Beiträge von Smuntz im Thema „18.01.-24.01.2021“

    Darwins Journey

    Nach der ersten Probepartie letzte Woche zu zweit ging es gestern noch einmal mit anderen Mitspielern zu dritt auf TTS. Mit Erklärung waren wir 4,5 Stunden später fertig. vermutlich lässt sich das irgendwann am Tisch in gut zwei Stunden durchspielen, mit den Beschränkungen im Onlinespiel ist es eben doch etwas frickelig, was die Übersicht angeht.

     

    Die Partie hat jedenfalls gezeigt, dass es hier von Anfang an zur Sache geht. Die Engine-Effekte sind zu bedeutsam, als dass man sich einen Fehlstart leisten darf. Das ist so aber charakteristisch für jeden Engine Builder und man darf hinten liegend auf taktische Fehler der anderen hoffen, wie mir das letzte Woche gelang.

    Irgendwie hatte ich die Rundenziele der Beagle-Plättchen komplett ignoriert, da konnte ich nicht mithalten. Mehr konzentrierte ich mich auf die Erfüllung von persönlichen Zielen, von denen ich bei Spielende auch 8 von 10 möglichen geschafft hatte, Ebenso waren alle 16 Exponate im Museum gelandet - wir hatten das Spiel also gut "abgegrast", wofür auch die finalen Evolutions-Theorie-Wertungen sprachen. Immerhin konnte ich hier mit der Spitzenwertung schritthalten und 12 x 6 = 72 SP einfahren. Das Spiel endete 174 - 143 - 88 mit mir im Mittelfeld.

    Dank gebührt unserem Schlusslicht-Spieler. Er hat geduldig mitgespielt, war aber doch mangels eigener Übersicht am Ende nicht geneigt, das nochmal spielen zu wollen. Geht in Ordnung, man muss nicht jedes Spiel mögen. Mir ging es mit Wasserkraft so, wo ich mich ebenfalls dank eigener Patzer für Runden selbst aus dem Spiel genommen hatte. Ganz so krass scheint mir das bei Darwins Journey nicht möglich zu sein, aber einmal den Anschluss verpasst kann das Spiel eben gelaufen erscheinen. Dann eben nochmal ran und versuchen besser zu machen oder was anderes spielen - beides ok, muss man sich nicht für entschuldigen.

     

    Der Kickstarter läuft nur noch wenige Tage. Nach Rulebenders (Gamebrewer) war es nun das zweite Mal, dass ich die während der KS-Kampagne angebotene Möglichkeit zum Online-Spiel genutzt habe und bin damit sehr zufrieden. Während ich von Rulebenders Abstand nahm, bin ich bei Darwins Journey drin und überzeugt, beidemal eine für mich passende Entscheidung getroffen zu haben, die spätere unangenehme Überraschungen in Sachen empfundener Spielreiz ausschließen dürfte. Nur Regeln lesen ist eben doch nicht das Gleiche...

     

    #DarwinsJourney

    Smuntz hat während der Spiel.digital seine ersten Erfahrungen gesammelt und nutzt den Tabletop-Simulator heute wie ein Profi, auch wenn es damals für ihn absolutes Neuland war.

    kann ich bestätigen - erst tabletopia.com (im Browser) seit Ende November dann TTS. TTS mag zwar die Resourcen des PC mehr belasten, hat dann aber Vorzüge in Handling, Grafik und Spieleauswahl, verglichen mit tabletopia. Der Sandbox-Charakter beider Plattformen ist ok. Lieber beweg ich alles selbst und weiß was abgeht, als dass ein programmiertes Spiel allerlei für mich und andere bewegt und ich dem Geschehen nicht folgen kann - ein Grund, warum auch Spiele-Apps mich nicht wirklich abholen. Ein Spiel, das am Tisch zwei Stunden dauert, virtuell in 30 Minuten durchzuclicken, ist für mich kein Mehrwert.

    Die Tastatursteuerung ist bei beiden sehr ähnlich. Klar sollte man Blickwinkeländerung, Teile drehen und flippen, Mausmenü und vor allem Kamerapositionen einstellen und nutzen "draufhaben" - aber das hatte man mir am Donnerstagmorgen der SPIEL.digital in wenigen Minuten erklärt, ein zwei Stunden später am nächsten virtuellen Tisch hab ich mein "Wissen" weitergegeben - das war ein guter Termin für Newbies, ich nicht alleine dort :) Ich würde genauso heute jeden Anfänger in einer Viertelstunde zur Bedienung von tabletopia oder TTS "flottmachen" und danach wird gespielt.

    Ich relativiere mal gleich: Ja, Bedienung nicht vertraut und ungewohnt, aber da ist alles sowas von pervers umständlich, es ist kein Spaß mehr. Da habt man Spielmaterial aus Versehen hoch, plötzlich liegen die karten auf dem Kopf, da stößt man gegen keine Ahnung was, aber Folge ist Chaos auf dem Brett, und so weiter und so fort. Und mit einem Laptop-Bildschirm sind entweder die Zahlen auf den Markern irre klein, oder der Ausschnitt des Spielbretts! Da würfelt der andere irgendwo, kein Plan wo, Du siehst es ja nicht, aber Du verlierst 2 Einflussmarker in Thailand, wie Dir mitgeteilt wird, oder er tut irgendwas irgendwo anders, auch das kriegst Du nicht mit, wenn Du nicht zufällig gerade den richtigen Kartenausschnitt betrachtest, und überhaupt fehlt natürlich der Gesamtüberblick. Grrnnggichschmeißgleichdenrechnerausmfenster....

    Tja, die erwähnte 10-Minuten-Grundbedienung muss man eben kennen, zu Beginn in Ruhe diverse Kameras definieren und dann im Spiel, wie fjaellraeven richtig anmerkt, miteinander reden. Bei Zügen der anderen wechsel ich gerne erst einmal in die Ansichts-Totale. Bekomme ich was nicht mit, frage ich nach, tun die anderen auch. Kennt Ihr noch das Kindergeburtstagsspiel "Schokolade essen"? Einer darf futtern, aber nur solange ein anderer keine sechs würfelt. Und auch erst, nachdem er Schal, Handschuhe und Mütze angezogen hat und nur mit Messer und Gabel und die Schokolade ist auch noch in Papier eingepackt. Etwa so komme ich mir grundsätzlich beim Online-Spielen vor. Das dauert alles viel länger als sonst am Tisch. Ja, es IST alles nicht sehr komfortabel verglichen mit dem, was unsere Hände und Sinne am Rand eines Spieltischs leisten können, aber hey - wir spielen!

    Und zum gelegentlichen Chaos auf dem Brett, anstoßen usw...

    TTS hat für den einladenden Spieler noch den Knopf, die Zeit häppchenweise (m.W. 10 Sekunden) zurückzudrehen. Da kann man manches Waterloo reparieren. Ich erinnere mich an eine Partie Anno 1800, da wollte ich ein Teil über über die Spielfläche ziehen und hatte richtig Chaos hinterlassen, allerlei Dinge lagen nicht mehr an ihrem Platz. Grund war meine Maus, die den Kontakt bei nur leichtem Druck nicht einwandfrei hielt und so eine Vielzahl von Release- und Click-Signalen sendete, den Rest könnt Ihr Euch vorstellen. (offtopic: der Microschalter der Maus hat später etwas WD40-Kriechöl erhalten, nun ist sie wieder fast wie neu).

    Was Twilight Struggle angeht, da kann ich nicht mitreden, kenne das Spiel und seine Implementierungen nicht.