Beiträge von Julius im Thema „[2020] Aliens: Another Glorious Day In The Corps“

    Huutini dein Vergleich mit den 10m Wasser geht so glaube ich nicht. Der Siedepunkt von Wasser (und auch von allem sonst) ist Druck abhängig. Deswegen kocht in den Bergen Wasser weniger heiß. Dh ja, für Druck gegen null geht auch der Siedepunkt gegen null. Dann würde Blut kochen.

    Alles ohne Gewähr in Thermodynamik war ich immer scheiße, deswegen bin ich teilchenphysiker geworden, da braucht man den Quatsch quasi nie 😬

    "Ein Mensch ohne Raumanzug "platzt" im Weltraum.

    Falsch! Zugegeben: Die Überlebenschance ohne Raumanzug ist mehr als gering. Aber platzen würde der Körper nicht, weil der Druckunterschied nicht hoch genug ist. Auf der Erde liegt der Luftdruck bei etwa 1 bar, im All ist er gleich Null. Wer zehn Meter tief taucht, ist mit 2 bar dem gleichen Druckunterschied ausgesetzt. Problematisch wird es allerdings, wenn der Druckunterschied zu schnell auf den Körper wirkt. Dann passiert ohne Druckanzug das gleiche wie bei zu schnellem Aufsteigen im Wasser. Die in Blut und Gewebeflüssigkeit gelösten Gase (Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid) werden schaumartig freigesetzt. Das verursacht einen schlagartigen Stopp der Blutversorgung.


    Im Weltall ist es so kalt, dass man sofort erfriert.

    Falsch! Im Weltraum herrschen zwar sehr tiefe Temperaturen, aber das Erfrieren würde lange dauern. Es gibt ja keine Moleküle, die dem Körper Wärme entziehen. Wärme verliert man also nur durch Ausatmen (was man aber nur einmal tun könnte...) und durch das Abstrahlen von Körperwärme."


    Kälte, Schwerkraft, schwarze Löcher – Irrtümer übers Weltall - derwesten.de

    Nein, das vergesse ich nicht. Man kühlt ja aus. Nur halt nicht sehr schnell.

    Ja ok. Hast du eben anders geschrieben. Ich habe da nur den Mechanismus der Wärmeleitung herausgelesen.


    oder ein Vakuum, wo nichts ist, das dir die Wärme entziehen kann und an das du sie abstrahlen kannst.

    Du strahlst im Vakuum die Wärme ins All. Das geht schon. Du bekommst Wärme durch die Hintergrundstrahlung von 2,7 K. Da du es nicht schaffst das All zu erwärmen, wird sich irgendwann (Stunden?, Tage?) ein Gleichgewicht bei 2,7 K einstellen.

    Und in dem Falle wäre das "kochende Blut" dann nicht dem Druckverlust per se geschuldet, sondern dem generellen Fehlen von Druck überhaupt, der den Siedepunkt von Wasser auf unter die Körpertempateratur drückt. Die Körperflüssigkeiten "kochen" dann nur in dem Sinne, als dass sie halt bei extrem niedrigen Temperaturen (halt Körpertemperatur) in einen gasförmigen Zustand übergehen.

    So ist das wohl gemeint.


    Ich kann das mit dem "Kochen durch Druckverlust" also noch nachvollziehen, leider erklärt er aber nicht, wieso man im Vakuum seine Körperwärme schneller abstrahlen sollte als in einer Atmosphäre ... :/

    Schneller als in einer Atmosphäre sagt er ja nicht. Ist eben die Frage, was er oder du unter sehr schnell verstehen.


    Und da das Weltall keine Temperatur hat, liegt diese logischerweise beim absoluten Nullpunkt (also -273°C), nur ist es ein Unterschied, ob du ein Objekt berührst, das -273°C hat

    Es ist kein absolutes Vakuum (im Durchschnitt ein Wasserstoffatom pro Kubikzentimeter) und es gibt die Hintergrundstrahlung mit 2,7 Kelvin. Deswegen werden die -270 °C angegeben.


    Und es macht die verfluchte Szene in THE CLOVERFIELD-PARADOX, bei der eine ganze Luftschleuse voller Wasser beim geringsten Kontakt mit dem Vakuum im All sofort innerhalb einer 100tel Sekunde zu Eis erstarrt, nur umso lächerlicher ... ||

    Hier steht etwas von kochendem Eis. Kein Ahnung, ob das die Szene irgendwie erklärbar macht.

    4_Experimentbeschreibung_Vakuum_WEB.pdf

    Das Weltall ist zuallerst einmal ein Vakuum. Das bedeutet, es hat keine Temperatur, weil zu wenig Teilchen vorhanden sind, die eine Temperatur leiten können. Das heißt, das All bewahrt Temperatur sogar ziemlich gut, denn um abzukühlen, muss ein warmer Körper die Energie seiner Teilchen an einen kühleren Körper mit weniger Teilchenenergie abgeben.

    Ich denke du vergisst, dass es auch Wärmeübertragung durch Strahlung gibt.


    "Tödlich sind zudem die extremen Temperaturen, die etwa zwischen minus 270 Grad Celsius und plus 100 Grad Celsius bei Sonneneinstrahlung liegen. Der Körper würde sehr schnell durch Wärmeabstrahlung auskühlen. Schon wenn die Körperkerntemperatur um zehn Grad sinkt, besteht keine Überlebenschance mehr."

    Was würde passieren, wenn man in einem Raumschiff ein Fenster öffnete? | Wissenschaft im Dialog.


    "Kälte: Immerhin, schockgefroren wird man im Weltraum nicht: Da das All kaum Masse enthält, verliert ein Mensch seine Körperwärme darin viel langsamer, als wenn er beispielsweise im Winter ins Eis einbricht. Seine Wärme strahlt er dabei ab wie eine Infrarot-Lampe. Das Weltall ist aber dann doch minus 270 Grad kalt."

    Ausflug ins All? Aber bitte nur mit Raumanzug! | Galileo


    Ok, also über die Geschwindigkeit der Abkühlung scheint es unterschiedliche Vorstellungen zu geben.


    Und im interstellaren Raum finden wir im Durchschnitt ein Wasserstoffatom pro Kubikzentimeter.

    Dieses dünne Gas besitzt natürlich auch eine Temperatur.

    Die spektrale Energieverteilung der Hintergrundstrahlung entspricht exakt der Strahlung eines Schwarzen Körpers mit der Temperatur von 2,7 Kelvin. Häufig werden diese 2,7 Kelvin als Temperatur des Weltraums fernab von allen Strahlungsquellen bezeichnet.

    Welt der Physik: Wie kalt ist das Weltall?.


    Wenn ich also auf der ISS einen Raumspaziergang mache, dann wird die sonnenzu-gewandte Seite etwa 100°C heiß. Davor muss mich mein Raumanzug schützen. Wenn ich auf der Nachtseite der Erde bin, dann bekomme ich nur die schwache Infrarotstrahlung der Erde ab, die die Oberfläche meines Raumanzugs auf etwa -100°C abkühlen lässt.

    Prof. Ulrich Walter: Wie warm ist es im Weltraum? - WELT