Beiträge von Huutini im Thema „Ist schummeln in kooperativen Spielen erlaubt?“

    und red dir nicht ein, dass das ein besonders schlecht geschriebener Spielemonat war, denn auch ich muss zugeben, mich an keinen grottenschlechten zu erinnern.

    Ich gebe zu, dass er vielleicht auch einfach für unsere Kampagne denkbar schlecht geschrieben ist, hege aber weiterhin die Theorie dass hier von den Autoren bewusst ein in den meisten Fällen sehr schwerer Auftrag eingeführt wurde. Was nicht der Punkt ist, der mich stört. Es ist ein debakeliges Gesamtpaket, das mich nervt. :)

    Aber wie gesagt ging es mir gar nicht so sehr um unseren konkreten Fall, sondern mein Beispiel diente im Rahmen des Threadthemas nur als ein plastischer Fall, in dem ich persönlich einfach sehr viel lieber geschummelt hätte als streng regelkonform zu spielen, weil mir das Nicht-Schummeln (zumindest für den Augenblick) mehr oder weniger jede Lust auf das Spiel genommen hat. (Und wie du richtig erkannt hast, liegt das nicht an der Niederlage, sondern an der Aufgabenstellung! :) )

    Nein,

    Ahh, okay. Das ist dann Mist, aber ich erinnere mich dunkel, dass man auch da nur 3 der vier Ziele erfüllen muss. Und es gab irgendwo einen Sticker, der da hilft. Aber wahrscheinlich ist eines davon falsch. Ich muss Season 1 endlich nochmal spielen, hab ich jetzt schon wieder Lust drauf :).

    Ja, es gibt 4 mögliche Aufgaben, von denen 3 erfüllt sein müssen. Die 4. schaffen wir leider noch weniger, sodass wir nicht wirklich eine Wahl haben.

    Darum würd ich ja gern in den November springen: Ich hab schlicht keine große Lust, es (nochmal) zu versuchen. 🤷🏻‍♂️

    Ja, das hab ich auch schon angedeutet. Daraufhin waren dann ALLE angepisst. 😁


    Ich will auch gar nicht abstreiten, dass das Problem bei mir und meiner Motivation liegt, aber es ist halt so: Hab ich keine Lust auf ein Spiel, hab ich keine Lust auf ein Spiel. Oder eine Mission.

    Interessanterweise ist unsere Regeleinhalterin da ganz ähnlich gepolt: Als wir noch Spieleabende mit sechs Leuten abhalten konnten, hat sie mal die Runde gesprengt, weil die Gruppe sich Dixit gewünscht hat, und sie Dixit hasst. "Nö, da spiel ich nicht mit. Punkt!" Die Gruppe hat dann was anderes gespielt, damit sie nicht mucksch daneben sitzt.

    Von daher hat sie auch Verständnis, wenn ich sage, dass ich partout keine Lust auf eine zweite Oktoberrunde habe. 😁 Aber "schummeln" wollte sie deswegen auch nicht. 🤷🏻‍♂️😎


    Aber ich wollte auch gar nicht so ins Detail gehen und auch nicht, dass man mich versteht. Ich fand es nur ein schön plastisches Beispiel für das Thema, wie sich die Frage nach Schummeln oder nicht Schummeln in kooperativen Spielen im Extremfall entzünden kann, und wie Schummeln m.E. in manchen Situationen die gruppendynamisch bessere Wahl sein kann.

    Ich hätte jedenfalls, wenn ich merke, wie genervt ein Mitspieler ist, nachgegeben und das Schummeln erlaubt. Am Ende ist mir das nämlich egaler, als in der nächsten Partie einen genervten Mitspieler zu haben. (Und ja, jeder darf entscheiden, dass er mit solchen Leuten (wie mir in diesem Fall) dann halt zukünftig nicht mehr spielen möchte. 😁)

    Ehrlich gesagt finde ich es demotivierender mit jemanden zu spielen, der eh weiß das man verliert.

