Grand Trunk Journey
Nach der etwas unglücklichen Selbstüberlistung letzte Woche im TTS mit der "verschwundenen" Farbwahl stand einer weiteren Partie nichts mehr im Wege. Mit Freunden zu dritt lief das Spiel diesmal einwandfrei durch, ohne dass wer große technische Probleme hatte. So entwickelte sich ein spannendes Spiel, das in einem knappen Finish um das letzte verfügbare Sonderlieferungsplättchen und seinen 7 SP die Entscheidung fand.
Um die damit verbundenen Extrapunkte einzusacken ist oft geschicktes Timing gefragt. Schließlich darf ja immer der ziehen, der noch am wenigsten Spielzeit verbraucht hat, aber man muss "pünktlich" mit der passenden Ware am richtigen Ort vorbeischauen. Also rechtzeitig einen passenden Waggon beladen und sich mit möglichst viel zeitlichem Vorlauf zurückhalten, bis die anderen vorbei sind und dann mit Anlauf zuschlagen. Zeit, die man nicht für die Anfahrt als solche verbrauchen darf, verbrutzelt man mit eigens für diesen Zweck zurückgehaltenen Aktionskarten und schon sind die Punkte im Sack.
Den Trick hat natürlich rasch verstanden, wer ihn einmal gesehen hat und dem alten Highlander-Prinzip folgend kann es immer nur Einen geben, der die Punkte bekommt. Und es klappt auch nicht immer, es scheitert schon mal daran, dass sich eine passende Ortskarte einfach nicht auf der Hand einfinden will. Dann muss Plan B herhalten. Diese Sonderlieferungen sind ein schönes Element, das den Rhythmus der ansonsten regulär angehäuften Punkte für Stahllieferungen, Sets anderer Waren und Aktionskarten stetig auffrischt und das Spiel zu einem runden Erlebnis macht.
Nun gut, es sei zur allgemeinen Erheiterung doch noch berichtet, ein wenig haben wir uns auch diesmal mit dem TTS ins Knie geschossen. Irgendwie hatten wir es geschafft, dass der Spielplan beweglich geriet, während eines der eigentlich darauf liegenden Erstlieferungs-Plättchen unter ihm auf den Tisch genagelt war. So lag der Plan auf dem Plättchen und wackelte darauf munter herum.
Jaja, ich weiß, die TTS-Profis amüsieren sich schon. Habe nachträglich auch die Lock-Funktion (Taste L) entdeckt und gestehe ein, dass es sich um ein klassisches RTFM-Problem handelte, aber wir wollen ja nicht studieren sondern spielen
Also irgendwie war irgendwer zur falschen Zeit an die Taste L gekommen und hat Teil bzw. Plan (un-)beweglich gemacht. In der gegebenen Situation sorgte das jedenfalls dafür, dass gelegentlich der Plan bewegt wurde und nicht ein eigentlich angepeilter Spielstein. Und wenn man den Plan dann wieder runterfallen lässt, wackelt alles so schön. Den Vogel habe aber ich abgeschossen. Allzu gerne verändere ich meinen Blick auf das Geschehen mit den Cursor-ähnlichen Steuertasten W, A, S, D und dem Scrollrad der Maus. Da wollte ich mal wieder das D benutzen, um meinen Blick nach Steuerbord zu richten, und geriet stattdessen auf das daneben befindliche F ...
Jetzt liegen die TTS-Kenner unter Euch vermutlich bereits endgültig mit Lachkrämpfen am Boden
Damit es nicht beim Insiderwitz bleibt: "F" steht für "Flip", also Umdrehen des Teils, wo eben die Maus drauf zeigt. Funktioniert auch wunderbar mit dem (beweglich geratenen) Spielplan und macht mit allem, was sich darauf befindet, in etwa das, was man auch im richtigen Leben erwarten würde. Ja, die Physik-Engine des TTS ist schon was Feines und der Effekt allemal sehenswert!
Zum Glück hat der TTS aber einen eingebauten Flux-Kompensator und man kann die verflossene Spielzeit - und damit die Lage aller Spielkomponenten - scheibchenweise zurückdrehen. Das war in diesem Fall auch bitter nötig, denn das Spiel war in diesem Zustand nachhaltig geschrottet.
Mal sehen, vielleicht lese ich mir ja doch mal die Knowledgebase-Seiten zum TTS durch - nur so geschult werden wir uns danach über andere Dinge amüsieren müssen