Meine Familie ist seit Jahren regelmäßig auf Bogen-Parcouren unterwegs. Teilweise wurden auch Urlaubsziele nach Parcourdichte getroffen.
Während meine Eltern und meine Schwester samt Mann und den 3 Kindern (5-3 Jahre) ca. 6-12 mal im Jahr schießen gehen, kommen ich und mein Bruder vielleicht auf 3-6 Besuche im Jahr. Meine Frau schießt auch gerne, hat bisher aber nur passende Schutzausrüstung und Pfeile. Wir teilten dann auf dem Parcour stets den Köcher und Bogen.
Beim Instinktiv oder Intuitiv Schießen (nicht die Olympia Disziplin) hat man kein Visir und beide Augen geöffnet. Basierend auf einem immer gleichen Ablauf, der stets gleichen Ausrüstung und den Erfahrungswerten des Gehirns trifft man dann die Ziele welche man fokussiert.
Für den gleichbleibenden Ablauf, welcher zudem zielführend und langzeitschonend für den Körper sein sollte, wählt man einen Ankerpunkt der Sehne am eigenen Kopf. Meist ist das die Kuhle an der Wange oder das Ohr. Der Ellenbogen sollte in gerader Linie den Pfeil verlängern und die Muskulatur des Rückens für zusätzliche Spannung sorgen. Dies ist eine Muskelpartie, welche man sonst selten gezielt ansteuert. Zur besseren Verdeutlichung hilft es bei gespanntem Bogen, sich von jemand anderem auf entsprechende Rückenpartie zwischen den Schultern tippen zu lassen.
Beim loslassen der Sehne (bitte haltet nicht den Pfeil fest, sondern stets kur die Sehne, in welche der Pfeil eingenockt ist), wird einfach die Hand geöffnet und nicht nochmal nachgezogen! Beide Hände bleiben nach dem Schuss noch in Ihrer Position, dass fördert die Gedächtnisfunktion des Gehirnes.
Bevor man den Bogen hochnimmt, empfiehlt es sich, den Ellenbogen leicht nach außen zu drehen, dadurch wird der Weg für die Sehne am Armschutz vorbei gefördert.
Ich selbst besitze einen Recurvebogen mit 35 Pfund. Er hört auf den schönen Namen Crow. Allerdings ist mein Auszug auf Grund meiner Größe etwas unter dem Durchschnitt, weshalb ich weniger als 35 ziehe. Für mich ist das Perfekt, damit kann ich bei regelmäßger Nutzung die 100 Schuss auf so manchen Parcouren gut ableisten, bevor sich der Muskelkater ausbreitet. Für meine Frau ist das zu viel, sie merkt daher jeden Parcour auf ganz besondere Weise
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Die Parcoure in unserer Umgebung (Kaiserslautern und Viernheim) sind jeweils von einem Bogensportverein betrieben. Vereinsfremde zahlen dann eben die bereits angesprochenen 10-12 € für meist ca. 30 3D Tier Hindernisse. Manche Vereine stellen die Hindernisse gar mit Tiergruppen, da können dann auch pro Hindernis 2 oder mehr Tiere geschossen werden.
Beim schießen im eigenen Garten ist dringend auf passende Schutzvorkehrungen für "verirrte" Pfeile zu achten! Ein Pfeilschutz hinter dem Ziel finde ich da schon Pflicht, es sei denn dahinter kommt Feld der Wald oder Wiese. Auch beim Aufstellen eines Hindernisses auf einer Lichtung ist auf einen natürlichen Pfeilfang oder ausreichend Abstand zum nächsten Weg zu achten! Wir bevorzugen hier Dämme an dessen Fuß die Ziele platziert werden.
Nun bleibt mir nur noch allen Bogenschützen weiterhin alles ins Kill zu wünschen!