Beiträge von Pikmin im Thema „15.06.-21.06.2020“

    ... kann man Kummer durch backen eines Kickstarters reduzieren? TfM-Blingbling vielleicht?

    Möglich, aber im Gegensatz, wenn auch nicht Widerspruch, zu meinen geschätzten Kollegen, würde ich hier etwas mit zeitnäherer Trostspende verordnen, also einfach ein bereits existierendes Spiel oder so.

    Die Gegenfrage müsste lauten: WAS KANN Man daran mögen?


    War bei uns nur stupides, langweiliges hin- und her geziehe.

    Manche Kritiken kann man, auch wenn man es anders empfindet, besser nachvollziehen als andere. Ich mag Istanbul, verstehe aber to-tal was du meinst. :lachwein:

    Zu dritt: Istanbul Das Würfelspiel und Die Crew


    Kaum wurde #HeckmeckAmBratwurmeck nicht nur akzeptiert, sondern von meinen Mitspielern sogar wiederverlangt, wollte ich am liebsten schon wieder ein neues Spiel auf den Tisch bringen. Irgendwie habe ich bei Gesellschaftsspielen, die ich auch mit Gesellschaft spiele, ein erhöhtes Bedürfnis nach Durchlauf. Solo kann ich von einzelnen Spielen nicht genug bekommen, "mit anderen" möchte ich aber am liebsten so viele unterschiedliche und neue wie möglich erleben. ?( Wenn ich es recht bedenke, mag das an der Art Spiele liegen, die ich solo bzw. mit Leuten spiele...

    Daher fiel mein Blick nun auf das zweite leichte Würfelspiel in meinem Besitz, das Istanbul Würfelspiel. Eine kurze Regelauffrischung später, und ich befürchte, dass es meinen Jungs zu gamey, zu fiddly und zu symbolüberfrachti sein könnte. Die Blicke, als sie es aufgebaut auf dem Küchentisch sehen, bestätigen diese Befürchtung. Ich gebe an dieser Stelle zu bedenken, dass mein Paps Azul schon als "fantasy" und "zu schön für ein Spiel" beschrieben hat.

    Andererseits sind die Regeln vom Istanbul Würfelspiel, wenn man sie einmal drauf hat, wirklich easy, vor allem, wenn man jedes einzelne Plättchen und jede Karte von mir erklärt bekommt, also war die Hoffnung trotzdem noch da, auch, als die Augen ob des ja nun wirklich überfrachteten Spielfeldes (*lachenhinterhandverstecksmiley*) sehr groß wurden:

    (ja, an die fehlenden Rubine unten habe ich dann noch gedacht)

    Uns mag das alles quasi selbsterklärend sein, aber meine Jungs sind noch nicht so weit! Es ging dann aber SEHR gut. Nicht, dass ihnen sofort alles klar war, aber das Prinzip hatte sie so gepackt, dass sie es lernen WOLLTEN, das ist immer das wichtigste. Bei diesem Spiel kann man ja gut helfen und jedem immer alle Möglichkeiten aufzeigen, solange, bis er es drauf hat.

    Nachdem sich beide zuerst einfach nur auf Geld gestürzt haben, während ich eher auf Waren und SEHR auf engine über Plättchen ging, war mein Sieg deutlich und uneinholbar (7! Rubine). Daraufhin hat mein Mann auf extrem-Warening umgestellt und hatte zum Ende einen gut gefüllten Tante-Emma-Laden, der von allem etwas anbot, ihm aber nicht mehr unbedingt zum Beschaffen von Rubinen verhalf und er kam dann auch nicht gegen meine "Extrawürfel, Extraaktionen, Extrakarten"-Plättchen an. Paps dümpelte weiter auf der Geldschiene vor sich hin. Allerdings darf man ihn und seine Fähigkeit, schnell Strategien zu entwickeln, OBWOHL ihn das Geld als Ressource nicht loslässt, nicht unterschätzen. Zusätzlich zum reichlichen Rubinekauf gegen Geld hat er viel mit Jokern gearbeitet und diese sinnvoll eingesetzt, sodass hier das begann, was sich bis jetzt durch fast jede IW-Partie zog - die Siege sind meistens knapp, jeder hat kurz vor Ende 5 Rubine, es geht nur darum, wer als erster 6 hat. Bei meinen wenigen Istanbul-NICHT-"Würfel"spiel-Partien war das übrigens auch so. Ob es an uns liegt? Ob das eine Schwäche oder eine Stärke des Spiels ist? Mal schauen, wie es sich entwickelt.


