Beiträge von LilyMaus im Thema „Selbsthilfegruppe gestresster Aushilfslehrer: Homeschooling for Dummies“

    News aus NRW:

    Heute + gestern ist die Tagesgruppe zu (Karneval) und die Schule hat bewegliche Ferientage wg. Karneval

    Die 7 jährige hat gestern ca. 1 Stunde Mathe-Aufgaben aus Spaß gemacht (ich war verwundert)

    Heute habe ich gleich 4 Stunden Video-Call und mein Mann ist arbeiten => das könnte "interessant" werden


    Ab Morgen ist die kleine wieder in der Tagesgruppe => was echt einiges an Stresspotential rausnimmt


    Ab nächste Woche ist jeden 2. Tag Präsenzunterricht -> die große sagt sie freut sich wieder auf Schule/ hoffentlich bleibt das so.

    bei uns wurden jetzt anonymisierte Umfragen gemacht, ob man sich unterstützt gefühlt hat und ob die Inhalte der Woche sauber vermittelt worden sind => das finde ich gut.


    Ansonsten: wir haben das Gefühl dass es recht wenig Unterrichtsstoff ist, der hier vermittelt wird

    Wir machen nebenher weitere Übungsaufgaben und unsere große (7 J / 2. Klasse) liest auch gerne mal was

    Aber vorarbeiten wollen wir nicht - dann langweilt sie sich nachher komplett

    Nur das Halbjahr ist nahezu rum und die Hefte sind noch nicht annähernd halb durch / multiplizieren ist noch keine Rede von sondern immer noch die ganze Zeit addieren / subtrahieren im 2-stelligen Zahlenraum


    Wir werden mal die Lehrerin fragen, ob diese gut im Zeitplan ist => wollen nicht wie die Helikoptereltern dastehen aber auch Eltern dürfen ja mal nachfragen

    Distanzunterricht im Sinne einer Wissensvermittlung von neuem Stoff durch den Lehrkörper findet somit praktisch kaum bis gar nicht statt. Und Aufgaben verteilen ist nach unserem Verständnis kein Distanzunterricht!

    Same here => Grundschule 2. Klasse.


    Erfahrungen als Hilfslehrkraft:

    Wir hatten 2x Quarantäne für die halbe Klasse aufgrund Corona-Fall in offenem Ganztag plus die Phase jetzt zum Jahresanfang und im März / April letzten Jahres. Im Dezember wo die Schulen an sich ja noch offen hatten, konnte man seine Kinder anmelden oder zu Hause lassen => wir hatten unsere Tochter zur Schule gemeldet, da sie sich auf die Schule gefreut hatte und dann kam von der Schule dass sich zu viele angemeldet hätten und man darum bitten würde, dass möglichst viele Ihr Kind zu Hause betreuen würden ...


    Unterstützung durch die Schule => überschaubar

    2x hat die Lehrerin in der ganzen Zeit angerufen und gefragt wie es so geht und wie die Erfahrungen in der Schule sind => also virtueller Elternsprechtag

    Ansonsten 1 Videokonferenz jetzt

    Es gibt Aufgabenblätter zum Abholen oder Ausdrucken

    Nach dem Lockdown wurde nichts nachgeschaut

    Für uns alles machbar da nur einer Vollzeit arbeitet und ich im Home Office bin. Ich bin auch sehr froh dass Corona uns im 1. bzw. 2. Schuljahr getroffen hat und nicht in der weiterführenden Schule.


    Es wird auch einiges als selbstverständlich vorausgesetzt:

    Einige Eltern haben es die ganze Zeit nicht hinbekommen, sich bei der Schulplattform anzumelden für die begleitenden Aufgaben => da werden die Kinder schon abgehängt. Dass da niemand nachschaut und mal aktiv die Initiative ergreift seitens der Schule ist schade. Denn die Eltern selber melden sich (in den Fällen) halt leider nicht aktiv - und die Kinder haben die Nachteile.

    Und in der Klasse gibt es auch 2 Schlüsselkinder = Eltern sind getrennt + Mama ist berufstätig. Die haben vorher schon immer nach Ende Ganztag noch paar Stunden bei gutem Wetter an der Schule rumgehangen und gespielt bis jemand zu Hause war. Jetzt ist der eine alleine zu Hause mit 7 Jahren ... (meine Nichte wohnt nebenan). Alternative wäre den in den Ganztag zu schicken => dort werden die Kinder aber nur bespaßt und nicht beschult = es guckt keiner die Aufgaben nach, schaut das die erledigt werden. Da fehlt echt ein vernünftiges Konzept für die aktuelle Situation.

    Die Belegschaft hier besteht aus einer fröhlichen 3-jährigen und einer ziemlich schüchternen 7-jährigen.

    Solange die kleine in Ihrer Tagesgruppe ist, ist es etwas einfacher - denn die richet sonst in sehr kurzer Zeit schnell ein gewaltiges Chaos an. Momentanes Lieblingsopfer: Dinosaurier spielen = Dinosaur Island aufbauen (leider ergänzt mit zusätzl. Meeples was den Spaß für die Kinder erhöht). Aufgebaut wird schnell + viel, aufräumen hingegen klappt eher nicht.


    Die größere hat gewisse Abneigungen gegen Mathe. Viele Wiederholungen scheinen zu helfen. Gutgemeinte Erklärversuche führten dagegen in der Vergangenheit eher ins Nirwana. Wir haben die Aufgaben stets mit eigenen Aufgaben erweitert also Sport, Lesen, Rätseln usw. Ansonsten haben die Kinder die "Anton-App" von der Schule und für hier gelöste Aufgaben gibt es virtuelle Münzen mit denen man Spiele spielen kann. Das macht ihr Spaß und das motiviert sie.


    Ihre Cousine wohnt 2 Häuser weiter. Sie dürfen zusammen spielen und machen das fast täglich (weitere Kontakte haben wir eingeschränkt nur ab und an zu Oma/Opa mit Abstand) - es darf aber nur gespielt werden, wenn die Schulaufgaben erledigt sind. Hat einmal nicht funktioniert und Ergebnis war ein mittlerer Zusammenbruch aus Treten + Weinen bei der Großen.


    Grundsätzlich klappt es besser wenn beide Elternteile zu Hause sind, da ich ziemlich oft Telefon/Videokonferenzen habe und ich mich in der Zeit nicht wirklich kümmern kann.


    Gestern war die erste Videokonferenz mit der Klasse (in Kleingruppen). Sie saß leider völlig in sich gesunken auf dem Stuhl, hat die ganze Zeit nichts gesagt und war kurz vorm Weinen die ganzen 30 Minuten. Sie ist eh schüchtern und das jetzt längere Zeit keine Schule war, hat nicht geholfen.