Beiträge von Smuntz im Thema „12.04.-18.04.2021“

    Ich muss das anscheinend wirklich mal ausprobieren. Ich finde das Spiel von der Optik dermaßen hässlich, dass ich bisher immer einen großen Bogen darum gemacht habe :D

    Faiyum sieht auf dem Tisch wesentlich besser aus als in den Medien!!! :)

    Sehe ich auch so. Der Plan wirkt ein wenig lieblos, halt nur funktional. Der Rest - Holzmaterial, Kartengestaltung, Ikonographie, Kartenglossar mit Beispielen - ist m. E. durchweg gelungen.

    Nur gestern Abend über nahezu 5 Stunden eine "Partie" Scythe" zu dritt per Zoom. ...

    Oje, das ist eine ziemliche Leidensgeschichte :crying: Wär mir aber auch zu anstrengend mit Zoom usw. Hab neulich per Handy-Video (Whatsapp) Einstellungen zum Online-Banking bei Tante und Onkel - durchaus Technik-interessiert, aber eben auch schon etwas betagt - "ferngesteuert", das war vielleicht eine Quälerei. Bevor wer fragt, Teamviewer versagte seinen Dienst, Ziel war u.a. ein Android-4-Handy für Installation und Konfiguration der TAN-App.

    Scythe als App finde ich furchtbar unübersichtlich. Tabletopia mag ich nicht.

    Hat schon mal jemand das über den Tabletop-Simulator probiert. Taugt das etwas in Bezug auf Übersichtlichkeit und Bedienung?

    Vom Ansatz her ist TTS zwar nicht viel anders als tabletopia, aber doch sehr viel angenehmer. Den Scythe-DLC habe ich mir noch nicht geleistet (nur Viticulture, auch schon gespielt), aber warum soll das damit nicht gut gehen. Immerhin sitzt Ihr dann wirklich an nur *einem* Tisch und die Bedienung übt sich doch rasch ein. Was anderes hätte ich hier gar nicht erst versuchen wollen. Zu den Vorzügen von TTS gegenüber tabletopia hatte ich hier schon was geschrieben.

    Und sollten TTS-Lizenzen fehlen, alle paar Wochen gibt es doch immer alles zum halben Preis und im Viererpack gekauft geht es dann auch nicht ins Geld (unter 7€ statt 20€ je TTS-Lizenz plus einmal Scythe-DLC zum halben Preis).

    Faiyum (TTS)

    Dazu hab ich schon den einen oder anderen Spielbericht in den Wochenthreads geschrieben. Lohnt da ein weiterer? Ich sage mal.... ja! Schließlich habe ich es diesmal nach einigen Spielen zu zweit und zu dritt erstmals zu viert auf den Tisch bekommen und der Spielverlauf war (wie erwartet) wieder mal so ganz anders als bisher.

    Ein "Frischling" (der erstmals Faiyum spielte) war dabei, die anderen inzwischen vertraut mit den Fallstricken. Natürlich haben wir über die Regeln hinaus strategisch wichtige Aspekte wie Besonderheiten beim Wechsel in die Endphase erklärt, damit auch er bestmöglich mitspielt und nicht unnötig Lehrgeld zahlt. Wie sich zeigen sollte, hat das wohl gut geklappt.

    Nach einer ersten Kartenkaufrunde eröffnete ich das Spiel mit einem Bauern auf der kleineren Westseite der Halbinsel, was die weitere Ausbreitung aller Bauern in der Frühphase bewusst beschränken sollte. Ich hatte mir den Wanderarbeiter (26) kaufen können, der hier schneller als alle anderen die wenigen Krokodile jagen konnte, was mir zusätzlich Geld brachte. Überhaupt schätze ich diesen sehr, kann man anders als mit einem Alten Bauern (6 und 10) so auch in den Besitz verschiedener Rohstoffe kommen. Schon im nächsten Zug sollte so meine erste Siedlung entstehen (dritter Rohstoff mit Geld bezahlt), die ich aber weitab auf der größeren Hälfte irgendwo inmitten der Steinlandschaft setzte - muss ja nicht gleich jeder Wege hinbauen. Geschieht zwar alles zum Wohl des Pharaos, aber ein bisschen gemein untereinander sind wir eben doch ^^

    Wie nicht anders zu erwarten zeigten sich früh Karten, die noch nicht relevant waren. So sollten auch diesmal Ausbauten keine Rolle spielen und mancher Betrieb war ohne Wege nicht attraktiv genug zum Kauf.

    Weiter konnte ich mit Steinhändler (70) und Monument (72) eine starke Kombo in meinen Besitz bringen, die im Wechsel drei Steine generieren und diese in Form von Bausteinen zu je 2 SP wandelt. Später sollte mir noch die Opfergabe (12) zufallen. Somit hatte ich zwar das Monopol auf die Bausteine erworben, machte mir aber selbst Konkurrenz mit dem begrenzten Vorrat, der sich vor Spielende erschöpfte.

    Bild: ausgeglichener Spielstand bei den SP, nur grün schwächelt etwas

    Aber meine Mitspieler bekamen andere Brocken vom Kuchen ab. Unser Frischling (Spielfarbe gelb) schien erst einmal begeistert Karten zu sammeln, was allein kein Mehrwert ist. Dann gab er aber Gas. Zwei Betriebe begünstigten einander im Wechsel, was Generierung von Rohstoffen und SP betrifft. Und beide Stadtbaukarten in seinem Besitz brachten ihm ebenfalls fette SP ein.

    Den "Alten Hasen" zu meiner rechten (rot spielend) hätte ich lieber nach mir sitzen gehabt. Er ließ auch nichts unnötig für mich liegen, ob das nun lukrative Betriebe oder der späte Pharao war - verdammt, welcher Depp hatte nur die vielen Bausteine aufgetürmt, die dem Pharao zusätzliche SP einbringen sollten?

    Und der "Fuchs" zu meiner Linken (grün spielend) ist zwar - wie manchmal ich auch - sich selbst nicht zu schade zu mancher kleinen Mitleid heischenden Jammerei im Spiel, nur um im Stillen Ränke zu schmieden. Sein Basar (64) nahm so manche starke Karte vorweg aus dem Markt und sein Kartenportfolio hatte einiges zum Siegpunkte drucken zu bieten. Unterm Strich fehlte ihm zur optimalen Balance seiner Karten am Ende aber doch der eine oder andere Rohstofflieferant.

    Nun ist es müßig, allzu sehr auf die Verteilung und weiteren Kombos von Karten einzugehen. Es sollte nur deutlich werden, dass da immer was geht und man diese Chancen nur auch taktisch klug erkennen und nutzen muss.

    Bild: Novum, zu Beginn der Endphase sind alle Arbeiter verschwunden, dabei war noch nicht einmal der Edelsteinsucher (60) im Spiel

    Fast hätten wir es geschafft, den Alten Hasen zum Ende auszubooten. Unser Frischling machte Verwaltung und deckte Katastrophe Nummer zwei (von vier) auf. Den Alten Hasen packte die Gier nach dem nun recht billig ausliegenden Pharao und 9 sicheren SP. Zugegeben, ich wär wohl auch schwach geworden. Klar, dass ich danach meine Verwaltung machte und auch tatsächlich Katastrophe drei ans Licht brachte. Fuchs und Frischling hatten schon genug Karten auf der Hand und entschieden sich zwecks Katastrophen-Beschleunigung zum Kauf weiterer Karten - es lag ja auch genug Gutes herum. Aber es sollte nicht glücken und so kam auch der Alte Hase noch zu seiner Verwaltungsrunde :mauer:;) und tankte nach. Unser Frischling nahm ihm im Kampf um die besten Plätze taktisch klug - wenn auch ohne eigene Verwendung - den Kämmerer (116) weg, eine Karte zum Geld-in-SP-wandeln, denn das hätte dem Alten Hasen einen ordentlich Push verschafft, hatte er doch mit dem Gaukler (106) eine Karte zum Geld drucken. So sollte er wenige Karten später recht früh aussteigen. Obwohl ich mit die wenigsten Handkarten hatte, gingen die 10 SP zum Ende an ihn. Während er sein Spiel mit 93 SP beendete, lagen wir anderen noch runde 30 SP fernab dahinter.

    Aber das heißt ja nichts. Ich verzichtete bewusst auf den Einsatz meines Weizenlieferanten. So fehlte mir ein Geld, um meine abschließend gespielte Eskorte einen weiteren SP machen zu lassen. Auch so wusste ich, dass ich - möglicher Endbonus außen vor - auf 94 SP käme und somit den Alten Hasen hinter mir ließe - das würde mir schon als Spielergebnis genügen ;) Aber kaum hatte ich die Eskorte so reduziert gespielt, da nahm der nach SP etwas abgeschlagene Fuchs mir die 6-SP-Endkarte weg, auf die ich natürlich mit meiner schnelleren Spielweise abgezielt hatte. Grummel... die 3-SP-Karte sollte dann doch noch meine sein und mit 97 SP lag ich erst einmal vorne.

    Alle schauten wir gespannt auf unseren Frischling. Was hatte er mit seinen vier Handkarten noch in einem Schluss-Solo zu bieten? Ja, er hatte die Mumie (114), die verbliebene Rohstoffe und Bausteine eines Bauplatzes in SP wandelt. Immerhin konnte ich mit meinem Bankett (94) einen Pyramiden-Bauplatz blocken, aber der andere mit fünf Bausteinen stand ihm weiter offen.

    Nun bestand sein bester Plan darin, die Mumie mit Hilfe seines Alleskönners (50) zurück zu nehmen und ein zweites Mal spielen zu können. Und da konnte er nur auf den Platz mit drei Bausteinen ausweichen, was ihm exakt die 2 SP kosten sollte, die er am Ende doch hinter mir lag und er so Platz zwei erreichte. Mit einem Zug mehr und einer stärkeren Eskorte hätte ich keinen Tiebreaker nötig gehabt, aber so ging das ja noch einmal gut und dann ist da noch der Spruch mit der Fahrradkette. Man kann nicht alles ausrechnen und ein packendes Finish ist in diesem Spiel völlig normal.

    Meine Begeisterung für Faiyum ist ungebrochen und ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, es bei sich bietender Gelegenheit zu erproben.

    Bilder: eine hübsch bebaute Landschaft beim SP-Endstand 97 -95 - 93 - 81

     

    #Faiyum