Beiträge von Smuntz im Thema „Faiyum“

    Die beschriebene Situation (das sich die Karte viel langsamer entwickelt) ist mich aus gezieltem destruktiven Spiel entstanden. Zu dritt oder viert ist das meist eh keine sinnige Option. Sie ist dennoch zienlich oft entstanden.

    Wege und Siedlungen bauen sind doch nun einmal die SP-Generatoren im frühen Spiel. Karten, die Ressourcen und Geld bringen, sind Mittel zum Zweck der SP-Generierung und nicht Selbstzweck. Erklär mir, warum man also z.B. keine Wege bauen und sich bietenden SP aus dem Weg gehen sollte? Wenn das wirklich alle machen, stell ich mir das in der Tat etwas merkwürdig vor.

    In meiner Zweierpartie vom Freitag waren alle Siedlungen. Betriebe und Brücken restlos verbaut. Wege und Städte waren noch einige über, aber nur, weil wir nicht mehr davon bauen konnten - hängt halt auch an den Karten im Spiel.

    Nun habe ich Faiyum ja gerade selbst erst für mich entdeckt, in den letzten acht Tagen zweimal zu zweit gespielt. Und ich bin - auch und gerade in dieser Besetzung - sehr begeistert von dem Spiel.

    Die Pharao-Karte ist total OP, vor allem dann noch in Kombi mit Papyrus. Die zweitstärkste Karte im Spiel war eine, wo man gegen Abgabe von 3 Geld und 5 Rohstoffen 15 Punkte bekam. Der Pharao gab 18 Punkte, und das ohne irgendwas abgeben zu müssen.

    Spätestens die von Dir genannte Punktzahl lässt erahnen, dass Du den Pharao falsch verstanden hast - ging mir nämlich im ersten Spiel genauso, wo wir ihn während des Spiels aussortiert hatten (siehe mein erster Spielbericht im Wochenthread). Man vergleiche die Karten Erntefest (110) und Pharao (112). Erste zählt die miteinander verbundenen Städte / Siedlungen / Bauplätze, der Pharao nur die direkt verbundenen. Macht man sich die Mühe, das Beispiel im Kästchen daneben zu lesen, sollte kein Missverständnis mehr übrig bleiben. Im zweiten Spiel (Spielbericht) machte der Pharao dann seine Punkte (bei uns max. 9), das stand aber nicht im Missverhältnis zu den anderen Punkte-Brocken, die am Ende auf die Spieler warten. Angesichts der begrenzten Ressourcen, die man nun einmal hat, sollte doch jeder sein Stück vom großen Kuchen am Ende abbekommen, auch wenn sich die Karten im Einzelnen unterscheiden mögen. Und mit dem Papyrus stellst Du den Pharao auch nicht zweimal nacheinander in dieselbe Stadt, da gibt es dann i.d.R. weniger Punkte für.

    Ich hab dieselbe Katemkobo aus 5 Karten 3mal hintereinader unverändert durchgespielt, und es hätte das noch weitgerspeilt, wenn wir nicht mitten im Spiel die Regeln geändert und bei jedem Kauf und jedem Verwalten eine Extra-Karte rausgeschmissen hätten, damit es mal vorwärts geht.

    Klar ergeben sich während des Spiels Kombos, die man dann auch ausnutzt. Da plant man einen zweiten (oder wenn es klappt auch dritten) Durchlauf und hält Karten zum Ressourcen-Nachschub möglichst draußen, damit das schnell und effizient vonstatten geht. In diesen Phasen spielt sich das aber entsprechend schnell herunter, so dass die nächste Verwaltung nicht lange auf sich warten lässt. Und spätestens die neuen Karten wecken neue Begehrlichkeiten, da fährt sich nichts dauerhaft fest - es sei denn, man hat Freude am suboptimalen Spiel. Gerade so wie Terraforming-Mars-Spieler, die Karten zum wechselseitigen Tausch irgendwelcher Ressourcen anhäufen, anstatt das Spielziel zu verfolgen (anderes Thema).

    Allerdings fand ich es zu zweit viiiiel zu lang! Ist ja auch logisch, da keine Karten rausgenommen werden zu Beginne und gleich viele beim Verwalten rausgehen wie zu dritt, d.h. man spielt ca. 50% mehr Züge pro Nase als im Spiel zu dritt. Da passt das Scaling einfach nicht.

    Was ist zu lang? Länger als ein Kingdomino dauert es, länger als ein Terraforming Mars, Bonfire oder Anno 1800 aber nicht - alles Spiele, die mir zu zweit auch zu gefallen wissen. Schneller Karten rausnehmen? Kann man ja hausregeln, wenn man mag, ich finde, da geht aber auch so genug raus und gelegentlich nicht die schlechtesten Karten. Abhängig davon, ob und was zu welcher Zeit ins Spiel kam, hat es den Verlauf des Spiels sehr abwechslungsreich beeinflusst. Für mich passt es, wie es ist.