Beiträge von Pikmin im Thema „11.01.-17.01.2021“

    gab62

    Oh ich danke dir vielmals und bin geehrt und gerührt meine Liebe :peinlich: Freut mich sehr!

    Zitat

    (Ach - ich würde ja gern mal mit an Eurem Küchentisch sitzen, um Partien mit Dir, Deinem Mann und Vater mitzuerleben ;)...)

    Zum Glück ist mir jetzt kein "das wünscht man sich nur einmal!" rausgerutscht, aber wahrscheinlich würden sie sich dann sogar benehmen. Ein weiterer Punkt auf der Post-Coronaliste, gab62 einladen ;)

    Ihre neuste Grille ist es jetzt, die "blödes Spiel"-Beleidigungen auszubauen und - I kid you not - den Verlagen und der Welt ihre Kritik zukommen lassen zu wollen. Da werden Anleitungen nach Fehlern durchforstet, Unklarheiten ausgeschlachtet und in einer grandiosen Fehleinschätzung der Verhältnisse behauptet, dass sie von den Spielemachern für ihre Dienste auf Händen getragen und in Urlaub geschickt würden.

    Ich: "Joa da gibt es den ein oder anderen YoutubeKanal, glaube, da seid ihr was auf der Spur. Hättet ihr schon nen Namen? 'Die Haifische'?"

    Paps: "*selbstzufriedenaufsetz* 'Die Spielverderber'. :smoke: "

    So, meine lieben Stintlinge und Lachsforellen,

    ich probiere mal eine neue Herangehensweise an Spielebesprechungen und schreibe je in letzter Zeit erstmals gespieltem Titel eine bejubelnde und eine vernichtende Kritik. Damit folge ich dem von mir erfundenen Ansatz des Schmetterhochjauchzensierens, der davon ausgeht, dass eine übertrieben-unsachlich positive in Verbindung mit einer gleichsam übertrieben-unsachlich negativen Beschreibung dem Leser den einzig wahren Mehrwert bietet, und außerdem ein gutes Outlet für die sich im Autoren angesammelten Emotionen darstellt. Ich kann nur sagen, nach dem Verfassen hab ich mich wieder total in der Mitte und mit mir und meinen Spielen im Reinen gefühlt.

    Aktuelle Opfer: #DasStrebenNachGlück und #MachiKoro


    Das Streben nach Glück - solo

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    Eine weitere Überflüssigkeit im Spielereich. Wo einigermaßen in der realen Welt verortete Lebens- oder Wirtschaftssimulationen wie Monopoly noch immerhin den Mehrwert bieten, mit Ereignissen aufzuwarten, die ein Mensch nur in Ausnahmefällen erlebt (Bahnhöfe und ganze Straßen zu besitzen, in den Knast zu kommen, auf dem Weg Geld zu finden) und zum echten Haifischkapitalisten zu werden, kurz, die Sau rauszulassen, langweile ich mich in "Das Streben nach Glück" durch all den Mumpitz, dem ich beim Spielen gerne entgehen möchte. Als Teenie hat man Zeit aber kein Geld, als Rentner hat man Geld (einigermaßen) aber keine Zeit (mehr - ziemlich düster), und zwischendrin habe ich irgendwann mal von beidem so mittelmäßig was, aber ständig die Furcht, eines davon zu verlieren. Wenn ich mich dann noch um Gesundheit, Familie, Entspannung und Glück kümmern will, wird es fast unmöglich, irgendeine Baustelle NICHT schleifen zu lassen.

    Äh, ja, danke, auch ich bin am Leben! Ja, korrekt, da versucht man Job, Familie und Freizeit so unter einen Hut zu bekommen, dass es Spaß macht. Dazu gehört es, Spiele zu spielen. SPIELE! Keine Simulationen all dessen, dem ich mit ihnen entfliehen will! Denn DA ist die Grafik in echt tatsächlich besser.

    Überhaupt die Grafik. Den sterilen Stil des Ganzen können auch die albernen Bildchen der Karten nicht übertünchen. Viel zu viel leere Fläche überall. Und dann diese playmobilartigen Uhr-Figuren. Lol. Zynischst lol.

    Beim Spielen langweilt man sich von den pro Runde überaus wenig möglichen Lebenszielen, die halt total random sind, über langweilige Jobs zu vielleicht nicht langweiligen, aber einen zur Weißglut treibenden Partnern. Man hat halt auch nicht immer so die Wahl, ne?? In einer Partie hat mich mein unförmiger Blob von einem "Ehemann" zwar glücklich gemacht - dieses Glück konnte ich dann verwenden, um einzelne Zeilen der Auslage abzuräumen und nachzuziehen; sorry, Blobby, wäre ich vor dir "glücklich" gewesen, wärst du auch direkt auf der Ablage gelandet, dein Glück war einzig und allein, von allen verfügbaren Partnern die besten Stats für die aktuelle Situation zu liefern -, aber 0 Kohle nach Hause gebracht. Toll, sowas will ich am Spieltisch haben??

