Habe Cantaloop 1 nun auch durchgespielt und kann ein paar der hier bereits erwähnten Stolpersteine und etwaige "Logikfehler" zum Großteil bestätigen:
Stolpersteine: die Briefmarke, die Müslipackung (wobei ich das im Nachhinein als tolle Abwechslung werte - bitte mehr davon in Teil 2!)
"Logikfehler": der Wechsel zwischen Gefängnis und den anderen Schauplätzen, nachdem man in die Uniform geschlüpft ist.
Ein weiterer Stolperstein, den ich beim Überfliegen der vorangegangenen Beiträge nicht gefunden habe:
Noch bevor ich den Ziegelstein mit der Zahnseide verbunden hatte, hatte ich ihn mit der Gefängnismauer im Hinterhof des Gefängnisses kombiniert. Dann konnte man lesen, dass man den Ziegelstein "zurück zu seinem Ursprung" gebracht hätte oder so ähnlich und wurde dann aufgefordert, die Karte mit dem Stein zurück in den Stapel zu legen. Er stand also nicht mehr zur Verfügung. Um ihn dann also mit der Zahnseide zu kombinieren, musste man sich irgendwie erneut einen Stein besorgen. Anders als bei der Münze in der Kirche, die man ebenfalls mehrfach nutzen konnte und zu welcher dann auch jeweils neue Codes/ Texte zu lesen waren, fand ich beim Ziegelstein auf dem Kirchturm keinen weiteren Text. So habe ich quasie "denselben" Stein einfach erneut aus dem Kirchturm "gerissen" um in der Story weitermachen zu können.
Mich würde interessieren, ob das auch jemandem passiert ist?
Unabhängig davon empfand ich die Zeit, die ich mit Cantaloop verbracht habe, als sehr unterhaltsam.
Ich kann verstehen, dass einige hier nach dem Mehrwert im Vergleich zu einer digitalen Version fragen. Mir hat sich diese Frage aber irgendwie nicht gestellt. Ich bin ebenfalls Fan der alten PnC-Adventures wie Monkey Island und kaufte aus dieser Erinnerung heraus auch Cantaloop.
Für mich war die analoge Version eine angenehme Abwechslung und ich fühlte mich sehr oft an die Zeiten zurück erinnert, die ich mit dem Spielen von digitalen PnC-Adventures verbracht habe.
Kann mir auf jeden Fall gut vorstellen, dass das Spiel auch bei vielen Leuten ankommt, die keinen Bezug zu PnC-Adventures haben, aber bereits Erfahrungen mit diversen analogen Exit-Spielen gemacht haben. Und für die sollte sich die Frage nach dem Mehrwert ggü. einer digitalen Version dann auch vermutlich nicht stellen.
Ob ich das Spiel zu zweit spielen würde? Ja!
Hier gilt natürlich (wie bei vielen anderen Spielen auch), dass ich es nur mit jemandem spielen würde, der sich auch dafür begeistern lassen kann und dem das Lesen von "längeren" Textpassagen nichts ausmacht (wobei die in Cantaloop nicht wirklich lang sind).
Meinen Humor hat das Spiel voll getroffen und ich musste herzhaft lachen, als ich den Witz mit der Schweizer Nationalflagge vor Kurzem bei "LoL" (Amazon-Serie von Bully) gehört habe. Es ist schön, dass sich das Spiel und die Hauptfigur nicht zu ernst nehmen und diese Lockerheit die Story trägt. Ganz so, wie ich mich an PnC-Adventures erinnert fühle.
Die kleinen "Errungenschaften", die keinen Einfluss auf das Spiel haben, sind eine sehr schöne Ergänzung und sorgten bei mir für viele Lacher.
Ich denke da z.B. an den Moment, in dem man den Magneten mit dem Mond kombinierte und so den Untergang der Welt herbeigeführt hatte
Am Ende war es fast schon schade, dass nach 2 längeren Abenden das Spiel zu Ende war.
Toll: es hat sich für mich nie nach Arbeit angefühlt und die Zeit verging wie im Flug.
Ebenfalls gut umgesetzt: das Hilfesystem am Ende des Buches. Sinnvoll eingebunden und die Tipps, die ich benötigt habe, schubsten einen auch immer in die richtige Richtung. Noch besser: es wird einem nicht sofort die Lösung verraten. Zuerst erhält man idR 2 Tipps und man bekommt die Lösung nicht gleich hinterhergeschmissen. Wer möchte, kann aber natürlich direkt den Abschnitt mit der Lösung lesen - das Spiel überlässt es also dem Spieler selbst.
Ich freue mich also schon sehr auf Teil 2!
PS:
Ich habe mir übrigens die Fortschritts-Matrix "abgeschrieben" und mich am Ende gewundert, warum in der I-Spalte kein einziger Haken ist. Die Spalte gibt es auch gar nicht.
Du bist nicht alleine köstlich