Beiträge von Mad_Fox im Thema „Zu große Spieleverpackungen“

    Wuschel - bei mir steht die ChipBox von HP:The Beginning hinter der Spieleschachtel und schon ist die Kallaxtiefe einwandfrei genutzt ;) und auch im Allgemeinen lagere ich Erweiterungsschachteln mittlerweile im freien Raum hinter den Grundspielen

    Funktional ist es ohne Frage, aber das hätte man auch mit weniger Platzbedarf erreichen können, wenn ich mir z.B. dieses Fan-Made Insert ansehe:

    ...und klar ist das jetzt Minimalismus in Reinform, aber in der Funktionalität steht das dem Original in nichts nach.

    Spiele mit Insert sollte man hier m.E. nicht mitzählen, da ist ja klar, dass man enorm viel Luft hat wenn man die rausnimmt.

    Kommt meiner Meinung nach auf's Insert an.

    Bei Splendor z.B. geht das Insert sehr verschwenderisch mit dem Platz um, es ist zum Einen sehr hoch, da die Karten senkrecht drinstehen, während die Chips und Pappplättchen horizontal gelagert sind und so nur minimale Tiefe benötigen, dafür aber verhältnismäßig viel Fläche einnehmen. Für mich sieht es da eher so aus, als ob man die Schachtelgröße zuerst auf das 27.5 x 21.5 x 6.5 cm Format festgelegt hat und dann die Komponenten (mit viel Abstand dazwischen) schön hineindesigned und oben noch hübsch Platz für den Schriftzug verschwendet hat.


    Hier nochmal ein Bild, für die, die es nicht vor dem inneren Auge haben:

    PeterRustemeyer: Wenn ich mich nicht sehr täusche, ist der Neandertaler ausgestorben, während der Homo Sapiens überlebt hat.
    Gib doch daher bitte das Neandertalergehirn wieder dem Naturkundemuseum zurück, die vermissen es bestimmt schon.

    Aber back to topic:

    Wenn das nicht funktionieren würde, täte es vermutlich keiner machen.

    Genau hier liegt doch das Problem, nur weil jemand die These "Größere Schachtel = größerer Gewinn" aufgestellt hat, wird der Bedarf und die Beweggründe des Kunden, der es ja angeblich so will, denn sonst würde er ja nicht kaufen, völlig ignoriert. Das er trotz erkannter Täuschung kauft, weil er am Inhalt interessiert ist und die Luft zwangsweise mitbezahlen muss, scheint ja keine betrachtenswerte Option zu sein.

    Und das der Kunde die Täuschung erkennt, zeigt die mir vorliegende Diskussion einwandfrei.

    Ich soll das Grundspiel (das Zugpferd) also in eine kleine unauffällige Schachtel packen, und die Erweiterung (die nur von einem Bruchteil der Käufer des Grundspiels erworben wird und im Schnitt deutlich weniger Material enthält als ein Grundspiel) in eine Riesenschachtel? Not gonna happen. :lachwein:

    Matagot hat mit Room 25 Season 2 genau das gemacht.
    Für die Kaufhäuser und Spieleläden ergäbe sich außerdem der Vorteil, dass sie wesentlich mehr Grundspiele in kleineren Schachteln und nur wenige Erweiterungen in großen Schachteln vorhalten können bzw. müssen, was dann aufgrund des Platzgewinns wieder zu einem größeren Angebot führen könnte.

    Aber stimmt, die Einzelhändler wollen lieber höhere Mieten für größere Läden bezahlen, um noch mehr Luft in überdimensionierten Schachteln vorzuhalten und dafür von jedem Spiel nur eins ins Regal stellen, weil es sonst nicht genug Platz für die anderen Spiele gibt und der Kunde ja nach der nächsten Lieferung gerne wieder kommen kann.


    Weil das einfach in der Natur vieler Kunden liegt.

    Ich stelle mal die steile These auf, dass "der Kunde" keine evolutionär begründete Größe-Preis-Präferenz für Brettspielschachteln besitzt, sondern dass irgendein Marketing Fuzzi ihm das so beigebracht hat. Nach dem Motto: "...is zwar nix drin, aber lass die Schachtel schön groß machen, dann sieht das nach mehr aus und wir können den Preis erhöhen". Das dies dann wieder zu "...aber der Kunde erwartet für das Geld, welches wir ihm abnehmen wolllen, so eine Schachtelgröße" gemacht wird, liegt dann wohl am Kollegen des ersten Marketing Fuzzies. Ich habe auf jeden Fall noch nie gehört, dass jemand der einen 1 kg Goldbarren kaufen möchte, die Lieferung in einem passend lackierten Überseecontainer erwartet, nur weil der Kaufpreis (knapp 49.000€) erst duch eine derartige Verpackungsgröße ausreichend widergespiegelt würde.
    Deshalb bitte nicht immer alles auf "der Kunde will das so" schieben, denn der Kunde muss häufig Dinge so kaufen, wie er sie eigentlich nicht will, nur weil er sie nicht anders angeboten bekommt. Siehe auch:


    P.S. Wer in diesem Post Ironie findet, darf sie gerne behalten


    EDIT: nachdem ich ein wenig weiter gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass Kinglouie die obigen Punkte auch schon aufgegriffen hat, aber vielleicht gefällt Thygra ja mein Beispiel besser ;)