Beiträge von Sepiroth im Thema „Wie pingelig seid ihr bei Beschädigungen?“

    Ich bin bei dem Thema eingestiegen, was der Händler machen sollte, wenn er vom Hersteller beschädigte Ware erhält.

    Die Frage ist halt, was beschädigt ist. Für mich ist ein kleiner Kratzer auf einer Spieleschachtel wie im Ausgangspost keine Beschädigung. Zumindest so lange das Spiel als Gebrauchs- und nicht als Sammlungsgegenstand gesehen wird (was es bei mir nicht wird). Und an sich sehe ich Brettspiele nur in einem sehr begrenzten Umfang als Wertobjekt geeignet. Aber das ist ja ein anderes Thema.

    Ein Händler, der bei beschädigtem Warenbestand "bewusst wegguckt" und diesen als vollwertig veräußert, verdient von mir kein Verständnis.

    Das sind wir uns ja einig. Ich denke nur, dass es eben in den meisten Fällen nicht bewusst ist, sondern Unachtsamkeit aufgrund der geschilderten Umstände und deswegen auch meine Empfehlung zum lokalen Kauf, so denn möglich. Also wenn man wirklich so pingelig diesbezüglich ist.

    Schrieb ich doch, dass der Billigheimer seine Preise raufschrauben soll.

    Ne das braucht er ja nicht. Anscheinend gibt es ja eine Markt der groß genug ist, dass man trotz kleiner Marge aufgrund der umgesetzten Menge überleben kann. Und zudem ist es ja nicht so, dass bei den "Billigheimern" 90+% mit eingerissener oder eingedellter Schachtel ankommen. Ich wage zu behaupten, dass der Großteil heil ankommt.

    Bezüglich dem Kratzer im Ausgangspost kann ich es eh nicht verstehen. Das lässt sich schon im Fertigungsprozess nicht vermeiden.

    Stell dir vor, auf eine Reklamation entgegnet der Händler, dass man sich nicht so anstellen soll. Wegen der letzten fünf versandten beschädigten Artikel hat sich auch keiner beschwert.

    Wie gesagt, dann kauft man dort halt nicht mehr. Ich bezweifle auch, dass der Versender in gewisser Regelmäßigkeit kaputte Ware mit Absicht versendet. Es wird vielmehr aus Unachtsamkeit, Zeitdruck und Kostendruck (weniger Verpackungsmaterial) geschehen. Wenn ich dann eben ein Geschenk brauche, das einwandfrei ist, würde ich eben beim lokalen Händler schauen. Da kann mir niemand eine kaputte Verpackung andrehen, wenn ich das nicht will.

    Mir geht es darum, dass (Kunden-) Zugeständnisse bei der Auslieferungsqualität eigentlich nur in die verkehrte Richtung führen können.

    Ich bin da sehr hin- und hergerissen. Auf der einen Seite sieht man beispielsweise im Lebensmittelbereich wo uns diese "Qualitäts"ansprüche hingebracht haben. Da wird tonnenweise bestes Gemüse entsorgt bzw. einfach nicht geerntet, nur weil es im Supermarkt aufgrund seiner Form nicht gekauft werden würde. Und auch ein Spiel mit einer Delle in der Schachtel erfüllt ebenso seinen Zweck wie man eine krumme Zucchini essen kann. In der Regel ist ja das Spielmaterial nicht beschädigt, sondern nur die Box.

    Auf der anderen Seite kann es natürlich auch nicht sein, dass zur reinen Kostenminimierung die Auslieferungs- und Fertigungsqualität massiv nach unten gefahren wird und dieses Risiko nur der Kunde trägt. Wobei gerade der Kostendruck auch zu einem sicher nicht unbeträchtlichen Teil von eben genau jenen Kunden verursacht wird.

    Wenn man da wirklich so penibel ist, könnte man ja dann auch zum Fachhändler seines Vertrauens gehen und dort die Schachtel vorher begutachten, bevor man sie kauft. Ganz ohne Risiko. Ist halt meistens teurer....

    Wenn ich so recht darüber nachdenke, bin ich doch nicht so unentschlossen. Ich sehe das größere Problem beim Kunden. Es gibt genügend Händler, die da sehr darauf achten, die dann halt eventuell auch ein wenig teurer sind und ansonsten sollte man lokal kaufen. Diese Alternativen haben sind beide dann auch in der Regel kulant oder ihnen laufen die Kunden weg, sie sind ja teurer. Wenn es aber unbedingt das größte Schnäppchen sein muss, muss der Preis ja irgendwoher kommen. Da bekommt man mit Glück mehr, aber ansonsten eben auch die Qualität, die man bezahlt.