Bei Machu Picchu setzt man Inkas und Inkaprinz in Stadtviertel ein, um Waren zu produzieren. Diese Waren benötigt man, um weitere Inkas einsetzen zu können oder Jungfrauen und Priester zu erwerben. Weitere Inkas produzieren mehr. Jungfrauen und Priester können Lamas opfern, was einen schneller auf dem Inkapfad voranschreiten lässt. Der Inkapfad ist 20 Schritte lang. Kommt man oben an, erhält man eine Opferkarte. Die Opferkarten beeinflussen die Schlusswertung maßgeblich. Beispiel:
Ist der Spieler in allen fünf Produktionsstätten mit je einem Inka vertreten und hat er fünf Opferkarten gesammelt, die je eine dieser fünf Produktionsstätten anzeigen ohne dass die gleiche Produktionsstätte auf mehr als eine Karte angezeigt wird, dann erhält der Spieler nur fünf Siegpunkte.
Ist der Spieler aber in einer Produktionsstätte mit zwei Inkas vertreten und hat drei Opferkarten erworben, die diese Produktionsstätte jeweils anzeigen, dann erhält der Spieler zweimal drei gleich sechs Siegpunkte für nur zwei eingesetzte Inkas und nur 60 Schritte auf dem Inkapfad.
Die Opferkarten liegen als Kartenstapel verdeckt aus, man zieht drei Stück, behält davon eine, zwei oder alle drei und wirft zwei Opferkarten aus seiner Kartenhand ab. Schreitet man auf dem Inkapfad schnell voran und gelangt folglich häufiger an Opferkarten, reduziert sich der Glücksfaktor. Ferner kann man über das Stadtviertel Sonnenuhr Inkas umschulen, um die Siegpunkte zu optimieren, d. h. die Inkas verlassen ihre bisherige Produktionsstätte, kommen in der Nachtphase in den Vorrat zurück und können am nächsten Tag in ein anderes Stadtviertel eingesetzt werden.
Wir haben erst einmal zu Dritt gespielt. In der achten Runde waren alle Jungfrauen und Priester abgeräumt. Dass ein einzelner Spieler auf die Eroberung durch die Spanier spielen kann, halten wir für ein Gerücht und sollte schnellstmöglich ins Reich der Märchen verbannt werden.
Wir denken, dass das Spiel in der ersten Hälfte gewonnen wird, wenn es gelingt frühzeitig zu Opfern ohne dass der Rohstoffnachschub ins Stocken gerät. Wer hier die richtige Balance findet, gewinnt. Zum Schluss räumen einfach alle nur noch ab. Hier geht vielleicht noch eine bessere Platzierung über dass Kartenglück.
Das Spiel bietet meines Erachtens keine grundlegenden innovativen Neuerungen in der Spielmechanik. Das Einsetzen von Arbeitern, um Rohstoffe zu ergattern, kennt man halt.
Trotzdem macht das Spiel Spaß, weil es sehr rund läuft, der Verwaltungsaufwand im Spiel angemessen ist, man auch bei der Aktivierung von neun der fünfzehn Stadtviertel durch andere Spieler involviert ist, die Tag- und Nachtphase sowie der Wechsel des Startspielers einfach Klasse gelöst sind, man einfach merkt, mit wie viel Liebe das Spiel konzipiert wurde, die Spielanleitung im Zusammenspiel mit dem Schnelleinstieg (beinhaltet die ersten beiden Tage eines Spiels Step by Step mit Abbildungen) vorbildlich ist, und der mir bis dato unbekannte PD-Verlag nicht nur reichlich, sondern auch sehr schönes Spielmaterial in den Karton gepackt hat.
Fazit: Ich denke nicht, dass wir die Anschaffung bereuen werden, wenn wir auch erst eine Partie gespielt haben.