Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Liste und Berichte von Brettspielcafés in aller Welt“

    Viele der öffentlichen Spieletreffs die ich in Deutschland so kenne und die eigene Spiele vorrätig haben, verbringen wahnsinnig viel Zeit damit die Spielmaterialien zu laminieren, zu sleeven, immer wieder auf Vollständigkeit zu prüfen etc. Das ist mir tatsächlich so im europäischen Ausland noch nie passiert, da sehen die Spiele deutlich begrabbelter aus, haben Proxies etc. Was da aber auch einfach niemand stört.

    Ich dachte, da hängen sie uns mit ihren savoir vivre Mal wieder ab - aber ja, ich kann mir auch vorstellen, dass es dort weniger offene Spieletreffen gibt.

    Das ist sogar ganz definitiv so, zumindest in Paris: Wenn ich bei meinen spielebegeisterten Freunden bin, gibt es da abends entweder Spielen in der festen Gruppe Zuhause oder in einem der Brettspiel-Cafés, wo man dann allerdings nicht gerade geringen Verzehrzwang hat (im bekanntesten Café bei Notre-Dame sind es 20 Euro gewesen vor drei Jahren). Witzigerweise gilt das nicht für Boule, da gibt es überall in den Parks Spielmöglichkeiten. Reguläre Cafés in den inneren Arrondissements werfen einen aus der Angst vor illegalem Glücksspiel (oder wegen zu geringer Verzehrmenge) raus, wenn man da etwas zu spielen rausholt.


    In der Bretagne oder Provence ist das dann wieder ganz anders, da sitzen viele in der Dorfkneipe und spielen Belote oder Kem's.