    Die Lust am IW war noch nicht verklungen, da flammte schon wieder die Gier nach neuem auf und ich suchte mein Regal nach einem Kartenspiel ab. Nach einem richtigen. Nach einem, bei dem jeder Karten auf der Hand hat und sie einsetzt! "Die Crew" fiel mir ins Auge, netterweise ein Leihspiel, noch dazu ein Stichspiel - das dürfte ja nicht zu schwierig und vor allem schön klassisch sein - UND ich würde gleich was für meine ludologische Bildung tun. Wurde ja viel drüber geredet! Stichspiel, einfach nur vier Farben und 9 Zahlen, und kooperativ, das wird easy, gell?

    Weit gefehlt. Mit "Die Crew" haben wir unser Kryptonit gefunden. Wir haben uns bis jetzt bei noch NICHTS so dämlich angestellt und so viel verkackt und waren so hilf- und ratlos, wie hier. Ein Rollenspieler, der seinen Charakter so schlecht spielen lassen wollen würde, müsste - je nach System - auf einen dreifach Patzer, einen critical failure oder einen blunder hoffen. Das war nicht zum Aushalten. Vor allem hat jeder seine eigene Problematik beigesteuert!

    Das Versagen nach Personen aufgeschlüsselt:

    - Paps, als alter Belotespieler und stichspielerfahren, hatte mit der Natur von Stichen kein Problem und konnte sogar mit Fragen nach dem Stichzwang auftrumpfen. Als Dominospieler hat er ein phänomenales Gedächtnis dafür, was von wem schon gespielt wurde, wer keine Farbe mehr hat und ein instinktives Gespür, wer eine gewisse Karte hat oder nicht hat, auch wenn er das gar nicht wissen dürfte. O.o Das führte so weit, das er manchmal einen sicheren Stich herauszögerte, einfach nur, um es spannend zu machen und weil er wusste, dass es in der folgenden Runde auch noch wie gewünscht klappen würde. Was haben wir geschwitzt!

    Dafür war ihm die Hirngymnastik, einen Stich machen zu müssen, der eine Karte BEINHALTET, die man aber nicht selbst AUSSPIELEN muss, mitunter zu verworren. Außerdem hat seine Farbenblindheit mit den hier gewählten Farben ü-ber-haupt nicht kooperieren wollen. Er hat nicht mal einen Unterschied gesehen. Zu sanft und zu dunkel. Die komischen Symbole halfen natürlich schon, erforderten aber Konzentration und genaues Hinsehen und trotzdem gab es das ein oder andere mix up. X/

    - Mein lieber Ehemann hat keine Problem mit Farben oder Strategien, aber dafür auch keine Ahnung von Stichspielen, und somit bei den Regeln, wer was wann sticht, was man wie wann bedienen muss oder darf, nicht immer die richtigen Schlüsse gezogen. Trotz mehrfacher Erklärungen. Trotz sehr eindeutiger Erklärungen. ?(

    - Ich letztendlich hatte Probleme mit Wahrscheinlichkeiten, dem Merken von Gespieltem, und der Berechnung, ob 1 oder 9 die größere Zahl ist. :|

    Wir sind desaströs durch die erste, ja nun wirklich objektiv sehr leichte Mission gestolpert, da wir die erste Gelegenheit zum Stich verpasst hatten und danach abwerfen und Farben leeren mussten - fast hätten wir es nicht geschafft. Für die zweite haben wir, ich glaube, drei Anläufe gebraucht. Der arme Paps. Was er sich zwischenzeitlich gedacht haben muss...womit er das verdient habe...auf eine Anzickerei von meiner Seite, warum er das denn jetzt so und nicht so gemacht habe, kam nur ein kühles "weil ich das Spiel verstanden habe.", was sich dann auch als wahr herausstellte. :$ Als ich die Runde ein anderes Mal von vornherein mit einem totalen Patzer begonnen hatte, meiner Sache aber megasicher war, und mein Mann, warum auch immer, EXAKT meiner Fehldenke folgte und voller Stolz das spielte, was er - mMn - spielen sollte und wir den Sieg schon feierten, dauerte es viel zu lange, bis der steinerne Blick unseres Ältesten das selbstsichere Glashaus unseres kollektiven Missverstehens zertrümmerte und zu diesem Zeitpunkt war es auch, dass die Zähneknirschbeulchen an seinen Wangen begannen hervorzutreten...sie sollten an diesem Abend noch gut trainiert werden...

