Beiträge von Ticketautomat im Thema „18Magyarország - ein neuer Lonny“

    Erklär du bitte auch was du unter einem Eurospiel verstehst und wieso es eins deiner Meinung nach ist xD Ich kann mit der Bezeichnung euro einfach wenig anfangen.


    Ich habe schon viele Eurospiele gespielt, aber die sind sich vom Prinzip her häufig ähnlich, sodas ich dann zu fremden Genres keine Verbindung ziehen kann. Was ich gelernt habe ist, wenn ich ein Wargame/Ameritrash/Economy Game spiele und jemand sagt, dass es eurolastig ist, ich i.d.R. das Spiel nicht so sehr mag im Verhältnis zu den anderen vom Wargame/Ameritrash/Economy verwandten Spiele.


    1846 bekommt auch diese Zuschreibung und ich mag das Spiel nicht so sehr. Ebenso bekommt Undaunted Normandy oder Pavlovs Haus im Bereich von Wargames diese Zuschreibung und beide missfallen mir.

    Bei Euro-Games halte ich wenig Konfrontation und dafür viel Optimierung für maßgebend. Ich muss dazu sagen, dass ich bestimmt 90% meiner Spielzeit nur 18xx spiele und dafür relativ wenig Euro-Games, aber wenn, dann waren beide Eigenschaften zutreffend.


    Bei 18Mag baust du keine epischen Strecken, es gibt maximal 6er Loks, die du höchstens um eine Mine und 6 Kleinbahnhöfe verlängern kannst und vermutlich wird längst nicht jede Gesellschaft eine 6er Lok optimal fahren können. Es gibt viele Gesellschaften, viele Städte und sehr viele Bahnhöfe. Die Fabriken der Aktiengesellschaften können ebenfalls Städte zumachen, damit kann man jemandem etwas ärgern, das war es aber auch weitestgehend. Die Gesellschaften können nicht bankrott gehen, wenn du jemandem den Direktorposten einer unrentablen Aktiengesellschaft vermachst, tut es ihm nicht allzu weh, er könnte alle seine Aktien (bis auf das Direktorpapier) ebenfalls in den Markt verkaufen (da dürfen also bis 80% wieder rein) und das schlimmste wäre das gegen Ende des Spiels das Direktorpapier einen Platz im Aktienlimit belegt (Das Limit ist aber auch relativ großzügig bemessen, so dass das auch erst gegen Ende zum Tragen kommt)


    Man optimiert also an vielen Stellen (kaufe ich lieber diese Aktien, weil in der nächsten OR vermutlich zahlreiche 3er Loks gekauft werden) oder lasse ich meine Minors statt den Offboard-Bonus lieber den Plus-Lok-Bonus einfahren, weil ich Dank meiner Aktien dadurch mehr profitiere.


    18Mag hat trotzdem das typische 18xx-Feeling, du baust Strecke und Bahnhöfe, lässt deine Züge fahren, alles wie gehabt. Außerdem ist es eine interessante Idee, dass prinzipiell alle Lokstufen jederzeit verfügbar sind und man damit das Rundenende einleiten kann. Ich hab am Wochenende eine Partie live gespielt, bei der ein Mitspieler die erste 4er Lok gekauft hatte und ich direkt im Anschluss die 6er Lok (ich hatte mit einer Gesellschaft, die etwas Geld hatte, einer anderen die Lok abgekauft, damit die mit dem Geld aus beiden Gesellschaften genug hatte, um sich die Lok zu leisten) um das Rundenende nach OR6.3 zu erzwingen. Kam mir gelegen, weil meine Aktienportfolio das profitabelste war, ich in Führung lag und glaubte, so gewinnen zu können (hatte ich letztendlich auch). Wenn der Mitspieler die 4er Lok nicht gekauft hätte, wäre es eigentlich lustiger gewesen, wenn ich die Lokstufe übersprungen hätte :)


    Bei 1846 sehe ich das überhaupt nicht, dort kann man zwar nur im begrenzten Maß den Aktienkurs seiner Mitspieler manipulieren, aber die Konfrontation entsteht dort durch aggressives Strecken bauen oder indem ich jemandem die noch so lukrativste Strecke mit einem klug gesetzten Bahnhof ruiniere. Dort habe ich auch am Anfang einer Partie schon feststellen müssen, dass ich mit dem Gewinn der Partie nichts mehr zu tun haben werde :D