    Empfehlenswert nur für die armen Tropfe, die von allem, was man in diesem Spiel erleben kann - also dem Alltag - nur träumen können. Vielleicht Gefängnisinsassen? Wer endlich mal wissen will, wie es ist, ab und zu nen Salat zu essen um sich das eine Pünktchen "Gesundheit" zu erkämpfen, einen Job zu haben oder einen nur aufs Konto gierenden Partner auszuhalten, dem ... hilft dieses Spiel auch nicht weiter, denn letztendlich ist es ein reines Ressourcenoptimierspiel mit draufgeklatschtem Nichtthema, also die Unspektakulärheit in Person.

    Besser (gemeint: langweiliger) könnte es nur sein, wenn irgendjemand mal "Das Blättern der Seiten - Ein Lesespiel" in Form eines wortwörtlichen Buches erfindet, das man liest, und es als "Spielen Sie sich, wie Sie ein Buch lesen!" an naive Schlafschafe verkauft.

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    "Das Streben nach Glück" hat mich vom Stuhl gehauen. Vom ersten Zug an war ich so "emotionally invested" darein, aus den Möglichkeiten das für meine Spielpersona beste Leben herauszuholen, dass - obwohl man mit 6 Uhrmeeples zu Beginn noch einigermaßen viel Zeit hat - ich schon über dem ersten Einsetzen sehr lang hing. Sowohl für Lebensziele (kurzfristige wie langfristige) als auch für Unternehmungen/Anschaffungen, Beruf und Partnerschaften liegt genug aus, um sich entweder thematisch zu verwirklichen (die Videospielesammlung und der Museumsbesuch MUSSTEN sein <3 ) oder einfach hart auf Punkte zu spielen. Die Parameter Glück, Zeit, Gesundheit und Stress sind dabei so geschickt und logisch verwoben, dass sich hinter der süßen Comicstilgrafik, dem brillianten Humor und den zufälligen Zielen/der zufälligen Persönlichkeit ein mechanisch schlauer, fordernder, aber nicht unseriös-komplizierter Worker Placer mit engine building verbirgt, den man sowohl einigermaßen flugs als auch lang und grübelig spielen kann. Der Fülle an prinzipiellen Möglichkeiten der Nachziehstapel und der Möglichkeit, ganze Auslagereihen durch das Opfern eines "Glücks" neu zu bestücken, wird das geschickt begrenzte tatsächliche Angebot pro Runde und die Schwierigkeit, an Glück zu kommen, gegenübergestellt, was sich wunderbar austariert. Es gibt also nie frustige Situationen, in denen man nichts tun kann und nie hat man solche Babozüge voll nicht enden wollender Möglichkeiten, wie sie - mit etwas Glück - zum Beispiel Terraforming Mars ermöglicht.

    Und dann dieser Moment, wenn man ein Ziel oder eine Unternehmung entdeckt, die man SOWOHL supergerne macht, ALS AUCH gerade GENAU gebrauchen kann! Für solche Momente spiele ich, meine Damen und Herren, wie es bei Ihnen ist kann ich natürlich nicht sagen.

    Auch für Kopfkino ist gesorgt; war der lustige und gechillte Ehemann vielleicht finanziell nicht besonders stark aufgestellt, so zauberte er meiner Persona doch täglich ein Lächeln auf die Lippen, was sich im Alltag gut in verbesserte Konditionen umsetzen ließ, da ich durch mein erhöhtes Glück unpassende Angebote einfach wegschaffen und mir neue holen konnte; und mit meinem Job als Kunstkritikerin war ich beruflich so erfüllt, dass es gar nicht schlimm war, selbst die Brötchen zu verdienen.

    Solo ist das wirklich nicht so leicht zu knacken, da zwar früher oder später die engine gut läuft, es aber durch persönliche Ziele - derer sind im Solospiel 3 zu erfüllen - und der eigenen Persönlichkeit noch weitere Faktoren zu berücksichtigen gilt. Und selbst wenn man die Ziele erreicht hat, muss man zusätzlich bei 50 Punkten angekommen sein, um sich als Gewinner bezeichnen zu dürfen.

    Tippitoppi, mit Anspruch und echt Zucker!!

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    Machi Koro - zu dritt

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    Machi Koro oder auch Warum würfeln wir nicht reihum einmal, und wer die höchste Zahl hat, hat gewonnen?

