Beiträge von FischerZ im Thema „05.10.-11.10.2020“

    Braz

    Naja, es sind halt sehr unterschiedliche Spiele mit ähnlichem (Western)-Thema, die man nicht wirklich vergleichen kann......von daher war meine Aussage eher auf eine andere gemünzt, die ich hier (bzw. im Spieleschmiede-Forum) mal gelesen hatte und nicht ganz ernst gemeint (deshalb der zwinkernde Smiley am Schluss).

    Aber auf die Frage, welches zu zweit besser ist, geht die Antwort ganz klar Richtung Few and Cursed, denn zu zweit ist Western Legends meiner Meinung nach viel zu langweilig - WL lebt von der Interaktion untereinander und da sind zwei Spieler einfach zu wenig...würde ich auch nie machen.

    Es kam auf den Tisch

    The Few and Cursed (zu dritt - Ersteindruck)

    Ein Deckbau-Sandbox-Spiel im Western-SciFi-Gewand. Als verfluchte Kopfgeldjäger müssen wir irgendwie auf den höchsten Schneid von allen kommen um zu gewinnen (was auch sonst?!).

    Um meinen Schneid zu erhöhen, habe ich verschiedene Möglichkeiten: Gesuchte Monster, Dämonen, Menschen usw. jagen und zur Strecke zu bringen, bei Begegnungen, durch Aktionskarten etc.

    Dabei bin ich völlig frei, was ich in meinem Zug mache - habe aber immer nur eine einzige Aktion, die ich insgesamt ausführen kann.

    Dazu spiele ich Handkarten aus, die mir meinen Angriffs- oder Bewegungswert erhöhen, mir einen Fluch verpassen oder meinen Fluch verringern, Bewegungspunkte geben....

    Das Spiel endet, wenn entweder alle Artefakte auf den Städten in den vier Ecken weg sind, drei "Most-Wanted-Monster" zur Strecke gebracht wurden oder diese Monster die zentrale Stadt zerstören.

    Soviel zum schnellen (nicht abschließenden) Überblick.

    Die Partie dauerte insgesamt 3 Stunden und hinterließ einen gemischten Eindruck. Vor allem die Regeln sind nicht sehr gut aufgebaut - da stehen Informationen mal hier mal da und das häppchenweise. Man muß also ständig hin und her blättern.

    Dann sind manche Sachen nicht ausreichend erklärt oder lassen während des Spiels doch Fragen offen, die man dann gemeinsam "hausregeln" muss.

    Außerdem ist es doch sehr glücksabhängig, da es bei Begegnungen für den einen mal außerordentlich gut und für den anderen außerordentlich schlecht laufen kann; oder man zieht absolut unpassende Aufträge und bekommt dann eben nicht die Belohnung sondern am Schluß bei Nichterfüllung sogar noch einen Malus an Schneid. Los wird man diese Aufträge auch nur, wenn man neue zieht und die unpassende wieder verkauft - dies erhöht aber auch den Druck, die vorhandenen Aufträge noch zu erfüllen....

    Wenn man sich aber darauf einlässt und das akzeptiert, hat man mit #TheFewAndCursed durchaus seinen Spaß. Es ist spannend, welche Begegnungen oder Aufträge man erwischt/zieht. Da man die Phasen der Runden immer gleichzeitig ausführt und nur die Aktionsphase Spieler für Spieler abgehandelt wird, ist die Downtime recht gering. Manchmal ziehen sich Kettenzüge der Mitspieler etwas in die Länge und man verliert ob seiner ganzen Ressourcen den Überblick, aber es ist nicht maximal störend.

    Was mir allerdings zu denken gibt ist die Endbedingung - wir hatten den Fall, dass der mit dem meisten Schneid nicht selbst das Ende triggern konnte, da es nur noch ein Artefakt gab, welches er allerdings schon hatte. Nur zwei Spieler am Tisch konnten dies noch schaffen, wobei der eine allerdings knapp hinter dem Führenden lag und kein Interesse am Ende hatte.

    Der war dann auch vor mir dran und machte seine letzten Punkte noch mit einem Kopfgeld und zog am bisher Ersten Spieler vorbei.
    Ich habe dann trotzdem das Spiel durch die Mitnahme des letzten Artefakts beendet, da wir ansonsten noch hätten ewig weiterspielen können.

