Alles anzeigenSo, mal wieder "richtig" gespielt, d. h. mit zwei Freunden, die genau den gleichen Geschmack haben wie ich
Es kamen 4 unterschiedliche Eurogames auf den Tisch. Wir begannen mit #Concordia PLUS Salsa PLUS Fischmarkt! So liebe ich das!
Mein Kumpel, nennen wir in S, baute das Spiel vorab auf und wählte die Gallia Karte. Eine sehr gute Wahl, da diese Karte nicht zu viele und nicht zu wenige Provinzen hat. Dazu noch der Clou, dass per Land-Kolonist erst ein Handelsposten am Meer errichtet muss um dann dort den ersten See-Kolonisten zu setzen.
Auf dem Bild links unten ist zu erkennen, dass wir den "horizontalen" Fischmarkt gewählt haben (es gibt zwei Varianten des Fischmarktes). Diesen Fischmarkt kannte ich noch nicht, finde ihn aber noch besser als die vertikale Version. Der Fischmarkt erlaubt eine zusätzliche Aktion vor dem eigentlichen Ausspielen der Karte. Nachteil: dadurch können sich Aktionen ergeben, die dann dazu führen dass man sagt "Das war erst die Fischaktion, jetzt darf ich ja sogar noch meine Karte spielen." Unter Vielspieler kein Problem, dem Kennerbereich ist Concordia damit fast schon entwachsen. Dazu noch den Rohstoff Salz, der einiges mehr möglich macht. Zu guter Letzt auch noch die "Römerplättchen" (weiß grade den korrekten Namen nicht). Mit einem dieser Plättchen startet man zu Beginn (man sucht sich 1 aus 2). Weitere Römerplättchen erhält man nachdem man Karten aufnimmt. Diese geben entweder einmalige Fähigkeiten (grün) oder dauerhafte Fähigkeiten (blau). Diese Plättchen sind super austariert, nicht zu stark, nicht zu schwach.
Zur eigentlichen Partie: ich startete als Letzter und hatte damit keine Chance eine Salz-Stadt im 1. Zug zu erwischen. Im ganzen Spiel hatte ich keine erschlossen. Spieler M verbreitete sich wie eine Rattenplage über den südlichen Teil der Karte. Spieler S hielt sich in der Mitte auf und erklomm dann den Norden. Ich schmarotzte indem ich mich in attraktive Provinzen der anderen ansiedelte, was recht viele Erträge über den Präfekt brachte. Es war ein Kopf an Kopf rennen, in dem ich nach ca. 2 Stunden knappt mit 129-125-111 vorne lag weil ich mit den Merkator-Karten 40 Punkte hatte. Zudem hatte ich zwei Spezialisten (Getreide und Seide) die recht ordentlich punkteten. Ohne Spezialist zu gewinnen erscheint mir kaum möglich.
Fazit: Concordia ist an Eleganz kaum zu überbieten. Mit beiden Erweiterungsmodulen wird's dann aber doch etwas anspruchsvoller, sperriger aber letztendlich noch besser. Concordia muss ich nun doch höher ranken in meiner Top
1617.Danach kam #Great Western Trail dran. Natürlich mit der Erweiterung Rails to the North. Ich habe es vor Kurzem erst gespielt. Spieler M kannte die Erweiterung noch nicht. Da Zu Beginn fast nur Cowboys auslagen, holte ich auch mir einen, kaufte damit günstig ein 3er Rind und machte den Cowboy im ersten Bahnhof zum Bahnhofsvorsteher. Dafür bekam ich das Plättchen mit 2 Dauerzertifikaten. Wieder kaufte ich mir ein 4er Rind für 12 Dollar. Erscheint teuer, rechnet sich aber immer.
Im Laufe des Spiels holte ich mir 4 (!) Bahnhofsvorsteher-Plättchen. Drei davon durch Austausch mit meinem Personal, eines durch Lieferung in New York. Das hatte zur Folge, dass ich erstmals in dieser Kategorie mit 31 Punkten am meisten Punkte von allen Kategorien erzielte. Mein Schwerpunkt war - natürlich - auf Gebäudebau. Am Ende hatte ich noch 5 Gebäude übrig.
Meine Gegner setzten auf Rinder. Spieler M trieb den Gleisbau nicht energisch voran, so dass er irgendwann aufgab ans Ende des Gleises zu kommen. Dafür lieferte er mir einen harten Kampf bei den Zweigstellen. Er hatte alle Zweigstellen vor mir gebaut. Nach ca. zwei Stunden hieß es 118-84-74, was doch eindeutiger war als ich gedacht hätte. GWT ist und bleibt ein großartiges Spiel, das wirklich nie langweilig wird. Habe ich schon erwähnt, dass Mombasa NOCH besser ist?
