Beiträge von Calredon im Thema „Hippocrates (Alain Orban, Game Brewer) [2021]“

    Dee wir haben die deutsche Retail bei uns, keine Ahnung, mit welcher Tabletopia-Version die vergleichbar ist.

    ntereressant. Ich hatte damals zur Verwaltung geschrieben: "Das geht in der Realität sehr schnell und hat den Vorteil, dass das Spiel immer gleich skaliert, egal wie viele Spielerinnen mitmachen."

    Wir empfanden den Aufwand als enorm, weil wir die Plättchen direkt sortenrein aus dem Spiel genommen haben und aufgrund des Platzbedarfs immer einer aufstehen und um den Tisch laufen musste, um die Teile wegzulegen - bei "kompakteren" Spielen habe ich normalerweise links von mir immer genug Platz (ich sitze an der langen Seite des Tischs) für abgelegtes Material und ich komme da auch gut an alles dran, aber hier .... ich baue es heute Abend nochmal auf, dann mache ich ein Bild. Und dadurch, dass wir in jedem Zug für die beiden nicht besetzten Farben die Patienten raussuchen und beiseite legen und dabei noch den Ruf anpassen mussten, und dann zwischen den Runden die ganze Arbeit - Bots nehmen 2 allgemeine Heilkundige raus, wir reservieren ggf. zwei Heilkundige, Bots nehmen komplette Pakete raus, wir kaufen regionale Heilkundige, Medizinkästen oder Pakete, dann alle Heilkundigen auffüllen, die ganzen verbliebenen Plättchen abräumen, dann die 12 Medizinkästen und Wissensplättchen umdrehen ... das ist auf dem Tisch schon ein ziemlicher Aufwand.

    "Wenn es eine nächste Partie geben würde, würde ich sogar mit realen Personen die Siegpunkte der Bots abtragen, nur um zu sehen, wie sich diese schlagen."

    Die Bots machen ja keine Siegpunkte, die stehen nur auf der Empfangsleiste und auf der Rufleiste um Kranke und Heilkundige aus dem Spiel zu nehmen, bevorzugt bevor man selber am Zug ist. Das lösen andere Spiele besser, indem bestimmte Karten oder Felder gar nicht erst aufs Brett kommen und das Angebot bei weniger Mitspielenden einfach reduziert wird. Und da sie ja nur Plättchen aus dem Spiel nehmen, aber nichts behandeln können, können sie ja auch keine Punkte machen.

    Im Prinzip ist Hippocrates mit weniger als 4 Personen wie ein Spiel mit Automa, und das ist für uns eher ungewohnt - ich möchte zu zweit oder zu dritt am Tisch nicht das Gefühl haben, das ein Bot mitspielt.

    Bzgl. Regel hatte ich mir notiert: "Die Regeln von „Hippocrates“ sind sehr eingängig, dennoch würde es helfen, wenn man eine Rundenübersicht hätte." Die Rundenübersicht ist hier: Hippocrates Rundenübersicht | Hippocrates Vielleicht hilft die Euch etwas.

    Danke für die Rundenübersicht - da habe ich gestern schon geistig notiert, dass ich schauen will ob es die schon gibt :)

    Bei der Anleitung sind es Kleinigkeiten, die für Verwirrung sorgen:

    Da steht z.B. auf Seite 6 unter Punkt I. dass man den Rufmarker auf das Startfeld der Rufleiste legen soll. Im Bild (im vergrößertem PDF) ist auch klar zu erkennen, dass das Feld in der Mitte der Rufleiste gemeint ist - in der gedruckten Anleitung ist das sowohl meiner Frau als auch mir nicht aufgefallen - wir sind über den großen Hinweis "die Rufleiste wird von rechts nach links und von oben nach unten gewertet" gestolpert und sind rechts gestartet.

    Bei den 3 Zügen in der Phase "Patienten empfangen" wird jedes Mal mit 6 Würfeln gewürfelt, was sich aus dem Kontext ergibt, aber es wäre klarer wenn das in der Anleitung nochmal explizit erwähnt wird. Im ersten Moment haben wir überlegt was mit den Würfeln passiert, die noch auf dem Brett liegen.

    Auf Seite 14 steht unter D. "Heilkundige verabschieden (und Warteschlange auffüllen)" dass alle verbliebenen Patienten in ihrer Spalte nach oben geschoben werden und 1 Drachme darauf gelegt wird. Was passiert mit Patienten, die bereits ganz oben liegen? Werden die "rausgeschoben", also aus dem Spiel genommen, oder bleiben die liegen und erhalten nur eine Drachme? Wird also nur geschoben, wenn oberhalb noch Platz ist? Wenn die oberen beiden Felder belegt sind, wird gar nicht geschoben und nur das unterste aufgefüllt?