    Ich wünschte, das würde meiner Regeleinhalterin auch so gehen, dann wären wir nämlich beide demotiviert. 😁


    Wie gesagt stört mich nicht das Verlieren, sondern die Mechanik, dieselbe doofe Mission nochmal spielen zu MÜSSEN.

    Darauf, auf das Nochmalspielen hab ich keine Lust.

    Hätte mich auch weniger gestört, wenn wir halt schlecht gespielt hätten, oder einfach irgendwann irgendwie verloren hätten. Dass es dann aber am Ende schlicht daran liegt, dass du eine einzige Karte ziehst, und diese dich entweder gewinnen oder verlieren lässt (das waren ja die beiden Optionen), hat was von Münze werfen und fühlt sich nicht schön an. Da fühlt man nix als: "Tja, gut gespielt, war am Ende aber auch egal, weil halt Pech gehabt", und es gab auch keinen Punkt, an dem wir etwas hätten anders spielen können, die Partie wurde also unabhängig von unseren Entscheidungen durch einen Münzwurf entschieden.


    Aber darüber klage ich ja nicht mal. Klagen tu ich darüber, dass ich das nochmal spielen muss. Dass ich nichtmal mit Strafen zur nächsten Mission springen darf.


    Der Münzwurf-Charakter der Partie wird nur dahingegend wichtig, dass es ein "Schummeln" m.E. egalisiert hätte.

    Denn wenn unsere Entscheidungen als Spieler keinen Einfluss auf einen Sieg hatten, dann ist es am Ende auch egal, ob wir den Münzwurf akzeptieren oder nicht. Unsere Leistung wäre nicht geschmälert worden, es hätte nur dazu beigetragen, die (oder besser meine) Motivation aufrecht zu erhalten.

    Und wie gesagt, besteht jetzt die reelle Chance, dass wir zwar nicht geschummelt haben, dafür aber das Spiel nicht mehr spielen. Außer, ich kratze irgendwann doch nochmal etwas Motivation zusammen.


    Kurz: Schummeln wäre hier gruppendynamisch die bessere Wahl gewesen, zumal durchs Einhalten der Regeln nichts gewonnen wurde. 🤷🏻‍♂️ Da war auch nichts Episches, keine geile Story, nichts Knappes oder Spannendes, sondern einfach nur ein: "Okay, zieh eine Karte. Bei einer Epidemie: Verloren. Bei allen anderen: Gewonnen. Ah, schade. Nochmal von vorne."

    Gestern einen schön drastischen Fall gehabt:
    Wir sind endlich dazu gekommen, zu dritt unsere seit zweieinhalb Jahren laufende Kampagne von Pandemic Season 1 fortzusetzen, diesmal mit dem Oktober.
    Was für eine Scheiß-Mission! Ganz ehrlich, nach der Missionsbesprechung und dem Betrachten der ausliegenden Ziele hatte ich schon keinen Bock mehr und war genervt. Und das nicht nur, weil eine gut anderthalbstündige Debatte ausbrach, welche Aufträge wir mit welchen Charakteren versuchen wollen, sondern weil die Aufgabenstellung einfach Mist ist - da haben die Autoren wirklich bis zum Ellenbogen ins Klo gegriffen!

    Aber gut, es half ja nichts, wir haben dann losgelegt, und wie erwartet (oder sogar vom Spiel vorgesehen) ordentlich den Hintern versohlt bekommen. Nichtsdestotrotz konnten wir uns gut genug halten, dass wir eine reelle Chance auf einen Sieg hatten. Am Ende waren wir soweit, dass ich das Spiel hätte beenden können, alles was notwendig war war, dass die Spielerin vor mir keine Epidemie-Karte zieht. Natürlich war die erste Karte dann problemlos, und die zweite die befürchtete Epidemie.
    Damit war das letzte überhaupt noch erreichbare Ziel nicht mehr erfüllbar (wohlgemerkt hätte ich es sonst erfüllt und das Spiel beendet) und wwir im Grunde chancenlos, was aber auch egal war, weil die abgehandelte Infektionsphase dann das Spiel gegen uns beendet hat.

    Kurz: Es scheiterte am Ende an einer einzigen Karte!

    Ich habe wirklich und buchstäblich darum gebettelt, dass wir bitte schummeln und die Epidemie-Karte nicht werten, sondern eine andere nehmen - nicht, weil ich es so furchtbar schlimm fand, das Spiel so knapp, und mit dem Gefühl der Unfairness, verloren zu haben (was schlimm genug wäre), sondern schlicht und ergreifend, weil ich wirklich noch nie in meinem Spielerleben so unmotiviert war, wie bei der Vorstellung, diese grottige Oktobermission ein zweites Mal angehen zu müssen.
    Also habe ich darum gebettelt zu schummeln. Eine Mitspielerin ließ sich darauf ein, die dritte blieb aber stur: "Nein, so ist das halt, manchmal verliert man, manchmal gewinnt man!"
    Ich hab dann darum gebettelt, dass wir bitte die zweite Oktobermission einfach auch verlieren, und irgendwelche Karten ziehen, in welchen Orten Ausbrüche stattfinden, um das Spielbrett entsprechend anzupassen, aber nein: "Nein, wir müssen das schon spielen! Sonst ist das geschummelt!"

    Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so dicht vor einem Table-Flip stand!

    Und nun ist es so: Ich muss irgendwann, irgendwo nochmal ein bis drei Stunden meines Lebens dafür verschwenden, die beschissenste Pandemie-Mission, die man hätte schreiben können, nochmal zu spielen (ansonsten mag ich das Spiel ja sogar), und ich befürchte, dass ich einfach keine Zeit mehr dazu finden werde (oder finden will), und wir irgendwann in zehn Jahren festlegen, dass wir die Kampagne aufgeben.
    Entweder das, oder ich sitze irgendwann in ein, zwei Jahren gelangweilt mit dem Handy in der Hand da, lasse die Mission an mir vorbeirauschen (sollen die zwei sich doch damit abmühen), und gelte als Spielverderber, aber ich sehe nicht, dass ich diese Mission irgendwann nochmal wirklich "spiele". Jetzt fühle ich mich halt dazu gezwungen, etwas zum zweiten Mal zu spielen, worauf ich schon beim ersten Mal keinen Bock hatte, nur weil 33 Prozent der Spielerunde nicht "schummeln" will.

    War für mich wieder der Beweis: Schummeln ist manchmal einfach die bessere Alternative, und in diesem Fall hat sich die sture Regeleinhalterin vermutlich ins eigene Fleisch geschnitten, weil ich mir im Augenblick nicht sicher bin, dass die Spieleschachtel jemals wieder geöffnet wird.

    Entweder ich würfele und nehme das Ergebnis hin oder man braucht doch gar nicht erst zu würfeln.

    Wenn dir 1 und 2 den Sieg einer Probe bringen, 3, 4 einen Sieg mit hohen Kosten, 5 eine Niederlage mit der Chance auf einen Neuversuch und 6 eine Niederlage mit Tod und Spielende, darf man das ruhig differenzierter sehen ... 🤷🏻‍♂️

    Ich hab da eine goldene Bauchgefühlregel.

    Es gab mal beim Arkham Horror Kartenspiel die Situation, dass mir eine Probe fehlte, um das Szenario zu beenden. Für die Probe müssten mehrere bewegliche Elemente am selben Ort sein. Die Chancen standen gut, trotzdem bin ich gescheitert.

    Ich hätte jetzt noch vier, fünf Runden spielen können, um dieselbe Probe nochmal zu machen, habe darin aber keinen Mehrwert gesehen. Das Spiel war so oder so aus. Also habe ich die Probe als bestanden gewertet und eingepackt.


    Dieselbe Situation hätte ich auch bei Black Orchestra gehabt, denn dort ist das zentraler Bestandteil des Spiels, Situationen für die "Endprobe" zu finden. Dort hätte ich aber nicht geschummelt, denn dort ist die Frage nach dem letzten Quentchen Glück ja das Ziel des Spiels.