Wir haben am Samstag einen Wartetag auf das Trocknen eines frischgestrichenen Fußbodens eingelegt und die Spiele gespielt, die außerhalb des gestrichenen Raums so rumlagen:
#Voodoo (1977, Ravensburger)
Bild bei BGG: BoardGameGeek
Die Schachtel dieses Spiels sah schon ziemlich abgewetzt aus. Ich kannte das Spiel vorher nichtmal dem Namen nach. Wie auch - ist ja älter als ich
Beim Öffnen dann der AHA-Effekt: Wie neu. Eine in dunkles Holz gerahmte Acrylscheibe mit ein paar Feldern und Punkten darauf. Dazu wunderbar glatte Holzscheiben in 2 Farben. Die Anleitung in A5, einseitig bedruckt. Ein abstraktes 2er Spiel. 5 Minuten Regellesen - los gehts. Nach dem 3. Spiel hatten wir dann auch ein bisschen Taktik mit drin. Ist aber echt ganz gut. Kann man mal machen.
Ein typisches schwarz-weiß-Spiel: Jeder Spieler hat 9 Scheiben, die in der Mitte diagonal aufgestellt werden. Man bewegt seine Figuren immer waagerecht oder senkrecht bis zum nächsten Hindernis (ein anderer Stein oder die Außenkante). Der Spieler, der zuerst seine 9 Steine in seinem 3x3 Zielraster unterbringt, gewinnt das Spiel.
Spieldauer: Ca. 10-15 Min / Partie
#Skyliners (2015, Hans im Glück / Gabriele Bubola)
Die Regel fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Einige Regelpassagen sind 3x in unterschiedlichen Worten beschrieben. Andere Regelpassagen konnte ich nur nach Studium der Beispiele verstehen. 12 Seiten für so ein einfaches Bauspiel sind in meinen Augen etwas zu viel.
Im Spiel selbst bauen wir eine Skyline in eine Metropole. Wir haben hierfür Stockwerksteile, Dachteile und Parks zur Verfügung. Neutrale Bauteile werden schon zu Beginn mit Karten á la Manhattan platziert.
Hier geht es aber nicht darum, die Mehrheit in einem Gebäudeturm zu erreichen sondern so viele Gebäude wie möglich von seiner Spielplanseite aus zu sehen, egal, wer an den Gebäuden mitgebaut hat. Dafür schaut jeder Spieler nur von seiner Sichtachse aus auf den Spielplan und sieht eine gänzlich andere Skyline.
Im Laufe des Spiels platziert man also seine Gebäudeteile, wo man möchte (Kartenglück ausgeschlossen), schließt diese ggf. mit Dachteilen ab oder platziert seinen Park. Jedes Bauwerk, was man von sich aus sieht, könnte Punkte bringen. Die gibt es aber nur, wenn man mit seinen Planungskarten richtig gewettet hat. Diese legt man in einen umständlichen Baucontainer und wertet sie am Spielende der Reihe nach aus. Hat man die Anzahl der sichtbaren Gebäude richtig getippt, darf man diese Gebäude mit einer Antenne versehen, so sie noch keine haben. Für jede richtige Spalte bekommt man entsprechend viele Punkte. Zeitig die Planungskarten abzugeben, bringt dabei die Möglichkeit, mehr Antennen zu setzen. Jede Antenne der eigenen Farbe bringt dann nochmal Punkte ein. Dann gibt es noch eine Karte, mit der am Anfang jedem Mitspieler ein Stadtviertel zugelost wird, in dem er versuchen soll, das höchste Bauwerk zu errichten. Das bringt nochmal 3 Bonuspunkte - in meinen Augen recht überflüssig (zumindest in der Partie zu zweit).
Was ich super finde, ist dass die 3 verschiedenen 3D-Bauteile nicht versehentlich an eine falsche Stelle eingesetzt werden, Ein Park darf nur auf die unterste Ebene - man kann ihn aber gar nicht auf ein Stockwerkteil oder ein Dach bauen - ebenso kann man Dächer eben nur auf Stockwerke bauen und nicht auf die unterste Ebene, Parks oder andere Dächer etc. Gut und clever gelöst.
Ein Spiel dauerte zu zweit rund 15-20 Minuten und macht für das, was es sein soll, auch wirklich Spaß.
Würde ich jederzeit noch einmal mitspielen.
#SheepThief (2014, Pegasus)
Bei Sheep & Thief hatte ich bisher nur mal bei einer Partie der japanischen Version zugeschaut. Die weißen Wattebäusche, die da über die kleinen Karten geschoben wurden, hatten was - allerdings steht die Pegasusausgabe dem in nichts nach. Kleine Holzschafe laufen auf süß gestalteten Wiesenfeldern durch die Gegend und werden vom Fuchs gefangen oder vom Hund in Sicherheit gebracht. Dazu versucht man noch, die Städte am Spielfeldrand durch Wege anzuschließen.
Es gibt einen Draftigmechanismus, der zu zweit allerdings wenig Auswahl bietet und sicher im Spiel zu dritt oder viert wesentlich "zufälliger" wird, mit dem man sich die Karten der Runde zusammensammelt. Ich kann relativ gut planen und konnte mir aus den gedrafteten Karten recht gut vorstellen, wo jede hin muss, um die Städte zu erreichen, auszuschließen, dass ein Fuchs meine Schafe fangen kann oder möglichst viele Schafe an sinnvoller Stelle unterzubringen.
Die Wasserläufe machen das Bauen etwas komplizierter, sind sie doch meistens im Weg. Allerdings bringen die am Ende auch nochmal für den längsten Wasserlauf Punkte. Fluch und Segen zugleich.
Ein niedliches, schnelles, kurzweiliges Spiel. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Menschen, die kein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben, schnell gefrustet sein könnten.
Eine zweite Partie mit geheimen Aufträgen folgte. Vermutlich im Spiel zu zweit auch nicht sonderlich spannend....
Ich würde es aber jederzeit wieder mitspielen. Vielleicht nicht unbedingt zu zweit empfehlenswert...