    Eins kann ich euch sagen, wenn jemand so schon kein guter Verlierer ist, dann glaubt nicht, das Problem durch ein kooperatives Spiel lösen zu können - vor allem keines, bei dem jeder ständig Fehler macht. Wer sich schon ärgert, von anderen besiegt zu werden, der wird furios, wenn andere am nicht erreichen des eigenen Zieles (mit)schuld sind! Die Stimmung war mehrfach gefährlich table-flip-nah, Karten wurden geschmissen, ich und mein Mann, als wir erneut einem gemeinsamen, aber sehr klar ersichtlichen, Irrtum aufsaßen, von Paps gefragt, was wir getrunken hätten - eine Frage, die in einem muslimischen, alkoholfreien Haushalt eine nur noch sehr mild kaschierte Beleidigung darstellt -, nach einer meinem Vater nicht genehmen Kartenabgabe musste ich mir gar anhören, Pikmin habe "KEINE Ahnung, was sie da spielt, NULL" (er hatte sich in diesem Fall übrigens geirrt), und generell...



    Andererseits, was haben wir gelacht ^^ Es hat schon sehr Spaß gemacht, auch wenn wir uns trottelig angestellt haben - vor allem aber, WEIL wir uns so angestellt haben. Ich weiß nicht, ob wir alle 50 Missionen versuchen und wenn, ob wir es danach jemals wieder anfassen würden. Demjenigen, der von der Mechanik her den kompletten Durchblick hat (Paps) wird es durch die Symbolik, das Vergessen der Reihenfolge von Missionen, das Verwechseln von Missionen- und Hinweiskarten erschwert (ja, man sollte denken, der Größenunterschied und der Kommunikationsmarker würden reichen, aber sogar WIR kommen da manchmal, wenn auch seltener, durcheinander, besonders wenn es hektisch wird. Warum es hektisch werden sollte, wo doch kein Zeitdruck herrscht? Fragt mich was leichteres, es ist manchmal einfach so) und wir, die mit Farben keine und mit der Missionsreihenfolge und den Extraregeln weniger Probleme haben, scheitern an der Berechnung des Stichs. Mehrfach haben wir - ok, simmer ma ehrlisch, die JUNGS - ihre Karten offen hingeworfen (ich bin da natürlich besonnener und verifiziere es erst mit meinen Mitspielern), weil wir ja eh verloren hätten, wobei es sich nur um Irrtümer und Missverständnisse handelte. Dann hatten die anderen die Karten gesehen und wir konnten von vorne beginnen. Ganz toll, als das geschah, weil ein Mitspieler, ich verrate nicht wer, beschloss, dass das Spiel rein rechnerisch verloren sei, weil ein Stich mit einer 1 gewonnen werden sollte. Nach dem wir bei der dritten Art, wie es natürlich noch gewinnbar gewesen wäre, angekommen waren, haben wir die Aufzählung aus reiner Höflichkeit abgebrochen.

    Wie finde ich Die Crew? Für andere Runden sicher toll. Es ist schon bewundernswert, dass überhaupt kooperative Stichspiele erfunden werden, und dann noch so klein (Material sehr überschaubar, Karton sehr klein) und fein - die unterschiedlichen Missionsarten sind immer noch überraschend und wir sind jetzt bei der 13. glaub ich, also noch viel Holz zu hacken. Am meisten Spaß gemacht haben uns diejenigen, bei denen Missionskarten keine Rolle gespielt haben, sondern man z. B.

    Was wirklich wichtig ist, um den Glücksfaktor zu senken und den Strategie- bzw. Taktikanteil zu verstärken: Die Fähigkeit des Einschätzens, was die Mitspieler haben und das sich-Merken, was schon gespielt wurde. Aus der Kommunikationskarte kann hier wirklich mehr geschlossen werden, als man glaubt! Leuten, denen das abgeht, könnte es zu beliebig wirken. Sicher sitzende Stichregeln erleichtern das Lernen - sagt ihnen einfach "es herrscht Bedien- aber kein Stichzwang und Raketen sind Trumpf", dann ist das schon mal erledigt. ^^ Aber generell ist das Prinzip da auch für Neulinge nicht schwer zu verstehen.

