Beiträge von MiMeu im Thema „Der Brettspieljüngling – die ersten 365 Tage eines Brettspielhobbyisten kreuz und quer“

    Sehr schöner Beitrag. Ein paar Worte von mir dazu:


    Sammlung: Bin ich absolut bei dir. Für mich macht es überhaupt keinen Sinn Unmengen an Spielen zu besitzen, die man niemals wirklich spielen kann. Jedes Spiel was neu ankommt, steht in direkter Konkurrenz zu den bereits vorhandenen Spielen. Limit ist die Größe des Spieleschranks. Knallhart. In meiner Wahrnehmung ist es auch oft so, dass der Besitz von Unmengen von Spielen häufig dazu führt, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem einzelnen Titel ausbleibt. Das Resultat sind oberflächliche Eindrücke bis hin zu einem echten "Nicht-Verstehen" zentraler Elemente eines Spiels (Beispiele GD oder B-Sieged). Typische Vertreter dieser Gattung und gleichzeitig abschreckende Beispiele sind meiner Meinung nach viele youtuber. Da kommen dann wöchentliche Videos der Neuanschaffungen, welche realistischerweise niemals gespielt werden oder auch gerne Reviews, die dann im "Erklärteil" bereits mit Regelfehlern glänzen.


    Wert: Auch da hast du Recht. Viele Brettspiele (insbesondere Kickstarter) sind extrem wertstabil. Das hat bei mir zu zwei Dingen geführt: Erstens supporte ich Kickstarter offensiver, d.h. gehe unter Umständen auch mit erheblichen Zweifeln rein, insofern ich glaube das ein Spiel in irgendeiner Form interessant für mich ist, da ich es immer noch verkaufen kann. So bekommen kleine Entwickler und Projekte eben auch ihre Chance. Zweitens tendiere ich bei bestimmten Projekten auch eher zum All-In: Wenn es mir gefällt, super habe ich alles direkt da. Wenn nicht und ich hart aussortiere, steigert das den Erlös häufig stark.


    Spielegeschmack: Ich habe bis heute nicht den einen User/Youtuber o.Ä. gefunden, der meinen Geschmack zu 100% widerspiegelt. Ein interessanter Punkt, da ich in anderen Bereichen (Musik, Filme etc.) durchaus solche Personen benennen könnte. Ich musste auch feststellen, dass Let`s Plays zwar einen besseren Eindruck von einem Spiel bieten als Reviews, aber auch sie können die Präsenz und die Atmosphäre auf dem eigenen Tisch nicht zu 100% einfangen. Insofern kann man sich zwar immer irgendwie orientieren, aber am Ende des Tages hilft nur selber (viel) spielen. Auch diesbezüglich bist du meiner Meinung nach gut unterwegs.