Beiträge von JonTheDon im Thema „Wie möchte sich unsere kleine Blase an nerdigen Gesellschaftsspielern in den Medien eigentlich präsentiert sehen?“

    Und zur Anzeige: beide Fotos zeugen (meiner Meinung nach) davon, dass die Verfasser der Anzeige dachten: „Fotografie und Werbung kann eh jeder, dazu braucht man kein Studium.“


    Im Speziellen bezog ich mich auf das andere Foto. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber viele Fotos von typischen Spielern wirken so, als wären Körperpflege und das Achten aufs Aussehen der ultimative Beweis für Oberflächlichkeit.


    Abgesehen davon ist in einer Branche, die sich ihre Weltoffenheit, Aufgeklärtheit und Liberalität so auf die Fahnen schreibt, die große Frage, warum man Werbung für eine Spielemesse mit einem Foto einer reinen (mittelalten) Männergruppe macht.

    Fobs Tja, da liegen wir auseinander. Ein Spiel ist für mich Mist, wenn die Grafik mich nicht anspricht. Deswegen meide ich - fast generell - Spiele von ein, zwei in der Szene sehr beliebten Grafikern (deren Namen ich jetzt nicht nennen möchte, um sie nicht zu verletzen). Ein Spiel wie King of 12 würde ich in der von Harald Schrapers empfohlenen Präsentation nur eines Blickes würdigen, wenn es sich um ein absolutes Über-Spiel handeln würde. Als netten Filler bevorzuge ich Spiele mit gefälliger Grafik statt höchster Funktionalität. Deshalb habe ich auch nichts gegen Asmodee, weil sie die französische Art, zu illustrieren in den deutschen Markt bringen.

    Aus meiner Sicht hängt es auch damit zusammen, wie wir selbst bzw. unsere Offiziellen das Thema kommunizieren bzw. medial aufbereiten.


    Zwei Beispiele aus der aktuellen Spielbox:


    In der Werbung für die Veranstaltung SpielDoch! werden im Beispielfoto „übliche Verdächtige“ statt die junge, attraktive Klientel, die sich nachwachsenderweise für Spiele interessiert, abgebildet. Wie will man vom Nerdimage weg bzw. eine junge Leserschaft ansprechen, wenn die eigene mediale Komunikation solche Faktoren nicht wahrnimmt.


    In seiner Rezension zu King of 12 verdammt Harald Schrapers (Vorsitzender SdJ) auf 80 Prozent des Textes die Grafik und wünscht sich die altbackene, verkindlichende Standardgrafik anderer Spiele zurück. Wer 12 verschiedene Karten nicht auseinanderhalten kann und sich stattdessen Symbole oder altbackenes Einerlei zurückwünscht - wie soll so jemand medial für Spiele werben oder neue Schichten ansprechen.


    Wenn die Szene selbst sich nicht moderner präsentieren kann, wie will man das von Außenstehenden erwarten?!