    Die Fähigkeit, zielsicher bewerten zu können, welche von zwei beliebigen Zahlen von 1 - 9 größer ist als die andere, ist in diesem ganz speziellen Spiel auch nicht zu verachten, da kann ich mich nur wiederholen. :|

    #IstanbulWürfelspiel #DieCrew


    Zu zweit: Elements

    Eigentlich ist das auch nur ein "Berechnen welche 6 Karten der Gegner hat, erschwert dadurch, dass immer vier Karten zufällig aus dem Spiel genommen werden". Dementsprechend verliere ich immer gegen meinen Mann, obwohl der Zahlenraum hier nur bis 6 geht. Würde ich mit der für mich zum Gewinnenkönnen nötigen Energie an das Berechnen der Wahrscheinlichkeiten gehen, würde es den Aufwand nicht mehr lohnen - so, mit grobem Abschätzen der Sachlage, ist es aber ganz nett zu spielen zwischendrin. Ich habe halt auch keine Gewinnambitionen, das hilft deutlich. Dann sind die Grafiken noch hübsch anzusehen...also ich bereue die Anschaffung damals aus der Ramschkiste bei Kaufhof oder Karstadt nicht, wüsste aber auch nicht, wem ich dieses Spiel aktiv empfehlen könnte. Interessanterweise wird es bei bgg u. a. als bluffing game geführt; wenn ich rausfinde, wo der Bluffeffekt liegt, hätte ich dann vielleicht auch ohne Rechnen bessere Chancen? :/

    #Elements


    Solo: Coffee Roaster, Cottage Garden, Dungeon Universalis

    Zu meinem Dungeon-Universalis-Versuch gibt es im Spieleforum nen Bericht, das war auch mehr eine Regellernpartie.


    Solo gab es, zum Morgenkaffee, während die Simpsons dank Disney+ auf dem Handy liefen (ja, ich verstehe, zu leben!) Coffee Roaster. Da hatte ich neulich meine erste Partei auf der nicht-Schisser-Seite gestartet und huiuiui, das ist ein GEWALTIGER Unterschied! Hatte in der ersten Runde 6 Punkte, ja, 6. Dann wieder 6. Japp. Und dann nochmal 6. :| Soll heißen, ich bin im kompletten Spiel nicht über den Level Anfänger hinausgekommen und meine 18 Punkte kamen auf der Tabelle gar nicht vor, bzw. nur in der Form "19 und drunter = schlechtmöglichstes Ergebnis". Ich habe dann mal spaßeshalber die letzte Runde rückgängig gemacht, so gut ich es rekonstruieren konnte, und noch EINmal geröstet - damit gab es statt 6 gleich 15 Punkte! Das wären insgesamt also 27 gewesen. Darum geht es halt, den idealen Röstmoment zu erhaschen; das ist ja auch eigentlich völlig klar, aber er ist eben SEHR kurz, dieser Moment :D Tolltolltoll, schnell aufgebaut, schnell gespielt und dabei bestens unterhalten und voll mit dem Kopf in den Bohnen, Konzentration ist schon vonnöten. Sehr schön. :)

    (Nach etwas Grübelei, warum ich die Simpsons nicht mit aufs Bild kriege, dämmerte dann auch, dass das nicht geht, wenn sie auf dem Handy laufen, mit dem man das Foto macht)


    Dann mal wieder eine Partie Cottage Garden, das wunderschöne Blumenpuzzlespiel mit Katzen, Karren und kargen Punkten. Ich habe NOCH NIE das "sehr gute" Ergebnis von 70 erreicht, aber meine diesmaligen 66 sind ja auch nicht sooo mies. Hätte nur eeeein Klötzchen mehr von der 15 auf die 20 schubsen müssen und war gar nicht so weit davon entfernt (Cottage-Gardener wissen, wovon ich rede), also ist es nicht unerreichbar, aber geschafft habe ich es bis jetzt halt auch noch nicht!

    Auch zum x-ten Mal gerate ich bei den besonders schönen Blumentiles in Verzückung :love: und suche mir jedes Mal, wenn ich eine ziehen darf, eine andere Katze aus. Wie so oft bin ich einem Rosenbergspiel sehr dankbar dafür, dass auf nicht-mechanikrelevante Grafik so viel Wert gelegt wird und so viel Abwechslung herrscht. Ist einfach das Salz in der Suppe.


    #CoffeeRoaster #CottageGarden #dungeonuniversalis


    Agenda für die Woche; solo weiter mit Dungeon Universalis und für die Jungs gibt es entweder nur Die Crew oder dazu noch John Silver, ein (für mich) neues, sehr cool wirkendes, klassischer angehauchtes Kartenspiel.