Beiträge von ravn im Thema „Steam Works (Alex Churchill, TMG 2015) für 37,54€ bei FW“

    Vom Spielablauf und den Spielmechanismen hat es mit Factory Fun & Co nichts gemeinsam. Factory Fun lebt von seiner Puzzelei unter Zeitdruck. Steam Works ist ein rundenbasiertes Workerplacement-Aufbau-Optimier-Spiel. Ich sehe da zwei völlig unterschiedliche Zielgruppen, alleine durch den Zeitdruck bei Factory Fun, den nicht jeder mag, weil es arg hektisch und unentspannt werden kann. Und die Interaktion bei Steam Works, durch das Anbieten von eigenen Workerslots, die auch nicht jeder mag, wenn man eher für sich ungestört optimieren möchte. Gemeinsam haben beide, dass eine eigene Maschine aus Teilen auf- und umgebaut wird, die immer mehr kann und besser wird.

    Ich hatte mir Steam Works damals auf der SPIEL direkt am Verlagsstand gekauft nach geführter Anspielrunde durch den Autor. Seit dem ist es durchaus öfters auf den Tisch gekommen. Bevorzugt aber in 3er-Runde, weil die ausliegenden Maschinen vor den Spielern arg in der Größe wachsen und es zudem interaktiv ist, so dass man die Maschinen der Mitspieler auch nutzen sollte.


    Die Übersichtlichkeit ist für mich eher eine Frage der Aufmerksamkeit der Mitspieler, eben auch darauf zu achten, was die Mitspieler bauen und an den Mitspielern liegt es ebenso, die Vorteile ihrer Maschinen anzupreisen, damit die genutzt werden. Wer da nur still vor sich hin brödelt und nicht auf die Mitspieler achtet, sollte wohl lieber was anderes spielen.


    Die Maschinen wachsen im Laufe der Partie, Mit mehr Mitspielern braucht man einen entsprechend grossen Tisch, so dass die Mitspieler-Maschinen eventuell zu weit entfernt und damit zu kleinteilig wirken, um einen Gesamtüberblick zu behalten. Deshalb in Erstspielerrunden eher zu dritt von mir empfohlen. Zudem empfehle ich, Bauteil-Übersichten für jeden Mitspieler auszudrucken, weil da kamen immer die meisten Nachfragen, was dieses Teil nochmal macht und wie das funktioniert. Beim Aufdecken der neuen Maschinenteile auf dem Förderband empfehle ich sowieso, die Funktion und den Nutzen kurz für alle zu erklären. Details können dann selbst in der Bauteil-Übersicht nachgeschlagen werden. Somit erfordert das Spiel auch ein gewisses Mitdenken.


    Direkt mit im Spiel gibt es auch unterschiedliche Startbedingungen durch unterschiedliche Charaktere, die verhindern, dass jeder in jeder Partie vergleichbare Maschinen baut. Der gestaffelte Zufallsmarkt verhindert das zwar im Ansatz, aber durch die Charaktere gibt es ganz neue Herausforderungen und unterschiedliche Spezialisierungsmöglichkeiten. Da die Charaktere allerdings Sonderregeln mitbringen, empfehle ich die eher für ab einer Zweitpartie zu nutzen.


    Tolles Workerplacement-Spiel, bei dem man seine Siegpunkt-Geld-Maschinen selbst baut und optimiert. Weil es TMG ist, war der Originalverkaufspreis entsprechend hoch angesetzt, was den Massenmarkt dann nicht bedient hat. Deshalb sind 38 Euro ein Schnäppchen.