    Weiter oben wurde 1830 mit 18Mag verglichen. Die Reihenfolge der Gesellschaften ist vom Spiel vorgegeben (die sind nummeriert) oder spielen kaum eine Rolle (die Aktiengesellschaften schütten nur ihre Dividende aus und bauen eventuell einen ihrer zwei Token in eine Stadt). Bei 1830 spielt die Reihenfolge der Gesellschaften eine sehr große Rolle bei so essentiellen Fragen, wessen 2er Loks noch einmal fahren dürfen, wer eventuell eine Runde vor allen anderen seine Privatgesellschaften verkauft bekommt, wer die letzte 4er kaufen muss und wer welche Permanent-Loks kaufen kann, bzw. eventuell seine 4er Lok gegen eine Diesel tauscht. Das alles entscheidet sich in den Aktienrunden und unterscheidet 18Mag von 1830 (und eigentlich allen anderen 18xx)


    Pavlov's House habe ich nicht gespielt, Undaunted Normandy dafür schon. Das kann ich dort nachvollziehen, das sieht aber auch mehr aus wie ein Wargame, ohne wirklich eines zu sein. Hat aber trotzdem Spaß gemacht. Einige, die ich kenne und nur Wargames spielen, konnten mit Undaunted Normandy aber gar nichts anfangen.

    Mein Problem ist, dass es mir für ein langes Eurogame zu wenig ist. (...)


    Vom Konzept her ist es interessant und ich bin mir sicher, dass man man in der Richtung auch noch bessere Spiele sehen wird.

    Etwas langatmig kam es mir zwischendurch auch durchaus auch vor. Live habe ich es bisher drei mal gespielt und ein paar Partien asynchron. Aber ob man noch mehr Spiele mit diesem Konzept braucht, glaub ich eigentlich nicht. Ich bin mit dem einen vollkommen zufrieden.

    Das Hauptproblem ist, dass das Einkommen der Majors von den anderen Spieler und von den einzelnen Runden abhängt.

    Das ist doch eigentlich gerade das, was an dem Spiel interessant ist. Man muss sich vorher Gedanken machen, in welcher Phase des Spiels welche Aktiengesellschaften zum Tragen kommen (am Anfang des Spiels werden noch wenig Loks gekauft, aber dafür Wegekosten bezahlt)

    Außerdem kann man auch selbst beeinflussen, welche Aktiengesellschaft wie viel Geld bekommt (ich kann mit meinen Minor-companys bevorzugt die Minen anfahren, für den Bonus bezahlen und dieser Aktiengesellschaft vermehrt Einkommen beschaffen, wenn ich die meisten Aktien davon besitze)

    Meinst du damit, dass das Merging zu Major bei EU/Ardennes der ausschlaggebende Unterschied ist?

    Das ist ein erster großer Unterschied. Du spielst auf der map hauptsächlich die minor companys, die bauen Strecke, legen ihre Bahnhöfe, lassen ihre Loks fahren und kaufen sich neue. Die Aktiengesellschaften sind vollkommen getrennt davon, die bieten lediglich Dienstleistungen an, für die die kleinen Gesellschaften bezahlen müssen. Wenn du also aus der 3er-Lok deiner Gesellschaft eine 3+3-Lok machen willst, bezahlst du dafür und fährst entsprechend mehr Städte an, das gibt es für ein paar Möglichkeiten (gekaufte Loks, Minenberechtigungen, Offboard-Boni, Streckenkosten etc, alles wird in verschiedene Töpfe geworfen) Die Aktiengesellschaften haben nur die Möglichkeit in ihrer Operationsrunde einen Bahnhof (Fabrik genannt) zu bauen, was anderen Gesellschaften die Durchfahrt blockiert, aber auch gleichzeitig den Wert der Stadt erhöht. Ansonsten entscheidet der Direktor dieser AG nur noch, ob das Vermögen der Gesellschaft ausgeschüttet wird und wenn ja, wie viel davon.

    Das Spiel fühlt sich sehr wie ein Euro-Spiel an, es gibt viele Möglichkeiten, an denen man an verschiedenen Stellschrauben optimieren kann. Ich stell mir das bisher am Tisch relativ kleinteilig und unübersichtlich vor, online geht es aber super und es macht Spaß.


    Bei 18Ardennes oder 18EU spielt man ja zahlreiche minors, um später daraus größere Gesellschaften zu formen, also komplett anders als bei 18Mag.


    Btw: Ich baue mir gerade eine 18EU-PNP-Version, die bekomme ich hoffentlich dieses Wochenende fertig und hoffentlich werde ich die dieses Jahr noch spielen können.