Als nächstes kam das unvermeidliche, unsterbliche unglaubliche gute, unbesiegbare #GaiaProject auf den Tisch. Mein Kumpel hat alle ca. 60 Völker ausgedruckt und laminiert, die es gibt und somit war die Auswahl groß genug
Alle drei kennen wir das Spiel in-und-auswendig, so dass es eine geile Partie wurde. Als Startspieler wählte ich Australia weil ich mit blau spielen wollte und dieses Volk schon lange nicht mehr gespielt habe. Spieler S war Zweiter und entschied sich für Vatican City, was sich als sehr gute Wahl herausstellen sollte. Spieler M wollte orange, aber keinesfalls die Bal ´Tak spielen. Damit fiel seine Wahl auf Great Britain. Dieses Volk passte in Sachen Rundenwertungen wie die Faust aufs Auge weil in Runde 3 Allianzen angesagt waren und GB sich leicht tut mit frühen Allianzgründungen, die auch entsprechend honoriert werden.
Wir spielen fast 2 Stunden und am Ende hatte ich knapp die Nase vorn beim 168-152-143. Entscheidend war, dass ich Mitte des Spiels Richtung Gaiaforming schwenkte um in der letzten Runde 4 Gaiaplaneten zu erschließen für 28 Punkte. Bei den Rundenwertungen meiste Satelliten waren Vatican City und Australia mit 14 gleich, bei den meisten Gebäuden in Allianzen hatte der Vatikan die Nase vorne mit 14 (13 Australia, 11 Great Britain). Das war letztendlich entscheidend für den 3. Platz der Briten.
Sehr interessant fand ich, dass S das Vatikan-Schiff meist recht früh nutzte, was sehr viele Nutzungen, jedoch keine sehr starken, erlaubte. Damit fuhr er hervorragend. Alle 3 hatten wir unseren Regierungssitz spätestens in Runde 2 gebaut. Beide Mitspieler waren begeistert von den Möglichkeiten ihrer Völker. Ich empfand Australia als schwächer als die anderen beiden.
Fazit: GP ist und bleibt meine ewige Nummer 1. Es geht nicht besser.
Zum Abschluss sollte was Kürzeres her und wir entschieden uns für das unverwüstliche #HansaTeutonica auf der Basiskarte. M kannte es noch nicht und wir taten uns auch nicht leicht wieder reinzukommen.
Über HT wurde hier schon seit Jahren immer wieder im Wochenbericht ausnahmslos positiv berichtet. Nicht umsonst ist es auch in meinen aktuellen Top 16 vertreten.
So schnell, so elegant, so interaktiv, so variabel und so verzwickt sind wenig andere Spiele. Man hat immer das Gefühl, dass die anderen es besser machen als man selbst. Es ist so wie im Tennis wenn ich einen Ball schlage und mein Gegner steht am Netz. Kaum habe ich geschlagen, kommt der Ball schon wieder bei mir an. Keine Pause, kein Atemholen!
Nachteil bei dem Spiel: die Freischaltung der 5 Aktionen ist enorm wichtig. Entsprechend ist es ganz schwierig mit nur 3 Aktionen zu gewinnen. M versuchte es mit nur 3 Aktionen, hatte aber keine Chance. Da ich die Ost-West-Verbindung schaffte, was sofort 7 Punkte bringt, konnte ich das Spielende nach ca. 50 Minuten erzwingen. HT ist dann auch SOFORT vorbei, was ganz schön krass ist. 52-28-21 hieß es am Ende. Wegen meiner Ost-West-Verbindung und einem recht großen Streckennetz hatten die anderen keine Chance.
Fazit: HT spielt sich immer wieder krass unterschiedlich. Ein tolles, kurzes und hochinteraktives Eurogame, das nicht ganz an die Spitzentitel heranreicht.
Es war am Ende ein sehr schöner Spieletag mit ganz klasse Titeln. Alles eher ältere Titel, was mir zeigt, dass das Niveau so hoch ist, dass es neue Spiele immer schwerer haben in meine Sammlung zu kommen.
Du glaubst nicht wie sehr ich mir einen Nachbarn mit deinem Spielegeschmack wünsche, aber einen der nicht ganz so gut spielt wie du