Beiträge von MetalPirate im Thema „Feudum Big Box 2021“

    Archibald Tuttle , zur Klarstellung: Meine Kritik, dass ein Kampf das Spiel schnell vorentscheiden kann, bezog sich ausschließlich auf das 2er-Spiel. Da kann (und sollte!) man es jederzeit in Kauf nehmen, etwas zurückgeworfen zu werden, wenn man dafür den einzigen Gegner komplett aus dem Spiel nimmt. Ab drei Spielern geht das natürlich nicht mehr; da freut bzw. freuen sich nur der/die Mitspieler. Für das 2er-Spiel hätte es da meiner Meinung nach Anpassungen gebraucht, weil dieser Balance-Mechanismus eben wegfällt.

    Wir haben es mehrfach zu zweit gespielt und waren mit dem Erlebten zufrieden.

    Das glaube ich dir sofort. Wenn bei dir/euch eher "thematisch" und "lieb" gespielt wird, dann lauft ihr nicht in das von mir (und anderen, siehe Feudum-Thread) beschriebene Problem mit direkten Angriffen auf die zuvor aufgebaute Substanz des Gegenspielers rein.

    für mich ist es durchaus ein großer Reiz mal was sperriges Überbordendes zu probieren, auch das macht für mich den Reiz des Hobby´s aus mal die Grenzbereiche des vernünftigen und rationalen zu verlassen und zu erkunden!

    Volle Zustimmung, und zwar auch für alle Hobbys, etwa auch für den Musikbereich. Da hatte ich ganz früher auch mal eine Zeit, wo mir der Metal nicht extrem genug sein konnte. Ein gezieltes Ausprobieren der Grenzen halte ich für gut. Aber das heißt nicht automatisch, dass die Spiele/Bands/etc., die in erster Linie extrem sein wollen, deshalb auch gut wären. Irgendwann kommt der Punkt, wo das reine Ausreizen von Grenzen keinen echten Gegenwert mehr produziert. Diesen Punkt hat für mich Feudum erreicht. (Lacerda schafft's für meinen Geschmack dagegen normalerweise, aus 24+ Seiten Regeln noch echten Mehrwert zu generieren.)


    Ist Feudum denn eher ein unausgereifter und dadurch komplizierter Kickstarter oder tatsächlich ausgereift?

    Für mich ganz klar unausgereift. Allein schon die Regeln mit der Einsteigervariante, die eher unverständlich ist, wenn man die "echten" Regeln nicht kennt. Und als 2er funktioniert das Spiel auch nicht. Das Spiel hat direkte negative Spielerinteraktion. Ein Kampf und der Verlierer hat das Spiel quasi schon verloren. Heißt: 90 Minuten Erklärung, 15 Minuten Spielen, einer ist hoffnungslos abgeschlagen, man kann im Prinzip abbrechen. Denen, die sowas mögen: "Viel Spaß!" Aber für mich ist das einfach nur schlechtes Design.

    Ups. Korrigiert. "Spiele", nicht "Spieler".


    Mit deinen 3/10 hast du schon etwas Elitäres, gehörst nämlich zu den 97/2614 Votern, die Feudum bei 3/10 oder schlechter sehen.

    Ich mache meine Meinung nicht davon abhängig, was andere so denken.

    Feudum ist meiner Meinung nach nur etwas für Leute, die sich etwas darauf einbilden, das Schwerste vom Schweren zu spielen ... und dabei noch nicht ganz realisiert haben, dass eine hohe Spieltiefe keine 20+ Seiten Regeln bzw. 60+ Minuten Erklärung erfordert.

    Ich mag schwergewichtige Spiele, aber Feudum ist nicht schwergewichtig, sondern einfach nur unnötig verkompliziert, und das auf breiter Front. Mit gutem Willen bei mir 3/10, und das auch nur für den Mut beim (leider in Bezug auf die Funktionalität total verunglückten) Artwork.