Beiträge von Dee im Thema „12.04.-18.04.2021“

    Ein Spieler hat jedoch eine Karte erhalten, auf der nur steht, dass er das Chamäleon ist.

    Klingt ja exakt wie Detective Club, nur ohne Bilderkarten. Bzw. wie Agent Undercover oder Fake Artist. Dann weiß ich das einzuordnen. Danke!


    Gruß Dee

    Similo: Märchen (Heidelbär Games, 2019)

    „Similo: Märchen“ war mein einziger Kauf auf der SPIEL 19. Es ist sicherlich kein überragendes Spiel, hatte damals aber Spaß gemacht und kommt daher immer mal wieder auf den Tisch.


    Wer das Spiel nicht kennt: In dem kooperativen Spiel „Similo“ wählt der aktive Spieler aus einem Kartendeck geheim eine Karte aus. Zusammen mit elf weiteren Karten wird die gewählte Karte gemischt und alle zwölf Karten offen ausgelegt. Jede Runde muss der aktive Spieler eine von fünf Handkarten ausspielen, um anzuzeigen, dass die gesuchte Karte etwas mit der gespielten Karte zu tun hat oder nicht (hierfür wird die Karte quer ausgespielt). Die Mitspieler müssen darauf hin jede Runde immer mehr Karten umdrehen und damit ausschließen, bis nur noch eine Karte übrig bleibt. Auf der „Märchen“-Edition sind entsprechend Märchen-Figuren zu finden. Vor allem die Karte Alice (aus dem Wunderland) war deshalb auch ein Grund für den Kauf.


    Wir haben draußen zu dritt gespielt. Aber nur eine Runde, weil es bei eisigem Wind auf der Picknick-Decke einfach zu kalt war. Daneben tobte ein kleiner Wirbelwind umher und wollte jede Karte genau anschauen, was den Spielverlauf etwas durcheinanderbrachte. Mir hat es als Tippgeber wieder Spaß gemacht, auch wenn wir in Runde 4 verloren haben, weil die Gedankengänge der Mitspielerinnen sehr … äh, anders waren als bei bisherigen Partien.


    Später in der Woche folgten noch einmal drei Partien zu dritt. Auch wenn wir nur eine gewinnen konnten, war die Verfolgung der Gedankengänge schon sehr spaßig und mitunter zum Verzweifeln. (7,5)

    #Similo

    Switch & Signal (KOSMOS, 2020)

    „Switch & Signal“ ist ein weiteres kooperatives Spiel. Die Spieler versuchen gemeinsam mehrere Züge in den Farben Grau, Braun und Schwarz durch Europa oder die USA zu lotsen und dabei farbige Würfel aufzusammeln, um diese an einen Zielort zu bringen. Dafür haben die Spieler aber nur eine bestimmte Anzahl an Runden bzw. Spielzügen Zeit.


    Konkret läuft eine Runde wie folgt ab: Zuerst wird eine Rundenkarte gezogen, die angibt, ob neue Züge auf die Landkarte gestellt werden und welche Zugfarbe sich bewegt. Sowohl das Hinstellen als auch die Reichweite eines Zuges wird durch Würfel zufällig bestimmt. Danach kann ich von meiner Hand Karten ausspielen. Mit einer Weichenkarte kann ich eine Weiche umstellen, sodass ein Zug danach entsprechend umgeleitet wird. Mit einer Signalkarte kann ich eines der wenigen grünen Signale auf der Karte verschieben und damit eine Strecke passierbar machen. Und mit einer Zugkarte kann ich einen Zug fahren lassen (Reichweite wieder zufällig).


