Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Mercado de Lisboa“

    Als Mitbestellung für 30(?) Euro im KS ist es auch nochmal ne andere Hausnummer als jetzt 40-45 Euro im Retail. Also schon tolles Material und so, aber für so einen kleinen Lückenfüller dann doch echt teuer. War zumindest gestern mein Gedanke, danach noch Buntes Burano gespielt, das erfüllt in etwa den gleichen Anspruch, und kostet (natürlich mit weniger wertigen Material) dann eben auch nur 16 Euro.

    Ich bin ja nach drei Partien auf Tabletopia auch ausgestiegen, aus denselben Gründen: extrem wenig spielerische Varianz, dafür extrem hohes AP-Potenzial.

    Schon in der dritten Runde begann sich das "langweilig", eintönig, vorhersehbar und staubtrocken anzufühlen.


    Spiel ich immer mal gerne mit, muss ich aber absolut nicht selber haben ...

    Dass wir nochmal bei einem Spiel einer Meinung sind... Ja, es fühlt sich halt genau wie das an, was es ja auch ist: Ein Mechanismus, der aus einem größeren Spiel "herausgebrochen" wurde. Ich mag ja aus dem gleichen Grund auch die kleinen ZuZ-Spiele nicht. Andererseits gibt es sicher viele, für die das gerade in dieser Komprimiertheit dann genau richtig ist.

    Gelegt ist gelegt: ab der zweiten Partie sehe ich das auch so. Beim ersten Mal finde ich darf man ruhig auch nochmal Fehler rückgängig machen. Was die Geldaktion angeht: Klar, und einen Kunden legen ist immer attraktiver, aber damit nimmt man sich auch Positionen für die Einmal-alles-mit-Sahne-Superkundenwertung kurz vor Schluss, auf die man doch eigentlich hinarbeiten will (wenn der richtige Kunde denn auch rauskommt). Gleich immer Restaurants mitzunehmen und die dann schon so legen, dass man die Stände drumrum bauen kann, scheint mir da immer noch eine halbwegs sinnvolle Alternative, aber wir haben es ja wie gesagt nur zweimal gespielt.


    Übrigens bin ich noch unschlüssig, ob der vierte Spieler durch die zweite Kneipe nicht einen erheblichen Vorteil kriegt im Vergleich zu seinen Mitspielern, das scheint mir sehr mächtig zu sein, da Kneipen ja alle Stände werten. Aber dafür müsste man ja erstmal wieder zu viert spielen können...

    Geld nehmen oder Restaurants legen, beides bringt eine Münze. Für die ersten 5 Restaurants reicht das. Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist, haben wir dann ja bei der zweiten Partie auch gemerkt.

    Heute abend erstmals gespielt, wie ich am Ende gemerkt habe gottseidank nicht mein Exemplar. Und das bitte nicht falsch verstehen, das ist ein gutes, vielleicht sogar sehr gutes kleines Spiel - aber es ist sowas von überhaupt nicht meins. Ein auf eine winzige 5x5-Fläche begrenzter Tile-Layer, der in 10 Minuten vorbei sein kann. Man baut Stände, deren Wert durch zuerst einzusammelnde, dann ebenfalls platzierbare Restaurants erhöht wird, und legt dann noch an den Seiten in Spalten und Zeilen Kunden aus, die je nach Stand- und passender Restaurantlage Geld einbringen. In unseren zwei Partien zu zweit haben beide Seiten peinlich genau drauf geachtet, dem anderen keine einzige Öhre zu gönnen, so dass beide zunächst ihr eigenes Eckchen im Spielplan bebauten, aber schon beim dritten Stand kann man sich nicht mehr aus den Füßen gehen. Erste Runde ist solange gebaut worden, dass kaum jemand etwas von den wenigen Kunden hatte - schon war das Spielfeld fast voll und das Spiel vorbei. Zweite Runde wurde dann auch mal zwischendurch ein Kunde gelegt und Geld eingenommen, auf die Weise ist man die anfänglichen Geldsorgen schnell los und kann dann wieder mehr bauen.

    Wie schon bei Calico stelle ich auch hier fest, dass mein Gehirn akute Schockstarre einnimmt, wenn Tile Laying auf zu kleinem, engen Raum durchgeführt wird, auch wenn es hier wenigstens nur um anderthalb Wertungsmöglichkeiten geht. Das Analyse-Paralyse-Potential halte ich für extrem hoch, weniger am Ende als gerade am Anfang und mittendrin. Aber wer genau so etwas sucht, also heftiges Gehirnverbrennen in kürzester Zeit mit viel räumlichem Denken, der wird hier sicher sehr glücklich.


    Ach ja: Es atmet sehr stark die Aura von Euros der 2000er und erinnert mich tatsächlich sehr stark an eine extrem komprimierte Version der klassischen Plättchenlegespiele von Knizia, an Euphrat & Tigris, eher noch an Knizias Samurai. Auch wenn man die mag und in ganz kurz spielen möchte, ist man hier goldrichtig.