    So fühlt man sich, wenn ein Mitspieler auf die 9 geht, 3x das kauft, dann 3x in Folge (!!!!) die 9 würfelt UND auch noch von einer 9 meinerseits profitiert. Ja!; ich sehe ein - es ist ein Familienspiel. Gut. Aber muss Familie denn gleichbedeutend mit blödem Glück und blindem Ärger sein?? In einem Spiel, bei dem es vorgeblich darum geht, eine STADT aufzubauen, mit sich gegenseitig buffenden Gebäuden, mit - vorgegaukeltem - Sinn und Verstand bei dem, was man da tut... aber der Reihe nach.

    Erstmal die Würfel. Viel zu leicht. Ich hasse dieses Holzzeug. Gibt einfach nicht genug Wumms beim Werfen. Es macht keinen Spaß, die Dinger zu rollen. Ein ganz wichtiger, sensorischer Höhepunkt bei Würfelspielen - nicht vorhanden. Toll. DAFÜR kauf ich mir ja Würfelspiele, damit das Würfeln keinen Spaß macht. Gut, am nächsten Tag durch anständiges Material aus Roll Player ersetzt.

    Und was soll der Wald da? Bauen wir eine Stadt oder einen Wald?? Bestens verstehe ich meinen Herrn Vater, der bei jeder Erwähnung der Karte mit der 5 in lautstarke Kritik verfiel und irgendwann aber, die Hand schon nach dem Wald ausgestreckt, weil er eine sich bei 5 aktivierende Karte haben wollte, in der Luft verharrte und in einem Versuch des Anflugs thematischen Spielens kopfschüttelnd aufs Sofa zurücksank. "Nein", murmelt der arme geplagte Mann, "ich baue eine Stadt, keinen Wald." Tja, was hat er nun davon, wenn er eine 5 würfelt? Nichts. Gestraft wird man, für thematisches Spiel, das sind mir die liebsten.

    Wo was steht bzw. gebaut wird ist auch schnurz? Kurze Wege bei der Produktion irrelevant? Und dass man ständig nicht zahlende Kunden im Café oder Stadion hat, selbige zwar nicht anschreiben ABER sie beim nächsten Mal wieder HINEIN lässt, anstatt sie mit Schimpf und Schande aus der Stadt zu jagen oder wenigstens den doppelten Preis zu verlangen, was hat es denn damit auf sich?? Soll man hier zum Fußabtreter erzogen werden, der alles mit sich machen lässt?

    Und letztendlich läuft es, wenn man es nur oft genug gespielt hat, dann doch nach Schema F ab. Jeder weiß, dass die 7 am häufigsten gewürfelt wird, jeder baut sich davon abgesehen noch ein zweites oder drittes Standbein mit nicht ganz so unwahrscheinlichen Zahlen auf, bei dem er RICHTIG absahnt - idealerweise natürlich mit ner Gruppenkarte, sodass es egal ist, wer würfelt - und dann geht es nur noch darum schnell genug Glück gehabt zu haben.

    Bitte um EINEN Beweis, warum das strategischer oder taktischer als 17+4 sein soll, und mit letzterem spart man sich noch Platz auf dem Tisch. Für ein GUTES Spiel!

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    Ok, SO GUT hatte ich mir das Spiel nicht ausgemalt. Wow! In gewisser Weise ein Wettrennen um den ersten Platz - die erste Stadt mit den 4 gebauten Großprojekten - ist der Weg dahin eine Familienspielgaudi, die sich gewaschen hat. Wenn der Gegenüber seine Stadt in den Anfangszügen bereits ein wenig ausgebaut hat und von jeder Zahl außer einer 3 profitieren würde; dann eine 3 würfelt und seine letzte Kröte im wohlweislich angeschafften eigenen Café verschlürft; wenn lange gar nichts ging, aber man mit der richtigen Kombo aus Produktions- oder Bauernhofsgebäuden mit einem höherwertigen Gebäude dann endlich den Jackpot geknackt hat und und regelmäßig Summen einfährt, die am Anfang gar nicht vorzustellen waren; wenn man irgendwann bei fast JEDER selbst gewürfelten und vielen fremdgewürfelten Zahlen die Kasse klingeln hört; und wenn man dann noch kleine Fiesheiten einzubauen beginnt, weil man die taktischen Möglichkeiten besser zu verstehen beginnt, DANN ist Machi Koro eine solche Freude, wie ich sie bei einem Familienspiel schon lange nicht mehr hatte.

    Die Regel lässt absolut keine Fragen offen, das Prinzip ist schnell begriffen und trotzdem gibt es immer genug Auswahl, sodass keine Tat zum "no-brainer" wird, die Grafiken für die Gebäude sind hübsch und bei den Würfeln heißt es, Holz statt Plastik. Sehr gut!