    „Switch & Signal“ erklärt sich sehr schnell und spielt sich auch so. Den Schwierigkeitsgrad fanden wir in der Partie zu zweit etwas zu gering. Wir spielten die Europa-Karte und es gab kaum Kollisionen (z.B. wenn ein Zug bewegt werden müsste, aber nicht kann, weil die Weiche falsch steht, ein anderer Zug davor steht oder das Signal noch nicht grün ist). Es gab sogar ein, zwei Strecken, die sich als sehr essentiell herauskristallisierten. Wenn auf diesen einmal die Weichen und Signale richtig eingestellt waren, mussten wir nur noch sehr wenig Aufwand betreiben, die Züge dort entlang fahren zu lassen. Zusätzlich spielten wir auch sehr auf Sicherheit. Sprich, wir setzten neue Züge so ein bzw. ließen sie so fahren, dass das Risiko einer Kollision sehr gering war. Hätten wir mehr auf Risiko gespielt, wäre das Spiel vielleicht interessanter gewesen.


    Ich denke, dass sich „Switch & Signal“ weniger an analytische Vielspieler richtet. Der Schwierigkeitsgrad ist vermutlich für Familien ganz gut gewählt und eine nette Hirnakrobatik für den Abend. Ich gebe aber zu, dass ich lieber „Rettet die Eisbären“ auf den Tisch bringe, was mir thematisch und optisch einfach besser gefällt, aber eine ähnliche Schwierigkeitsstufe hat. (7,5)


    #SwitchandSignal

    Burgle Bros 2 (Fowers Games, 2021)

    Im November 2017 schrieb ich über „Burgle Bros.“: „Super Spiel […] und unbedingt anspielen, wenn ihr dazu kommt.“ Es blieb bei dieser einzigen Partie. Es war scheinbar ein super Spiel, aber keines, was öfters auf den Tisch kam. Jetzt ist „Burgle Bros 2“ erschienen. Die Thematik und Mechanik erinnert dabei sehr stark an seinen Vorgänger.


    Wieder sind wir Diebe und versuchen kooperativ den Tresor eines Casinos zu knacken. Leider sind wir nicht sonderlich gut informiert und kennen den Bauplan des Casinos nicht. Daher müssen wir Raum für Raum erkunden oder direkt betreten und hoffen, dass keine Überwachungskamera auf uns zeigt. Auf zwei Stockwerken befinden sich je 25 Räume, die wir erkunden können. Besondere Ausrüstungsgegenstände helfen uns, den zwei Türstehern, die auf den zwei Stockwerken Patrouille laufen, aus dem Weg zu gehen. Das Ziel des Spiels ist es, im untersten Stockwerk das Chefbüro zu finden, durch Insider-Informationen die Kombination des Tresors herauszubekommen und den Tresor im zweiten Stock durch Würfelwürfe zu öffnen.


    „Burgle Bros 2” spielt sich sehr ähnlich zu seinem Vorgänger. Da meine Partie aber schon 3 1/2 Jahre her ist, wusste ich nicht mehr sehr viel davon. Das ist aber auch nicht schlimm, die Regeln von Teil 2 kann man auch lernen ohne Teil 1 zu kennen. Erneut spielt sich der Einbruch in das Casino sehr thematisch. Mitunter kann man etwas Rollenspiel mit hineinbringen. So fuhr ein Charakter die Rolltreppe in den zweiten Stock, deckte dort einen Betrunken-Marker auf, der ihn sofort wieder nach unten fallen ließ. Oder an einer anderen Stelle wurde im zweiten Stock ein Betrunken-Marker an einer Drehtür aufgedeckt, der den Charakter durch die Tür nach unten in den Pool fallen ließ, wodurch er wieder nüchtern wurde. Dass das Chefbüro genau unterhalb des Tresors lag, war natürlich Zufall, aber dennoch schön stimmig.