    Hier hatte ich einen Patt gesehen, da wir alle durch die Länge des Spiels immer stärker wurden und es nur noch auf reines Glück ankam, wer am Ende noch das Kartenziehglück hatte, um die "Most-Wanted"´s zur Strecke zu bringen und viele Schneidpunkte abzuräumen.

    Man sollte sich hier nicht soviel Zeit lassen und möglichst schnell Druck aufbauen, in dem man so schnell wie möglich 21 Siegpunkte erreicht, damit das erste Monster triggert.

    War bei uns halt ein komischer Verlauf, da wir anfangs kaum auf Schneid kamen (erstmal alle - unabgesprochen - ausgerüstet und sich nicht so sehr um die Kopfgeldjagd gekümmert) und dies zu dieser Situation führte.

    Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll....aber ich habe Lust, das noch weiter zu erkunden, wobei einem Mitspieler durch diesen Verlauf die Lust vergangen war, er würde dem Spiel eine 2/10 bei BGG geben, da ihm der Glücksanteil viel zu hoch war (obwohl er davon profitierte!).

    Meinem Mitspieler und mir wäre es bis jetzt ein 6.5 bei BGG gewesen - es macht Spaß, jedoch mit leichten "Mängeln"....

    Und vor allem: Es kann #WesternLegends nicht das Wasser reichen! ;)



    Yedo - Deluxe Version (Spieleschmiede - Solo - Ersteindruck)

    Dann habe ich mich - mangels Mitspieler nur solo - an Yedo heran gewagt. Zuerst einmal ist das Material einfach klasse, die Aufforderung das Spiel zu spielen ist verdammt hoch und ich - kein "Lieblings-Solist" - musste das unbedingt ausprobieren.

    So kämpfte ich mich also durch die Regeln, die ähnlich verwirrend aufgebaut sind wie schon bei Few and Cursed - mal hier etwas, mal da etwas aber niemals so richtig.

    Es wurde beispielsweise ausführlich der Aufbau der ersten (!) Partie erklärt - was zugegebenermaßen für diese auch gut war - allerdings spiele ich die ja nur beim "ersten Mal" und würde mir wünschen, dass man den normalen Aufbau eher an dieser Stelle beschrieben und die Erstpartie vielleicht in den Anhang verschoben hätte, denn der normale Aufbau interessiert mich doch weitaus öfter als die Erstpartie!?!

    Dann gab es noch ein paar inhaltliche Fehler, die aber jetzt nicht so schlimm sind (weiteres im Yedo Thread).

    Aber davon abgesehen, macht es tatsächlich (und wie erwartet) schon solo sehr viel Spaß. Nach den ersten Zügen erkennt man, wie der Hase läuft und hat einige "Ah..so läuft das also..."-Momente. Die thematische Einbettung, die grafische Präsentation und das tolle Spielmaterial tun ihr übriges.

    Toll ist die Varianz, die ich anhand der Kartensets variabel definieren kann. Es ist möglich aus Yedo ein entspanntes oder ein höchst konfrontatives, mit einigen fiesen "Take-That"-Elementen zu konfigurieren - nur durch die Hinzunahme oder die Wegnahme von Kartensets - super klasse!!

    Das Erfüllen der Aufträge ist tatsächlich erfüllend und macht Spaß. Der Flufftext auf den Aufträgen ist eigentlich zu schade ihn zu ignorieren und trägt zum Spielgefühl tatsächlich bei - dabei passt der Text auch zu den benötigten Sachen die man braucht um den Auftrag zu erfüllen.

    Es wäre schade, wenn man dies bei Erfüllung den anderen Spielern anhand einer kleinen Geschichte nicht mitteilen und die Aufträge nur mal kurz abhandeln würde...

    Ich will unbedingt noch die Module ausprobieren und bin gespannt, wie sich das Spiel mit 2-3 Mitspielern spielt - egal ob höchst konfrontativ oder "nur" kompetitiv.

    Von 0 auf 8 bei BGG hat sich #Yedo direkt in mein Spielerherz geschossen - mal sehen, ob das so bleibt...die Chancen stehen gut!