Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „28.09.-04.10.2020“

    Und gespielt wurde...


    #Schottentotten: Entwickelt sich gerade zu einem Dauerbrenner in der erweiterten Familie und hat Lost Cities als 2er-Knizia-Kartenspiel jetzt wohl dauerhaft abgelöst. Es ist ein durchaus hundsgemeines Spiel, das - wenn man die grundlegenden Strategien raus hat - ebenso viel mit Beobachtung des Gegners und Psychologie zu tun hat wie mit dem eigentlichen Kartenglück. Mit den "Taktikkarten" (was für eine Bezeichnung!) spielt es sich nur noch wie Hauen und Stechen, die lässt man für den Ehefrieden wohl besser weg.


    #Bonfire: Holla die Waldfee, das ist (Eindruck nach Erstpartie) das komplexeste Feldspiel, das mir bislang untergekommen ist (ja, auch im Vergleich mit Bora Bora). Ich bin kein Fan der grafischen Gestaltung und der "Rahmengeschichte" (und ich mochte Luna), aber ich hätte es auch als "Streifenmanager" gemocht. Die einzelnen Aktionen sind fast schon a la Lacerda ineinander verwoben, dabei mit den Feldtypischen Kombos versehen, auch wenn man diesmal so richtig erst am Schluss punktet. Für die riesige Materialmenge geht das eigentliche Spiel dann schnell vorbei, Aufbau und Regelerklärung haben gefühlt genauso lange gedauert wie das eigentliche Spiel. Hat uns viel Spaß gemacht (jedenfalls mehr als Tekhenu) und kommt hoffentlich bald wieder auf den Tisch.


    #MrJack: Nach langer Zeit mal wieder aus dem Regal gekramt und mit der Erweiterung gespielt. Mischen sollte man die Rollen nicht, das gibt unschöne Kombinationen, aber für sich ist die Erweiterung das deutlich bessere Spiel. Die Flucht zur Gasse in Runde 3 kommt jedenfalls so nicht mehr vor.


    #ThunderstoneQuest: Richtig, richtig gut. Solo bin ich mittlerweile in den späteren Quests (6-9) angelangt, die sind auf dem Level der letzten Advance-Sets, also ziemlich komplex in den anzustrebenden Combos. Die Level-4-Helden (KS-Exklusiv) sind ein Mordsspaß, wenn man sie dann endlich mal gegen "würdige" Gegner einsetzen kann, auch beschleunigt das das Spiel ungemein.


    #AkteWhitechapel: Schon zig Mal gespielt, aber diesmal etwas erlebt, das mir unheimlich war (und ich hoffe, dass es an einem Regelfehler lag): Jack hatte sein Versteck nur ein Feld von gleich zwei möglichen Tatorten angelegt. Wir hatten das zwar schon nach Nacht 2 zumindest grob einkreisen können, aber es nicht geschafft, rechtzeitig die Polizisten in der Umgebung aufzustellen, so dass er dann in Nacht 3 und 4 einfach mit wenigen Schritten zuhause war und wir das Spiel sang- und klanglos verloren geben mussten. Das ist eine so einfache und offensichtliche Strategie, dass ich fürchte, ab sofort muss immer einer der fünf Polizisten zumindest in Nacht 1 diese Ecke lang patroullieren, um sicherzustellen, dass Jack nicht auf einem dieser drei Felder, die dafür in Frage kommen, sein Versteck angelegt hat. Nur wundert mich, dass das erst jetzt ein Spieler ausprobiert hat bzw. ich diese Möglichkeit zuvor nie gesehen habe. Macht das Spiel im Nachhinein schon ein bisschen kaputt.


    #Tekhenu: Nihil nisi bonum. Nach der vierten Partie verschenkt, ist einfach nicht meins/unseres.


    #MagnificentFlyingMachines: Ungelogen der meiste Spaß, den ich je mit einem Roll&Move-basierten Rennspiel, das auch noch Push-your-luck-Elemente aufweist, hatte. Das lag allerdings auch am Setting: Vorher den großartigen Slapstick-Film aus den 1960ern bei einem befreundeten Sammler von einer originalen 70mm-Kinorolle geguckt, dann passend dazu das Spiel danach gespielt. Und dafür - zwangloser Rahmen, Wenigspieler und gutes Essen - war das trotz BGG-Rank >10000 ein großes Vergnügen. Wir werden das wohl zu einer kleinen Reihe verfestigen: Nächsten Monat dann wohl erst Sommersby, anschließend Agricola spielen, dann Planet of the Apes und das dazugehörige Lizenzspiel, und sobald ich es habe dann natürlich The great Race aus dem laufenden Kickstarter.


    #Strajk: Da wir große Fans von Kolejka sind, habe ich mir nun über Umwege auch dieses Spiel zur polnischen Geschichte vom gleichen Autor besorgt. Leider war das keine so brillante Idee, es ist ein seeeehr schlichter Dominion-Clon, in dem man kartengesteuert Lech Walesa herumnavigiert, damit der Streiks organisiert. Es gibt nur wenige unterschiedliche Mechanismen (die seltsamerweise an Klong! erinnern) und wenn ich es richtig sehe nur eine funktionierende Siegstrategie.

    Pandemie: Die Heilung

    Ich glaube, ich habe bisher einen Sieg in 20 Partien erlebt, mehr als 2 sind es auf keinen Fall. Egal in welcher Besetzung wir spielen, es funktioniert einfach nie. Manchmal ist es knapp, diesmal hatten wir immerhin drei Heilmittel schon gefunden, aber mehr ist nicht drin. Würfelpech oder Unfähigkeit? So langsam neigt sich die Waage in Richtung Unfähigkeit...

    Normalerweise kommentiere ich den spielerischen Erfolg anderer ja nicht, aber hier dann doch mal, weil besonders auffällig: Huch? Wie denn das? Also wenn man ein bißchen Erfahrung mit dem klassischen Pandemie hat, sollte man hier aber eine deutlich höhere Gewinnchance haben. Bei uns erfahrungsgemäß so jede zweite bis dritte Partie. Also irgendwas macht ihr definitiv falsch (ob nun Regelirrtum oder spielerisch weiß ich natürlich nicht).