    Problematisch war der Aufbau. Im ersten Teil „Burgle Bros.“ gab es drei Stockwerke, die nebeneinander aufgebaut waren. Im zweiten Teil gibt es nur zwei Stockwerke. Die Spielschachtel wird so umfunktioniert, dass diese übereinander stehen. Das wirkt optisch toll, aber die Übersicht leidet. Wenn ich normal am Tisch saß, konnte ich die unterste, von mir aus gesehen hinterste Reihe gar nicht sehen. Ständig sah ich, wie die Mitspieler sich duckten, den Kopf wieder nach oben streckten, wieder unten schauten etc. Und selbst wenn ich den Kopf neigte, waren die Plättchen zu weit entfernt zum Lesen. Vor allen in der Erstpartie mussten wir die Plättchen aufnehmen, durchlesen und wieder hinlegen. Das war auch notwendig, weil es keine Symbolik gab, die erklärte, was ein Plättchen tut. Wir mussten also den Fließtext mindestens einmal lesen. Problem Nummer 2 ist die Beleuchtung: Mit Sonnenlicht ist vermutlich alles kein Problem. Aber mit der Standardbeleuchtung eines normalen Wohnzimmers kann man zum einen die Plättchen im unteren Stockwerk, die notgedrungen im Schatten liegen, kaum richtig erkennen. Zum anderen konnten wir dadurch die Farbkodierung der Plättchen bei uns nur schlecht unterscheiden.


    Der Schwierigkeitsgrad war ein bisschen zu leicht. Zu dritt hatten wir nur je 2 von 6 Stressmarkern, die ich beispielsweise durch einen Zusammenstoß mit den Türstehern bekomme. Ich konnte es mir sogar erlauben, absichtlich in einen Türsteher zu laufen, um dort ein Aktionen auszuführen, weil der Stress einfach keine Rolle spielte. Da die Räume aber zufällig aufgebaut werden und auch die Türsteher zufällig Räume ansteuern, kann dies bei einer zweiten Partie ganz anders aussehen.


    Sehr schön fand ich den zweiten Abschnitt des Spiels. Der erste Abschnitt spielt sich jede Partie gleich. Das heißt, Büro finden, Tresor finden, Insider finden, Tresor knacken. Danach werden die Ziele aber verändert, je nachdem, welche Mission man gerade spielt. Wir mussten zwei Primadonnas sicher aus dem Gebäude leiten. In Mission 2 muss man mit einem Auto im zweiten Stock durch Wände fahren und entkommen, was nach sehr viel Spaß klingt. Dadurch kommt ein wenig Abwechslung in die Partien, auch wenn der zweite Abschnitt in unserem Fall nach 10 Minuten schon vorbei war. Wir fanden die Primadonnas alle sehr schnell und durch Ausrüstungsgegenstände und eine für uns gute Raumverteilung konnten wir sehr schnell das Gebäude verlassen.


    Mir hat „Burgle Bros 2“ jedenfalls wieder sehr gut gefallen. Und ich hoffe, dass ich diesmal mehr Partien als von Teil 1 spielen kann. Ansonsten setze ich auf die nächste Partie „Burgle Bros 3“ im Sommer 2025. ;) (8,5)


    #BurgleBros2

    Die Arena von Tash-Kalar (Czech Games, 2013)

    „Die Arena von Task-Kalar“ ist eines meiner Lieblingsspiele. Auch wenn man vom grafisch und thematisch tollen Spielschachtel-Cover im Spiel nur noch wenig sieht, macht mir das eher abstrakte Pattern-Matching-Spiel sehr viel Spaß.


    Wer es nicht kennt: In einer Arena legen die Spieler Rekruten-Steine aus, um damit bestimmte Muster zu bilden. Erfülle ich mit einer meiner Handkarten ein Muster, kann ich diese Spiele, um weitere stärkere Steine (Helden) in die Arena zu setzen. Die Karten haben noch Effekte, um gegnerische Steine zu schlagen oder eigene Steine zu bewegen, um für die nächste Runde ein neues Muster vorbereiten zu können. Daneben gibt es noch Legenden, die komplexere Muster erfordern, aber auch sehr stark sind und manchmal den ganzen Gegner plätten können.


    Wir spielten die Erhabene Form, das heißt, es lagen Ziele aus (z.B. einen gegnerischen Stein umschließen, vier Steine in einem Zug schlagen, besonders markierte Felder besetzen) für die es Punkte gibt. Bei mir lief es sehr gut. Meine Handkarten ergänzten sich in den Mustern sehr gut und ich konnte meinen Mitspieler von Anfang an klein halten, sodass dieser kaum eine Karte ausspielen konnte. So endete die Partie dann auch 13:3 für mich, was mir natürlich etwas mehr Spaß bescherte als meinem Mitspieler. ;) (9,0)


    #DieArenavonTashKalar

    Trekking the World (Underdog Games, 2020)

    Auf meiner To-Play-Liste stand „Trekking the World“ schon länger. Glücklicherweise gibt es bei Board Game Arena eine Implementierung, die ich zu zweit spielen konnte.


    Thematisch geht es darum, die Welt zu bereisen und besondere Sehenswürdigkeiten zu besuchen, was Punkte bringt. Mechanisch umgesetzt ziehen wir Karten, die eine Farbe und einen Zahlwert angeben. Mit den Zahlwerten auf diesen Karten bewegen wir uns auf der Weltkarte und sammeln farbige Würfel ein. Ausliegende Zielkarten können wir erfüllen, wenn wir am richtigen Ort sind und die richtigen Handkarten (Farbe) abwerfen. Punkte gibt es für diese erfüllten Zielkarten, aber auch für eine Mehrheit an eingesammelten, farbigen Würfel bzw. für Sets von farbigen Würfeln.


    An meiner eher unthematischen Erklärung merkt man, dass das Thema für mich nicht wirklich zum Vorschein kann. Ich fühlte mich niemals wie jemand, der die Pyramiden von Gizeh oder die Jesusstatue in Rio besucht. Ich fühlte mich eher wie jemand, der versucht die richtigen Handkarten zu ziehen, um damit farbige Würfel einzusammeln und Ziele zu erfüllen. Was auf den Zielkarten abgebildet war und wo sich die Sehenswürdigkeiten befanden, war zweitrangig. Das war etwas schade.


    Ich versuchte anfangs strategisch vorzugehen und auf die punkteträchtigste Zielkarten zu spielen. Das funktionierte aber nicht. Die Auswahl der Karten, die ich nachziehen kann, ist zufällig. Wenn keine gelbe Karte ausliegt, kann ich auch kein Ziel mit gelber Karte erfüllen. Und so läuft es eher darauf hinaus, aus der aktuellen Situation das beste zu machen. Was ich einen Zug im Voraus planen konnte, war welche Karte ich nehmen muss, um mich danach zu einer Stadt mit Würfel zu bewegen. Und manchmal hatte ich die richtigen Karten auf der Hand, um auch gleich noch die ausliegende Zielkarte dieser Stadt zu erfüllen.


    Sehr gut gefallen hat mir die Abwägung zwischen dem Einsatz der Handkarten zum Laufen und gleichzeitig zum Zielkarten erfüllen. Es passierte mir sehr oft, dass ich zu Beginn meines Zuges zwar die geforderten Karten für ein Ziel auf der Hand hatte. Aber um mich dorthin zu bewegen hätte ich eine der geforderten Karten abgeben müssen. Da ich mich zwingend bewegen muss, verliere ich aber auf alle Fälle immer mal wieder Karten für Ziele. Diese Optimierung hat mir viel Spaß gemacht.


    Alles in allem ist „Trekking the World“ ein eher abstraktes, taktisches Spiel. Das Thema wirkt nicht direkt aufgesetzt, aber es kommt bei mir auch kein Reisegefühl auf. Da blättere ich vermutlich lieber in meinen Fotoalben. Wenn man genauer hinschaut, ist der Subtext des Themas sogar ein bisschen problematisch. Denn es geht nur darum, möglichst schnell die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Welt abzuklappern. Dabei finde ich es viel schöner, in einem Land/einer Stadt zu verweilen und auch die nicht ganz so bekannten Pfade zu erkunden. Dennoch war das Spiel ganz unterhaltsam und ich würde es wieder mitspielen. (7,5)



    #TrekkingtheWorld