Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Agricola“

    Ich verstehe, dass geübte Spieler da fix sind und vielleich auch zu fünft nochmal andere Taktiken ausprobieren wollen. Ich bin jetzt aber eher ein Gelegenheitsspieler, ich spiele Agricola vielleicht 10 mal im Jahr. Meine Mitspieler spielen es eher seltener. Für mich reicht daher eine Spieleranzahl von 2 bis 4 absolut aus, um noch lange dauerhaft Spaß mit dem Spiel zu haben. Profis, die das bei jeder Gelegenheit zocken haben da vielleich andere Maßstäbe als ich.

    Bin ich selbst ja auch nicht, aber es gibt solche Leute hier beim öffentlichen Spieletreff (also immerhin einen, der wirklich nichts anderes spielt und traurig wieder geht, wenn niemand mit ihm Agricola spielt). Ich selbst komme vielleicht auf 1-2 reale Partien pro Jahr (und dann deutlich mehr mit der App, weil es sich da so schnell runterspielt), mit 10 Partien bist Du für mich schon ein Agricola-Kenner. Mir ging es ja nur darum zu unterstreichen, dass sich das Spiel zu fünft oder auch zu sechst ganz anders anfühlt und es gerade spannend ist, das mal zu erleben. Das gilt für mich z.B. bei Caverna nicht in gleichem Maße.

    Aber wenn du ein gutes 4/5 Spielerspiel hast, das also so viele Spieler braucht, davon stark profitiert, dann macht es Sinn das dann eher auf den Tisch zu bringen.

    Nicht böse gemeint, aber den Punkt verstehe ich nur, wenn man unbedingt diese 4/5er-Spiele auf den Tisch bringen will und man selten zu viert oder fünft spielt. Wenn man regelmäßig zu fünft spielt, kommen die meisten Euros von Haus aus ja gar nicht in Frage - weil sie entweder 5 Spieler nicht unterstützen oder weil sich die Spielzeit je nach Spieler addiert oder sogar noch schlimmer ansteigt. Letzteres ist bei Agricola nicht der Fall, die einzelnen Züge sind so schnell, dass man auch bei 5 Spielern schnell an der Reihe ist, und es sich eben anders zu fünft spielt als zu zweit oder dritt, und keinesfalls schlechter. Für geübte Spieler ist in der Kartenziehphase ja schon 50% des Spiels gelaufen, die richten dann ihre Strategie danach aus und versuchen ihren Stiefel runterzuspielen sofern man sie lässt.

    Ich hab mir mal den Spaß gemacht und mir die exklusiven 5+-Karten, damals noch in der Erstausgabe, genauer durchgelesen. Das ist ein eigenes strategisches Universum, das sich da auftut - da wird nicht einfach noch mehr "Tiere schlachten oder Brot backen" angeboten, da kommen neue Ernährungs- und Aufbaustrategien rein, die man zu dritt und zu viert nie sehen wird. In einem der Zusatzdecks der Neuausgabe sind ein paar dieser Ideen dann wieder für 3-4 Spieler aufgegriffen worden, trotzdem hätte ich auch den Eindruck, dass man zu 5. ein ziemlich anderes Spiel geboten bekommt (insbesondere wenn man draftet).