Beiträge von MetalPirate im Thema „Was wäre euer Autoren Dream Team?“

    Interessant werden könnte auch eine Paarung von MetalPirate und Harry2017 sein. Stringente logische Produktions- und Marktmechanismen, die seitens nicht einzukalkulierender Unwägbarkeiten gestört werden! ^^

    Ich hätte überhaupt kein Problem damit, mir mit Ameritrash-Leuten gemeinsam Gedanken zu einem Spieldesign zu machen. Ganz im Gegenteil. In Kreativprozessen betrachte ich unterschiedliche Einflüsse grundsätzlich als Bereicherung...

    Generell glaube ich, dass Game Designer im Kern sehr eitel sind, wenig kompromissbereit sind und am liebsten alleine an ihren Projekten feilen. Sprich eher alles Diven

    Wieso so absolut? Dass Spieleautoren auch kreative Menschen sind und kreative Köpfe manchmal in diese Richtung gehen können, das würde ich noch ähnlich sehen. Aber es gibt wenig praxisnähere Sachen im Kreativbereich. Nach meinem Eindruck ist ein wesentlicher Teil des Spieledesigns solides Handwerk mit einer ordentlichen Menge theoretischem Unterbau von Psychologie über Wahrscheinlichkeitsrechnung bis Spieltheorie. Das kriegt man nur im Team hin. Da brauchts den Redakteur genauso wie die kritischen Testspieler. Und im Team braucht's immer auch Kompromissfähigkeit. Abgesehen davon bestimmt am Ende ja immer der Verlag, und das auch völlig zurecht. Der investiert das eigene Geld für die Produktion der Spiele, nicht der Autor. Ich kenne keinen Spieleautor persönlich, aber ich glaube nicht, dass die sich viel "Divenhaftes" leisten können.

    Das Ganze kann mehr oder auch weniger sein als die Summe seiner Teile... Sprich: Wenn man zwei oder mehr tolle Einzelkünstler zusammen etwas machen lässt, heißt das noch lange nicht, dass das Ergebnis toll wird. Sollte auch jeder Musikfreund kennen. Irgendwelche "All Star Projekte" von tollen Musikern sind oft ziemlich, hmmm, "seelenlos" könnte man vielleicht sagen. Zuverlässig ordentlich bis gut, aber selten mehr als das.

    Was ich mir im Spielebereich manchmal eher als die im Startbeitrag thematisierte Autorenkombination wünschen würde, wäre sowas bei den Verlagen. Also die Kombination von Redakteuren aus Verlagen der zweiten Reihe, die (oft notgedrungen) gute Spielideen auch bei unbekannteren Autoren ausgraben, mit den erfahreneren Redakteuren aus größeren Verlagen, die aus diesen Ideen dann auch etwas Ordentliches machen können. Da sehe ich in den letzten Jahren nämlich eine gewisse Spaltung, die mich etwas traurig macht. Auf der einen Seite massenhaft unausgereiften Dinger der Kleinverlage und auf der anderen Seite die etablierten großen Verlage, die irgendwie nur noch alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen wollen, und das bevorzugt auch nur, wenn sie Feld, Rosenberg, Pfister, Luciani oder sonst irgendeinen großer Namen als Autor drauf schreiben können.