Man gibt sich also ständig gegenseitig Vorlagen. Ich baue Wege, so dass mein Mitspieler einen Betrieb bauen kann, den der nächste wiederum zur Produktion nutzt. Das ist interaktiv, aber nicht destruktiv.
Das ist, neben der Optik, ein Grund warum mich das Spiel eher kalt lässt. Die meisten Spiele mit diesem Mechanismus kranken dann Recht schnell daran, erst Recht bei mehr als zwei Spielern, dass niemand mehr etwas bauen will. Tut er es doch eh nur für die Mitspieler.
Gibt es da bei 3+ Spielern etwas ,das dem entgegenwirken soll?
Bislang haben wir es nur zu zweit gespielt. Ich gebe zu, ich hatte auch meine Bedenken durch die gemeinsame Nutzung aller Bauten. Aber wenn ich zwei Wege gelegt habe, habe ich 3 Punkte bekommen. Wenn meine Frau dadurch eine Siedlung bauen konnte, konnte ich wiederum mit einem Händler von der Siedlung profitieren. Wenn sie z.B. einen Betrieb auf ein Traubenfeld gebaut hat, konnte ich hinterher die Ausbauten und den Winzer nutzen. Es ist nicht so, dass ein Teil gebaut wird, und der Weg ist damit zu Ende. Das geht vielleicht ein wenig in Richtung Anno 1800 - man baut etwas, aber die anderen können es auch nutzen.
Ich vermute, im Spiel mit 3 und mehr Spielern wird es dadurch aufgefangen, dass die Anzahl der Startkarten ingesamt erhöht wird, so das zu Beginn ein größeres Wegenetz und mehr Siedlungen entstehen. Dazu ändert sich die Anzahl der zukaufbaren Karten nicht. Es gibt nur eine für Ausbauten, einen Winzer usw. Und diese landen nach der Nutzung auf dem Ablagestapel und wollen wieder freigespielt werden.
Das unfreiwillige Vorlegen fühlt sich bei Faiyum tatsächlich nicht so schlecht an wie in anderen Spielen, weil man selbst in späteren Schritten mit einer gut ausgebauten Infrastruktur satte Punkte einfahren kann.