machen kann, aber zugleich das Spiel nicht unbedingt in den Mittelpunkt rückt. Funktioniert nur, wenn ich die Regeln erkläre. Das höchste der Gefühle war mal Stone Age. Nie mit einem Spiel alleine lassen: Schon die Regeln zu "The Game" oder "Dog" überfordern. Zudem kein Gefühl dafür, wie viel man in ein Spiel investieren kann (als ich um pfleglichen Umgang mit Dixit inkl. 10 Erweiterungen bat, schluckten sie nur, welche Summe da auf dem Tisch liegt.)


    Kategorie 3: Gelegenheitsspieler mit Hang zum Ausprobieren: Hier geht mehr. Ein Terraforming Mars ist kein Tabu mehr, gerne sowas wie Unlock! oder ähnliches. Auch hier gilt: Regeln -> ich


    Kategorie 4: ambitionierte Gelegenheitsspieler: Auch hier stellen die Regeln oft noch eine Hürde dar, daher bleibe ich der Erklärbär. Schrecken davor zurück, sich selbst ein Spiel "zu erarbeiten", probieren aber alles mit aus. Hier gehen dann immerhin schon Aeon`s End, TimeStories, bis zu Spirit Island (Obergrenze leider)


    Kategorie 5: Vielspieler. Hier kommen dann all die schönen Sachen auf den Tisch, die mir am meisten Spaß machen, hauptsächlich Kooperative Klopper. Regeln sind hier nicht mehr das Problem, auch nicht in engl. Sprache. Zudem muss nicht immer ich erklären, oft lesen aber mehrere Leute die Regeln, wenn ein neues Spiel aufschlägt.


    Schließt sich OT die Frage an: Sollte man seinen Freundeskreis nach Spielegeschmack umstrukturieren...? :/


    Zusammenfassend würde ich sagen, viele Nicht- oder Wenigspieler werden durch Regeln abgeschreckt ("Das Regelheft hat 20 Seiten? Ne, danke"). Oft braucht es eine Person "im Hobby", die andere heranführt in der Hoffnung, dass diese dann auch irgendwann mal den Schritt wagen, sich in ein neues Spiel einzulesen. Per QR-Code verlinkte Erklärvideos (hinten auf der Schachtel) könnten vielleicht Barrieren abbauen.