Bislang hat mich ja nix hier im Forum aus der Reserve gelockt und ich hab immer nur den Marktplatz genutzt, aber AT:O hat mir damals alles versprochen, was ich mir von einem story-basierten Spiel wünschen würde und auf die, damals als durchaus ziemlich unrealistische Chance hin, dass sie tatsächlich all diese Dinge liefern und Versprechen einlösen können, hab ich es gebacked. Nun ist es da und hat sowohl meinen großen Bruder als auch mich absolut begeistert.
Was ich spannend finde, ist, dass man eigentlich in all diesen Diskussionen kaum einen Angriff auf das Spieldesign oder die Qualität der Inhalte sieht, sondern mir scheint es tatsächlich primär mit einer falschen Erwartungshaltung oder einfach inkompatiblen Präferenzen zusammenzuhängen, wenn jemandem das Spiel nicht gefallen hat.
Insofern finde ich tatsächlich das Fazit von RonSilver etwas unfair, denn das, was dir an dem Spiel nicht gefallen hat, ist in meinen Augen die Einlösung genau dessen, was damals im Kickstarter versprochen wurde. Dass das eine hohe Einarbeitungshürde haben wird, war absolut zu erwarten, ebenso wie die Storypassagen und mAn auch die Quote von Kämpfen zu anderen Aktivitäten - sie liegt auch bei uns nach etwa ~25h bei ziemlich genau 50% und das empfinden wir als optimal. Wer da den Quick Action Mode vermisst oder von der Storyentwicklung/Exploration/Basebuilding gelangweilt ist, der ist wohl einfach nicht die richtige Zielgruppe, das ist aber nicht die 'Schuld' des Spiels, und ich denke durchaus, das eine etwas gründlichere Recherche das vorab bereits hätte zutage fördern können. Nur um das ganz deutlich zu sagen: Ich selbst backe häufig Spiele nach ziemlich willkürlichen Kriterien und ohne viel Ahnung und bin dann teilweise ziemlich enttäuscht, wenn es überhaupt nicht das ist, was ich mir gewünscht hätte, aber ich weiß auch, dass das an meiner mangelnden Vorbereitung lag, dann verkauf ich es halt wieder und alles ist gut.
Und als abschließende Anmerkung zur Bewertungsskala, die natürlich immer sehr subjektiv und schwierig ist, möchte ich noch einwerfen, dass man die Qualität eines Spieldesigns auch durchaus vom subjektiven eigenen Spielspaß trennen kann - für mich ist zum Beispiel Brass Birmingham eine 10 von 10 was das Design angeht, mir fällt da wirklich nichts ein, was ich anders oder besser machen würde. Trotzdem habe ich das Spiel verkauft, weil es -mir persönlich- einfach keinen Spaß gemacht hat. Ich könnte aber ein ziemlich begeistertes Review dazu schreiben, da ich mich am Design absolut erfreuen kann. Leider fokussieren in meinen Augen viele Content Creator zu sehr den subjektiven Spielspaß bzw. bewerten stark aus ihren persönlichen Präferenzen heraus, und das macht es dann schwieriger, einen Mehrwert daraus zu ziehen, wenn man diese nicht teilt.
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