Ich möchte jetzt auch mal einen kleinen Bericht abgeben.
Gestern habe ich meine sechste Partie gespielt. Drei Partien hatte ich letztes Jahr im März während der Kampagne auf TTS gespielt. Hier hat mir Endless Winter schon so gut gefallen, dass ich nicht wusste, wie ich die Zeit bis zur physischen Kopie überstehen soll. Und nun ist sie da. Und in kurzer Zeit jetzt auch schon drei mal auf dem Tisch.
Gestern war dann die erste Partie mit ALLEN Erweiterungen. Und holy-moly, war das cool.
Ich glaube, ich möchte das Spiel nie wieder ohne spielen. Mit den Erweiterungen ist es wie im Grundspiel auch. Man liest die Regeln. Alles einzeln für sich genommen ist klar, aber man denkt sich die ganze Zeit: Wie soll das alles zusammen funktionieren und wie soll ich an alles denken.
Auf dem Spielbrett fügt sich aber alles so schnell und fluffig in die richtigen Bahnen, dass sich alles, auch alle Erweiterungen, sehr intuitiv anfühlen.
Ahnen: Mir gefallen die Austausch-Stammesmitglieder sehr gut und auch bei den Tieren haben wir die Hälfte ersetzt. Tiere sind jetzt nicht mehr nur Punktelieferanten oder bei "Todstreichlung" Ressourcenlieferanten, sondern können jetzt auch lebend regelmäßiges Einkommen liefern. Das Sammeln von Tieren auf Grund von Punkten rückt dadurch in den Hintergrund. Das gefällt mir gut.
Flüsse und Flöße: Hier kommt einiges dazu. Fluss mit Fischen die sich als ordentliche Ressourcenbringer gezeigt haben. Floß, welches ein zweites variables Startfeld auf der Karte bringt und gleichzeitig als Zelt zählt für den Dörferbau. Und die Monumente, die das Area-Control durch attraktive Punktevergabe noch ein bisschen würzen. Insgesamt ist mir in den letzten Partien aufgefallen, dass die Map der vermutlich wichtigste Part des Spiels ist. Wer sich hier gut ausbreitet, hat in der Regel gut Ressourcen und Punkteeinkommen zu erwarten. Da hält dir Tierstrategie nicht mit...
Höhlenmalerei: Wichtiger, als man am Anfang denkt. Hier kommt ein Board dazu, auf dem man mit den üblichen Roll&Write Stiften eine Höhlenmalerei fertigstellt und dabei Einmalboni oder Rundeneinkommen freischaltet. Außerdem bringt gutes Ausmalen auch bis zu 24 Punkte bei Spielende. Was am Anfang schwach wirkt, kann sich über das Spiel als wichtige Einkommensquelle erweisen.
Mammut: Das Ding ist nicht nur hübsch, sondern bringt auch doppelte Erträge auf den angrenzenden Feldern der Karte mit sich. Man muss allerdings mindestens die gleiche Stärke wie das Mammut ins Feld bringen und das Mammut ist immer so stark, wie die aktuelle Runde.
In den ersten Runden gelingt es also noch ganz gut und man will das Mammut unbedingt bei sich haben. In der letzten Runde will man es tendenziell eher loswerden, damit es einem nicht den Rundenbonus nimmt.
Alles in allem also sehr geile kleine Ergänzungen. Ich war nach den Regeln etwas erschlagen (obwohl gut geschrieben), aber das hat sich super gefügt. Beim nächsten mal nehmen wir dann noch alle Promos mit rein. Vielleicht kommt dann noch eine Lobhudelei von mir
Kleinere Mankos sollen aber nicht unerwähnt bleiben: Den Aufbau samt aller Erweiterungen möchte ich schon fast als "Game in the Game" bezeichnen. Durch die viele Sortiererei hat das schon eine Weile gedauert. Mal sehen, ob ich da die nächsten Male schneller werde oder vielleicht auch schon entsprechend aufbaubereit alles einpacke beim Abbau.
Außerdem denke ich, dass der Sweetspot bei 2 Spielern liegt. Wir haben gestern zu zweit gespielt und sind beide keine Grübler. Downtime war dafür aber schon recht ordentlich auf Grund der vielen Möglichkeiten. Hat noch gepasst und in den weiteren Partien wird das sicher schneller, aber ich denke, es bleibt für mich ein 2-, maximal 3-Spieler-Spiel.
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen der beschriebenen Runde: