So, nach meiner letzten Partie muss ich doch noch mal ne Lanze brechen für Pendulum - denn gut weggekommen ist es bei den meisten Reviewern ja nicht.
Ich war mir lange unsicher, wie ich das Spiel finden soll - ohne Sanduhren wäre es Worker Placement von 1999. 3 Ressourcen, die man in Siegpunkte verwandelt. Und jenseits der Territorien, die ja ein bisschen Tableau building erlauben, ist es IMMER "Nimm diese Ressource" oder "zahle diese Ressource, nimm Siegpunkte". Sehr langweilig.
MIT den Sanduhren kommt eben dieses Element hinzu, dass man seine Aktionen nicht nur nach inhaltlicher Sinnhaftigkeit anordnen sollte, sondern auch nach zeitlicher Passung. Hier wäre es eben schon wichtig, dass die Sanduhren korrekt laufen, denn dann kann man theoretisch rechnen, wie oft die 45-Sek-Uhr durchläuft, bevor die 3-Min Uhr kommt. Und da passt der Name des Spiels SUPER: Es ist tatsächlich wie ein Taktell, ein Pendel, dem man sich selbst fügen muss, um einen guten Flow hinzubekommen. Tut man es nicht, hinkt man der Zeit immer etwas hinterher und die Worker stehen durchweg falsch.
Die Herausforderung ist also, den perfekten Rhytmus zu finden - und das ist sicherlich nicht einfach, aber machbar. Hat man den natürlich einmal gemeistert, wird das Spiel ohne die erweiterten charaktere langweilig. Da jeder aber sein eigenes Kartenset hat und auf den Tableaus noch mal unterschiedliche Territorien abgedruckt sind, scheint das auch theoretisch länger Spaß machen zu können.
Thematisch ist bei dem Spiel natürlich immer noch nix los und das Plastikmaterial macht immer noch nicht so viel Spaß.