    Es wird in der Anleitung auch nicht deutlich genug, dass man an einen Heilkunden-Auftrag auch Patienten anlegen kann, die nur (noch) eine der abgebildeten Medizinarten benötigt - also einen Patienten der nur Kräuter (grün) benötigt an einen Heilkundigen, der Kräuter (grün) und Tränke (blau) in seinem Auftrag hat. Der Auftrag gilt dann als erfüllt. Wir dachten zunächst, dass dort zwingend ein Patient hin muss, der Kräuter (grün) und Tränke (blau) benötigt, wir hatten also Probleme, überhaupt passende Patienten zu bekommen.

    Ebenso stellte sich die Frage, was mit der "freien" Anlegekante eines Heilkundigen ist. Die Anleitung sagt, dass es sich um einen Auftrag handelt wenn an der Anlegekante Medizin abgebildet ist und dass alle Aufträge erfüllt sein müssen, damit die Heilkundigen gewertet werden können. Ich habe in der ersten Runde dann einen Patienten bei dem Heilkundigen "Leandros" (der aus der Anleitung) unten angelegt, obwohl dort keine Medizin abgebildet ist - ich dachte, der Heilkündige würde seine auf der Rückseite (und auf den Aufträgen) abgebildete Medizin an JEDER Ecke verabreichen, aber nur die Ecken mit Aufträgen ermöglichen ein Wertung - bei Leandros bin ich also davon ausgegangen, dass ich zwingend zwei Patienten mit entweder grün oder blau (oder beidem) an die beiden Aufträge anlegen muss, um ihn zu werten, aber auch einen Dritten an die "freie" stelle andocken kann, der aber nicht zur Wertung des Heilkundigen beiträgt.

    Wir haben gestern die erste Partie gespielt, noch bin ich ein wenig unschlüssig. Thema und Artwork gefallen uns sehr, das Material ist toll, es hat thematisch auch "gezündet"- das erste und einzige Spiel mit medizinischem Thema (im weitesten Sinne) das meine Frau überhaupt spielen will...

    Allerdings empfanden wir den Ablauf extrem sperrig, dam man im Spiel zu zweit immer auch die beiden übrigen Farben "bespielen" muss um Ärzte, Kits und Patienten aus dem Spiel zu nehmen. Der Verwaltungsaufwand ist zudem enorm!

    Für unseren Geschmack sind Spielplan- und Material etwas zu groß geraten - einer von uns ist ständig um den Tisch gelaufen um irgendwelche Plättchen auf Seite zu legen, die aus dem Spiel gekommen sind. Wir wissen aktuell nicht, wie wir dieses Spiel auf unserem Tisch zu dritt oder gar zu viert spielen sollen - "On Mars" passt locker zu viert, selbst Talisman mit vier Eckerweiterungen geht. Aber Hippocrates? Wird eng!

    Negativ ist bei uns vor allem der Bereich Patienten anwerben aufgefallen, da es hier unserer Meinung nach zu leicht passieren kann, dass man den Anschluss verliert wenn man in der Reihenfolge nicht ganz vorne mit dabei ist.

    Da hätte man mehr rausholen können, vieles von dem was man zwischen den Runden tun und beachten muss wirkt unnötig bzw. nicht ausreichend reduziert. Zudem haben wir noch einen Fehler gemacht in Bezug auf die Rufleiste, die (deutsche) Anleitung ist an vielen Stellen nicht sonderlich klar. Wir haben es letztlich verstanden, und ich glaube dass wir auch noch mehr Spaß an dem Spiel entwickeln werden, wenn erstmal die Verwaltung etwas flüssiger von der Hand geht, aber im großen und ganzen bin ich etwas enttäuscht - hier hätte man noch ein, zwei Runden beim Feinschliff drehen können, bevor man das auf den Markt bringt.

    Aber das ist ja zum Glück nur der Ersteindruck nach einer Partie ....

    Zusammengefasst also:

    + tolles Material

    + thematisch gut umgesetzt

    - Material und Spielplan zu groß

    - Verwaltungsaufwand zu hoch

    - Anleitung ist oft unklar

    - Lösung bei weniger als 4 Mitspielenden ist nicht sehr elegant