Beiträge von ravn im Thema „Renature Pegasus“

    In der entspannten Spielewoche in Bad Holzhausen kam Renature in Dreierrunde auf den Tisch. Die Optik der Spieleschachtel machte mich neugierig, allerdings wusste ich nicht so recht, was mich da für ein Spiel erwarten würde. Als Mix aus Mexica und Domino wurde es bezeichnet. Kramer und Kiesling stehen für mich mindestens für grundsolide Spiele. Also alles bestens.


    Was sich dann entwickelte, war ein Gemetzel. Getragen von dem Grundgedanken, möglichst viele Vorlagen abzugreifen und zeitgleich möglichst viele Punktepotentiale der Mitspieler zu zerstören. Nur dadurch ausgebremst, dass man eben nur da einsetzen kann, wo die eigene Domino-Steineauswahl passte. Im Kern abstrakt, auch weil die Idee, dass wir Tiere dazu nutzen, um Waldgebiete einzuzäunen, sich für mich arg verdreht anfühlte. Somit fiel die Themenebene für mich komplett weg. Die eigentliche Herausforderung bestand im fortgeschrittenen Spiel für mich eher darin, die eine Position zu finden, bei der ich möglichst wenig Vorlage und zeitgleich möglichst viel Punktepotential zerstören oder selbst abgreifen konnte.


    Selbst bei nur zwei Mitspielern änderte sich so viel vor dem eigenen Zug, dass vorausplanen für mich arg eingeschränkt möglich war. So dass einzig die Frage übrig blieb, wie viel Zeit für mir für meinen Zug nehmen wollte, um den Optimalen zu finden. Also wirklich alle Optionen im Kopf durchrechnen? Das fühlt esich für mich wie Arbeit an, weil ich intuitiv da recht wenig überschlagen konnte, ohne in Gefahr zu laufen, bessere Optionen nur deshalb unberücksichtig zu lassen, weil ich die übersehen hatte. Ne danke! Auch weil das Ergebnis dieser ganzen Mühen sich für mich so unbefriedigend anfühlte.


    Zu dritt kam dann noch der Königsmacher-Effekt dazu. Wen sollte ich jetzt ganz bewusst schaden und wen aktuell nicht? Die neutralen Holzteile zwingen mir diese destruktive Denke auf. Am Ende war ich froh, dass die Partie vorbei war. Konfrontativ gerne. Rein destruktiv und das auch noch willkürlich dadurch, ob meine Mitspieler durch Dauerdenken mich als optimales oder nur zufälliges Ziel auswählen, das wollte für mich nicht zum Gesamteindruck des Spiels passen, das harmlos-ökologisch daherkommt. Hier fehlte die dringende Schachtelwarnung "Nix für konstruktive Spielernaturen". In der Familienspiel-Nische ist das für mich falsch eingeordnet. Als Mehrpersonenspiel fernab 2er-Runden oder 2er-Teams ebenso. Somit wird Renature von mir niemals wieder mitgespielt fernab dieser Konstellation und dann auch nur mit eindringlicher Vorwarnung, was einem hier - so lieb und nett verpackt - erwarten wird.